Leitsätze eines Superhelden – Nummer 3: Ich weiß, wer das macht

22. Juni 2014

Beim dritten Leitsatz zur Umsetzung deiner Träume geht es darum, Aufgaben zu delegieren. Ich fasse das zusammen mit dem Satz

Ich weiß, wer das macht.

Automatisierung und Auslagerung notwendiger Aufgaben

Im ersten Schritt hast du gelesen, wie man Ziele definiert. Somit weißt du, was du erreichen willst und hast einen Fokus. Der zweite Schritt war, unnötige Aufgaben zu eliminieren und sich auf das Wichtige zu konzentrieren. Es gibt aber immer wieder Aufgaben, die sich nicht eliminieren lassen. Das kann beispielsweise der Hausputz oder das Einkaufen von Lebensmittel sein oder, bezogen auf das Schreiben, die Recherche von Buchblogs oder die Erstellung eines Covers.

Aufgaben, die sich nicht eliminieren lassen, sollten so weit wie möglich automatisiert oder ausgelagert werden. “Automatisieren” heißt in diesem Zusammenhang beispielsweise, dass Fragen zu einem Sachbuch schon auf der eigenen Internetseite geklärt werden. Auch andere Fragen wie “Kann ich ein signiertes Taschenbuch bekommen” oder “Wie wird man eigentlich Autor?” können unter einem “FAQ”-Reiter auf der eigenen Internetseite entweder beantwortet werden oder man kann auf Seiten verweisen, die die Frage beantworten.

Warum auslagern?

Gerade als Selfpublisher neigt man dazu, alle möglichen Aufgaben selbst zu erledigen: Das Buch schreiben, Lektorat, Korrektorat, Cover, Satz, Konvertierung, Buchhaltung, Marketing, Vertrieb, Kundenservice und weitere Bereiche, die in großen Unternehmen von verschiedenen Abteilungen erledigt werden, gibt der typische Selfpublisher ungerne aus der Hand.

Warum solltest du es trotzdem tun?

Weil du deine Ressourcen nicht verschwenden solltest. Deine Zeit ist zu wertvoll als dass du sie mit Aufgaben vollstopfen kannst, die auch andere Menschen erledigen können! Das ist weder ausbeuterisch noch diffamierend gemeint: Es gibt unzählige Studenten oder auch Autorenkollegen, die gegen einen kleinen Aufpreis Recherchearbeiten für dich erledigen. In der Zwischenzeit kannst du an deinem Roman weiterarbeiten. Natürlich stimmt auch der Satz “Wenn du willst, dass es gut wird, mach es selbst”, aber da du ja gelernt hast, dass ein zu 80 % zufriedenstellendes Ergebnis ausreichend ist, solltest du dich nicht auf die falschen Dinge versteifen.

Was solltest du delegieren?

  • Aufgaben, die du nervtötend findest, aber gemacht werden müssen
  • Aufgaben, die andere besser erledigen können (zB Cover)
  • Aufgaben, die andere schneller erledigen können
  • Aufgaben, die sich ständig wiederholen

Beispiele aus der Praxis

Ohne Delegation würde ich meine ganzen Aufgaben nicht schaffen. Hier ein paar Beispiele, in welchen Situationen ich Aufgaben vergebe:

  • Erstellung eines Covers
    • Zeitersparnis: ca. 8 Stunden
    • Kosten: 50 Euro
    • Grund: Durch ein professionell wirkendes Cover sind meine Verkaufschancen ungleich höher als bei einem Cover, das “selbst zusammengeschustert” wirkt. Da ich das Handwerk nicht gelernt habe, habe ich es delegiert.
  • Lektorat/Korrektorat
    • Zeitersparnis: Mindestens zwei Wochen, wenn man die Qualität des Lektorates betrachtet
    • Kosten: unter 700 Euro
    • Grund: Zunächst einmal kann man sein eigenes Buch gar nicht selbst lektorieren, weil einem die Distanz fehlt. Man übersieht Fehler und Logiklücken, von Rechtschreibfehlern mal abgesehen. Außerdem halte ich das Lektorat für so wichtig, dass ich es keineswegs streichen würde. Mit dieser professioenllen Unterstützung habe ich definitiv mehr Verkäufe getätigt und mir wurde gleichzeitig auf jeder Seite des Manuskriptes gesagt, was ich besser machen kann
  • Erstellung einer Bloggerliste für Rezensionsanfragen

    • Zeitersparnis: 3 Tage
    • Kosten: 40 Euro (weniger wäre möglich gewesen)
    • Grund: Ich habe auf einem Portal eine Anfrage gestellt, wer mir binnen 3 Tage eine Liste mit einer vorgegebenen Anzahl an Buchblogs erstellen kann, damit ich sie fragen kann, ob sie Interesse haben, ein Buch von mir zu rezensieren. Da mir die Recherche zu aufwändig war und ich lieber schreiben wollte, habe ich den Auftrag vergeben und sogar innerhalb von nur einem Tag eine entsprechende Liste erhalten. Ich hätte das niemals so schnell hinbekommen bei den ganzen anderen Dingen, die ich zu tun hatte. Theoretisch könnte man das Anschreiben der Blogger ebenfalls auslagern, aber ich finde eine persönliche Ansprache wichtig, weshalb ich darauf verzichtet habe

Weitere Ideen zur Auslagerung: Beauftrage jemanden, der…

  • deine Webseite pflegt
  • bestimmte E-Mails beantwortet
  • Buchblogs anfragt
  • Leserunden ins Leben ruft, in denen dein Buch besprochen wird
  • dein Buch Korrektur liest
  • deine Facebookseite verwaltet und regelmäßig Inhalte postet
  • für dich einkaufen geht
  • deine Wohnung aufräumt oder putzt

Das ist mir alles zu teuer!

