Was willst du wirklich? Am Anfang war der Wunsch
Manchmal – oder sogar sehr oft? – kommt es vor, dass Menschen ihre eigenen Träume und Wünsche gar nicht mehr wachrufen, sondern nur noch auf äußere Umstände reagieren. Sie arbeiten jahrelang in einem Beruf, der sie nicht glücklich macht. Sie lassen ihre Beziehung dahinplätschern oder kaufen ein Haus, weil man das eben so macht. Sie fahren jedes Jahr in das gleiche Hotel an die Ostsee, das ist sicher und bekannt. Dabei hatten sie früher mal davon geträumt, die Welt zu bereisen.
Hast du dich jemals hingesetzt und eine halbe Stunde lang wirklich darüber nachgedacht, wie dein Traumleben aussehen würde, wenn alles möglich wäre?
Oder erkennst du dich in einem der folgenden Glaubenssätze wieder:
- Ich möchte nicht egoistisch werden. Wer immer nur seine Träume erfüllt, ist egozentrisch.
- Man kann nicht alles haben.
- Wer reich werden will, ist kein liebenswerter Mensch.
- Das Leben ist ein ewiger Kampf.
- Träume sollten Träume bleiben.
Ich lade dich ein, dir mal meine Einstellung dazu durch den Kopf gehen zu lassen: An erster Stelle steht immer die Liebe. Alles, was du denkst und tust, sollte von Liebe durchwirkt sein, und zwar von der Liebe zu dir und zu deinem Mitmenschen. Deine Träume und Wünsche sind exakt so wichtig wie seine. Das ist der Ausgangspunkt und bildet den Rahmen. Und dann kannst du aus dem Buffet auswählen, was du möchtest:
Statt zu denken, dass du nicht egozentrisch sein willst, frage lieber, wie du stattdessen sein möchtest. Hilfsbereit vielleicht? Wie kannst du deinen Wunsch erfüllen und gleichzeitig hilfsbereit bleiben? Warum willst du einen bestimmten Traum überhaupt erfüllt wissen?
„Bevor dein Leben besser wird, solltest du wissen, was du vom Leben willst.“
Nehmen wir an, du bist Single und hast ein Auge auf einen bestimmten Menschen geworfen. Du denkst, dass es dein Traum wäre, mit dieser Person zusammen zu sein, von ihr geliebt zu werden und sie zu lieben. Du willst deine Zeit mit diesem speziellen Menschen verbringen. Aber willst du das wirklich? Ist der Wunsch nach einer Beziehung nicht vielleicht eher ein Wunsch nach Zugehörigkeit, nach Liebe, nach Anerkennung und Wertschätzung? Wenn dieser Mensch die nächsten fünf Jahre auf Weltreise geht, wäre es nicht möglich, dass du dich in einen anderen Menschen verliebst, der dir die Liebe gibt, nach der du dich sehnst? (Kleine Randnotiz: Beziehungen funktionieren dann gut, wenn jeder sich selbst liebt und man nicht für den Selbstwert des Partners verantwortlich ist. Deine Aufgabe in der Beziehung ist dann, deine/n Partner/in mit Liebe zu überschütten und nicht, dass du geliebt wirst).
„Finde heraus, was du vom Buffet des Lebens auf deinen Teller wandern lassen willst.“
Diese Woche habe ich meinen Wochenplan erstellt. Wir handhaben es in unserem Team so, dass jeder am Anfang einer Woche drei „Fokusziele“ nennt, die sie bis freitags erreicht haben möchte. Mir fiel dabei auf, dass ich in der Regel einfach nur drei wichtige To Dos aufschreibe, beispielsweise „Koffer packen“, wenn ich verreise.
Aber ist das mein Ziel? Nein.
Warum will ich, dass die Koffer Freitag gepackt sind? Welches Ziel steckt hinter der Aufgabe?
In diesem Fall: Ein fertig gepackter Koffer bedeutet für mich, dass ich an nichts mehr denken muss. Ich kann entspannt meinen Feierabend und mein Wochenende genießen und habe die Sicherheit, dass ich auf meiner Reise nichts vergessen werde Mein Ziel ist also, dass ich entspannt ins Wochenende starten kann. Wie erreiche ich das? Indem ich bis dahin meinen Koffer fertig gepackt habe.
Diese Unterscheidung ist sehr fein, aber sie bewirkt Großartiges. Mein Fokus liegt in dieser Woche nicht mehr auf dem Abarbeiten sämtlicher anstehender Aufgaben, sondern auf der Steigerung meiner Lebensqualität. Indem ich mich frage, warum ich Aufgabe A und B erledigen will, schärfe ich meine Achtsamkeit mir selbst gegenüber. Und wenn ich feststellen sollte, dass ich das Ziel dahinter eigentlich gar nicht erreichen möchte (oder dass es gar nicht mein Ziel ist), dann kann ich mir ein anderes Ziel überlegen.
Angenommen, du arbeitest für ein Unternehmen und hast tausende Aufgaben zu erledigen. Beim Schreiben eines Angebotes für einen Kunden fragst du dich: Warum mache ich diese Aufgabe überhaupt? Was ist das Ziel? Achte genau auf deine Gedanken!
Machst du es, um deinen Chef glücklich zu machen? Machst du es, weil es eben dein Job ist und du Angst hast, wegen schlechter Leistung arbeitslos zu werden? Oder machst du es, weil du dir mit dem Gehalt, das du dafür bekommst, dein Traumleben aufbaust?
Gehe in dich und mache eine Gedankeninventur: Wie würde ich mir mein Leben wünschen, wenn alles möglich wäre? Schreibe es auf und realisiere es.
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