Vom Schreiben leben
Schreiben 5 nervige Fragen und die passenden Antworten
Fragezeichen

5 nervige Fragen und die passenden Antworten

Inspiriert von Marcus Johanus‘ Artikel „5 Fragen, die Autoren zum Hals raushängen und was man auf die antworten kann“ habe ich mir ebendiese Fragen auch mal vorgenommen und überlegt, was ich eigentlich darauf antworten würde.

Nun muss man dazu sagen, dass ich nicht gerade jemand bin, der auf nervige Fragen jedes Mal seriös antwortet. Wenn der Fragende ernsthaft interessiert ist, dann antworte ich auch ordentlich. Aber heute nicht:

 

Mit dem Schreiben verdient man doch eh kein Geld – wozu die Mühe?

 

Ja, du hast recht. Wozu sollte man seine Träume leben, Visionen haben und ein Ziel im Leben? Alles vertane Zeit. Lieber gehe ich jeden Tag in mein Büro, arbeite für irgendetwas (wofür noch mal?) und hoffe freitags inständig, dass das Wochenende dieses Mal länger dauert und der böse Montag auf sich warten lässt.

 

Wieso wirst du nicht veröffentlicht?

 

Wurde ich doch?! Aber davon abgesehen: Vielleicht will ich ja mein eigenes Ding machen. Selbst entscheiden, welches Cover genommen wird, wie viel mein Buch kostet und welche Marketingmaßnahmen ergriffen werden. Nur, weil ich mich nicht in eine Verlagsmaschinerie hineinbegebe, heißt das ja nicht, dass mein Buch nicht veröffentlichungswürdig wäre.

 

Du veröffentlichst deine Bücher selbst als E-Book? Liest das denn jemand, es gibt doch so viele davon?

 

Zum Glück gibt es in Deutschland mehr Menschen als Bücher und – stell dir vor! – jeder Mensch kann sogar mehr als ein Buch im Leben lesen. Von daher … klar liest das jemand, schließlich zeige ich den Menschen meine Bücher und weise sie darauf hin. Zudem gibt es meine Bücher ja auch als Taschenbuch für die Onlineverweigerer.

 

Bücher lesen ist doch prinzipiell langweilig. Wozu also welche schreiben?

 

Ach, hast ja recht. Lass uns ne Runde PlayStation spielen und uns dann Bauer sucht Frau angucken.

 

Ist Romanschreiben nicht ganz schön einsam? Wirst du dadurch nicht zum Stubenhocker?

 

Wer spricht da? Immer diese Stimmen in meinem Kopf!

Einsam ist nur, wer keinen Kontakt haben will. Allen anderen stehen sämtliche Türe offen.

 

 

Wie ist das bei dir?

Welche Frage kannst du langsam nicht mehr hören und was würdest du am liebsten drauf antworten?

Mein persönlicher Favorit ist „Wie kamst du zum Schreiben?“ und meine Lieblingsantwort wäre: „Ich schreibe doch gar nicht.“

 

[thrive_leads id=’1509′]

Annika Bühnemann hat eine Mission: kreative Frauen wie dich dabei zu unterstützen, endlich ihr eigenes Buch zu schreiben. Mehr noch: Sie hilft dir, durch Journaling zu der Person zu werden, die erreicht hat, was du dir wünschst. Annika ist multipassioniert, enthusiastisch und hochmotiviert, mit denjenigen zu arbeiten, die sich von ihr anstecken lassen. Auf dass du mit dem Kopf in den Wolken hängst und fest mit der Erde verwurzelt bleibst!

Comments

  • 26. Juni 2015
  • 25. Juni 2015

    Ich denke auch, dass nicht jeder die gleichen Fragen gleich nervig findet. Es gibt ja durchaus auch zwei Seiten: Die einen, die womölich wirklich ahnungslos und interessiert fragen und die anderen, die genau diese Frage schon 100.000 Mal beantwortet haben aber dazu gehören natürlich nicht alle. Wer noch nie die Frage gestellt bekommen hat, wie er zum Schreiben kam, mag sich sicher darüber freuen. Und manch eine der Fragen kann auch dazu anregen, sich selbst bewusst zu machen, warum man dies tut und nichts anderes. Das kann auch ein Ansporn sein, genau in diesen Weg jetzt erst recht zu investieren.

    Dennoch: Es ist eben auch typisch, gerade das Schreiben an sich eine brotlose Kunst ist, wenn überhaupt, denn eigentlich kann ja jeder schreiben. Und wenn man nichts wichtigeres zu tun hätte, hätte man längst selbst ein Buch veröffentlicht.

    Übrigens habe ich doch auch noch eine Frage, die mich ganz besonders nervt: „Wieviel hast du denn für dein Buch bezahlt?“

    Also warum nicht auch noch eine Blogparade zu den nervigsten Fragen eröffnen?