Überraschung: Viele dieser Dinge sind erstens nicht sehr teuer, zweitens rentiert es sich und drittens kann man viele Dinge auf Gegenseitigkeit machen.

Zögere nicht, dir einen Stundenlohn zu erlauben

Du solltest dich mit dem Gedanken anfreunden, dass deine Zeit bares Geld wert ist. Wer Geschäftsführer eines Unternehmens ist, überweist sich monatlich ein Gehalt. Dieses zu berechnen ist gar nicht so einfach, wird aber in Existenzgründungskursen vermittelt. Diese psychologische Herangehensweise empfehle ich auch uns Autoren: Du solltest wissen, wie viel du pro Stunde verdienst.

So kann man es berechnen: Wer bereits veröffentlicht hat und ein Jahr lang Einkünfte erzielen konnte, kann ganz einfach die Gesamteinkünfte durch die erbrachten Stunden teilen und so den Stundenlohn berechnen. Also wenn ein Roman beispielsweise innerhalb von fünf Monaten entsteht und im Schnitt zwei Stunden pro Tag dafür genutzt werden, sind das 300 Stunden. Nimmt man mit diesem Buch netto 3000 Euro ein, kommt man auf einen Stundenlohn von 10 Euro.

Wer – gerade bei Schriftstellern! – auf einen extrem niedrigen Stundenlohn kommt, sollte nicht verzweifeln: Auch ideelle Stundenlöhne motivieren genau so wie die realen. Ich persönlich empfehle dir, mit 10 bis 20 Euro zu rechnen, die deine Zeit pro Stunde wert ist. Das entspricht dem Durchschnittslohn eines deutschen Angestellten und daran sollte man sich auch orientieren.

Wenn du das verinnerlichst, wirst du auch schneller Versuchungen entsagen können: Eine Stunde fernsehen entspricht dabei einem Verzicht auf 20 Euro erbrachte Arbeitsleistung. Ein ganz schön teurer Film!

Ist Delegation wirklich so teuer?

Wenn du dir deinen Stundenlohn ausgerechnet hast, kannst du dir viel anschaulicher die oben genannten Beispiele zu Gemüte führen. Eine Liste zu recherchieren kann beispielsweise fünf, sechs oder noch mehr Stunden dauern. Das wären umgerechnet 50, 60 oder mehr Euro, wenn du es selbst machst. Es ist also in der Tat günstiger, jemandem 40 Euro zu bezahlen, der für einen die Arbeit erledigt, weil man selbst seine Zeit zum Schreiben nutzen kann und somit schneller mehr produziert und mehr einnimmt.

Ich mach alles alleine

Wie bereits oben erwähnt, gelingen die meisten Dinge oft erst gut genug, wenn man sie selbst erledigt – jedenfalls denken wir das. In unseren Augen ist eine Aufgabe vielleicht nicht korrekt ausgeführt, anderen fällt das jedoch gar nicht aus. Gewöhne dich an den Gedanken, dass “gut genug” auch wirklich gut genug ist – zumindest, was notwendige, aber nervige Aufgaben anbelangt. Wir reden hier nicht von deinem Romaninhalt; den solltest du tatsächlich so gut wie nur irgend möglich ausarbeiten. Nur, weil du eine Aufgabe super erledigen kannst, heißt das nicht, dass du es tun solltest. Deine Zeit ist dafür vielleicht zu schade – konzentriere dich lieber auf das, was wirklich wichtig ist.

Zusammenfassung

  • Zuerst werden unwichtige Aufgaben eliminiert
  • Notwendige Aufgaben werden automatisiert, wenn möglich
  • Übrige Aufgaben sollten delegiert werden, beispielweise Cover, Lektorat, teilweise Werbemaßnahmen, Webseitenpflege, soziale Netzwerke oder Recherchen
  • Deine Zeit ist bares Geld wert – mindestens 10 Euro pro Stunde
  • Nur, weil du eine Aufgabe vielleicht besser machen kannst, rechtfertigt das nicht, dass du sie auch machst

Weiterführende Links

Anbieter von Dienstleistungen wie Recherchen, Cover oder Textarbeiten
www.machdudas.de

Virtuelle Assistenten ab 4,99 EUR netto
www.eassistentin.de

Ein sehr empfehlenswerter Blog über Zeitmanagement:
http://selbst-management.biz/eliminieren-automatisieren-delegieren-tun/

 

 

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GEDANKEN DAZU
AUSKLAPPEN

[…] deshalb plädiere ich dafür, Aufgabengebiete auszulagern, die dir nicht liegen (siehe “Leitsätze eines Superhelden – Nummer 3: Ich weiß, wer das macht“). Wie dort beschrieben ist, muss die Hilfe nicht teuer sein. Es gibt immer mehr […]

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Moin, ich bin Annika. Ich helfe dir, deinen besten Roman zu schreiben und ihn dann so zu veröffentlichen, wie du es dir vorstellst, ob mit oder ohne Verlag.

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