    Also ich fände es schön, wenn sich noch welche anschließen würden, im Moment endet es immer noch auf meiner Seite – in der ich natürlich auch noch mal zu Marcus Johanus und Annika zurückverlinkt habe, so dass jeder den Anfang findet.
    Wer mal vorbeischauen möchte: http://www.rosemarie-benke-bursian.de/tipps-rund-ums-schreiben/5-nervige-fragen-antworten/

    LG
    Rosemarie

  • 24. Juni 2015

    Mir wurden diese Fragen noch nie gestellt. Ich habe mit einer Kurzgeschichte in 1996 spontan den 2. Preis gewonnen und diese wurde vor Publikum von mir vorgelesen. Nervig war da für mich, dass das Publikum glaubte, dass die Story etwas selbst Erlebtes war. Ich bekam sehr viel Mitgefühl und sogar Kondulationen. Es hat etwas gedauert, bis das Missverständnis aufgeklärt war.
    Heute bekomme ich von Kollegen und Freunden, auch Fremden, Anerkennung und Komplimente, dass ich schreibe! Allein, es wird gefragt, wie ich das mit einem Fulltimejob alles so hinkriege…… Aber das ist doch auch ein Kompliment? Und wer weiß, irgendwann habe ich mehr Zeit, und dann könnte ich vielleicht wirklich meinen Traum von einem Roman erfüllen!
    LG Margitta

  • 24. Juni 2015

    Ich finde die Antworten herrlich und da nun Doro – siehe oben – eine Blogparade eröffnet hat, habe ich mich spontan dieser Blogparade angeschlossen.
    Meine Antowrten sind allerdings auch eher nicht so ernst zu nehmen 🙂

    LG
    Rosemarie

  • 24. Juni 2015

    Herrliche Frage, letztens von meinem Papa, der sie ernst meinte und nicht abwertend:
    „Und was befähigt dich dazu anderen Leuten Ratschläge übers Schreiben zu geben?“
    Da hab ich echt doof geguckt.
    Als ob ich vom Handwerk keine Ahnung habe, nur weil ich noch nichts groß veröffentlicht habe.
    Ich habe ihm das dann mal erklärt…

    Aber so doof die Fragen auch sind, die ich zu hören bekomme… es sind Fragen. DIe Leute wollen letztendlich eine Antwort und sind doch irgendwie interessiert. Damit kann ich umgehen und oft entwickelt sich daraus ein schönes Gespräch.
    Was ich viel verletztender finde sind Aussage-Sätze.
    „Mit dem Schreiben verdienst du doch eh nix.“
    „Du wirst doch eh das Restaurant übernehmen“
    „Ich habe mehr Lebensehrfahrung. Glaub mir, das kannst du vergessen.“ Menschen mit „mehr Lebenserfahrung“ haben zu wenig Lebenserfahrung um zu lernen, dass jedes Leben anders ist!
    [Ich merke gerade beim Schreiben WIE sauer mich das eigentlich macht! Und wie sehr solche Sätze weh tun]
    Ich meine… Was bilden sich diese verdammten „[nicht nette Umschreibung für eine Person, die ein Autor nur in wörtlicher Rede verwenden sollte]“ eigentlich ein???
    Als ob wir nicht selbst wüssten, dass es schwierig sein kann!

    So unglaublich unverschämt und natürlich immer dann eingeworfen, wenn man sich mit jemanden unterhält, der einen freundlich nach dem Werk fragt, das man gerade schreibt. Ein Moment, in dem man ein strahlendes Lächeln im Gesicht hat und dann kommt so ein Spruch, schön wie ein Tritt in die Seite.

  • 24. Juni 2015
    Yvonne

    Hey Annika,
    ein echt toller Artikel, musste direkt schmunzeln …
    Einige Fragen kommen mir tatsächlich bekannt vor. Aber ich höre auch oft einfache „Bemerkungen“ …
    Warum schreibst du Bücher, wenn sie doch eh nicht in den Regalen stehen und nur über Amazon zu kaufen sind? E-Books sind doch keine Bücher …
    Woher nimmst du die Ideen, hast du das selbst erlebt?
    Schreib doch mal was richtiges, zum Beispeil einen Krimi, das liest wenigstens jemand …
    Ähm … ganz ehrlich? Ich guck dann immer nur doof und weiß überhaupt nicht, was ich sagen soll … Manche Leute kommen auf Fragen, das ist bald wahnsinn. 🙂
    LG, Yvonne

  • 24. Juni 2015

    Hallo Annika,

    du hast genau ins Schwarze getroffen mit deinen Antworten und die Fragen kenne ich auch alle. Genau diese! Auch schön ist: Wie kommst du drauf, dass du das kannst? Du hast doch keine Ausbildung darin?
    Meine Antwort: Nenne mir fünf Autoren der Spiegel-Bestseller-Liste, die auf einer Autorenhochschule waren. Oder wahlweise: Was haben Goethe und Schiller noch mal studiert?

    Die Liste der Fragen ist vermutlich endlos erweiterbar.

      • 26. Juni 2015

        Stimmt:
        Kann man davon denn leben? Ist das nicht eher ein Hobby?
        Oder besser noch?
        Das ist aber seeehr ehrgeizig! (Augenzwinker)

        Ich muss mir dringend ein paar Standardantworten parat legen.

  • 23. Juni 2015
    Alexandra

    Hmmm, Annika, ich weiß nicht O.o

    An der Frage, wie der eine oder andere Autor zum Schreiben kam, kann ich eigentlich nichts nerviges finden. Im Gegenteil. Ich finde es sogar sehr interessant zu erfahren, was die Leute zum Schreiben bewegt – immerhin ist die Schreiberei selbst heutzutage ja noch immer ein sehr außergewöhnliches Hobby. Schade, dass du diese Frage als nervig empfindest, ich hätte dich fast schon einmal danach gefragt. Völlig wertfrei übrigens, so rein aus Interesse an deiner Person.

    Alle anderen Fragen fand ich aber sehr witzig beantwortet, obwohl ich dennoch aber glaube, dass den meisten Leuten nicht einmal bewusst ist, wie herablassend derartige Fragen bisweilen klingen können. Anyway. Vielleicht magst du diese spezielle Frage ja doch noch mal beantworten. Oder hast du es schon einmal? Falls ja, möge man mich auf die Antwort hinweisen. Ich bin nämlich wirklich neugierig xD

    Liebe Grüße und weiterhin viel Erfolg für deine Bücher 🙂

  • 23. Juni 2015

    Danke für den Artikel und den verlinkten Blog.

  • 23. Juni 2015

    Ich habe noch nichts veröffentlicht(schreibe aber an einem Buch UND nehme an Schreibwettbewerben teil), arbeite als Texterin, Ghostwriter und habe noch das Fernstudium an der Schule des Schreibens UND rezensiere Bücher. Und ich höre seit einem 3/4 Jahr auch öfters mal:

    „Mein Gott, hast du denn nix anderes zu tun?“
    „Geh doch mal richtig arbeiten und mach nicht so ein Unfug!“
    „Das nennst du doch jetzt nicht etwa ‚Arbeit‘?“
    „Ist das nicht Zeitverschwendung? Du verdienst dabei ja kein ‚richtiges‘ Geld.“
    „Macht das Sinn, was du da machst?“
    „Na du musst ja Langeweile haben!“
    „Was?! Ein Buch lesen, ist für dich Arbeit?“ (Renzesions-Exemplare sind damit gemeint)

    Besonders habe ich damit “ zu kämpfen“ dass man zwar als Texterin ernst genommen wird, aber nicht als Schriftstellerin.

    Grüße
    Katzenflieder

  • 23. Juni 2015
    Ingo Hampe

    Irgendwie dreht es sich immer ums Geld. Ich möchte lebendige Literatur erschaffen. Texte, die atmen, schwitzen und bluten.
    Gut – deine Seite heißt „Vom Schreiben leben“. Ich bin eher der „Für´s Schreiben leben“ Typ.
    Ich halte mich an das, was William Goldman über das Filmbusiness sagte: “Nobody knows anything…… Not one person in the entire motion picture field knows for a certainty what’s going to work.“
    Das ist nicht direkt eine Antwort auf die fünf Fragen. Aber ehrlich gesagt, sobald ich mir ernsthaft die Mühe mache, diese Fragen zu beantworten, habe ich schon verloren. Es kommt darauf an, die richtigen Fragen zu stellen, und die einzige Frage, die es Wert ist, darüber nachzudenken, lautet: Wie erreiche ich meine Leser.

  • 23. Juni 2015
    Maria C. Brosseit

    Meine bisher nervigste Frage nach Veröffentlichung meines ersten Romans:

    „Basiert das auf der Geschichte von dir und deinem Mann? bzw. Hast du die Sexszenen so schon gemacht?“

    ähm, hallo? Einen Krimiautor fragt doch auch keiner, ob er schon ein Mal jemand mit dem Kerzenleuchter in der Bibliothek erschlagen hat…

  • 23. Juni 2015

    Gute Idee eigentlich, Annika. Habe prompt mal die Fragen für mich beantwortet.
    HIER geht es zu meinem Blogbeitrag. Danke für die Anregung, Annika und Marcus!
    Liebe Grüße
    Doro

Post a Comment

t

Laurent Fine dining,
107 Duncan Avenue, New York
914-309-7030,
Open: 09:00 am – 01:00 pm