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Vom Schreiben leben - Schreibtipps und Marketing
Alle Artikel

13 Social Media Apps, die dir bei deinen Beiträgen helfen

Wenn Social-Media-Marketing ein Standbein deines Marketing-Mixes sein soll, dann verbringst du viel Zeit damit, Inhalte für Netzwerke zu erstellen, die Accounts zu pflegen, dich zu informieren, wie du an Reichweite und Follower gewinnst, und so weiter. Wie schön ist es da, wenn man ein paar Tools an der Hand hat, die einem die Arbeit erleichtern.

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Dezember 20, 2019von AnnikaBühnemann
Alle Artikel, Marketing, Social Media

Fast geheime Wichtel-Challenge für mehr Interaktion

Als Kind hat meine Tante meinem Cousin erzählt, dass es Wichtel gibt, die das ganze Jahr über darauf achten, wie man sich als Mensch so verhält, und davon dann abhängig machen, wie viele Geschenke man zu Weihnachten bekommt. Pädagogisch vielleicht heute nicht mehr ratsam, aber als mir diese kurze Episode bei den Adventsvorbereitungen einfiel, bekam ich eine Idee, mit der ich dich gerne mitreißen will.

Komm, wir werden Wichtel!

Wie wäre es mit einem Spiel in der Adventszeit?

Ich möchte dich dazu animieren, mit mir zusammen im Dezember eine so genannte „Sichtbarkeitschallenge“ zu starten – und zwar so stressfrei und lustig wie möglich. Je mehr Spaß wir haben, desto besser.

Was ist eine Sichtbarkeitschallenge?

Eine Challenge ist ja bekanntermaßen eine Art Wettbewerb, eine Herausforderung. Im Social-Media-Sinn handelt es sich dabei meistens um eine Aktion, bei der an bestimmten Tagen bestimmte Aufgaben erledigt werden sollen. Meistens ist das Ziel der ganzen Geschichte, mehr Follower zu bekommen oder sich mit einem bestimmten Thema näher auseinanderzusetzen.

So wäre eine „Clean Food Challenge“ beispielsweise darauf ausgerichtet, in einer vorgegebenen Zeit nur noch regionales, selbst zubereitetes Essen zu verzehren. Jeden Tag gäbe es hierzu dann eine Frage, Aufgabe oder Anregung.

Was ist eine Wichtelbarkeitschallenge?

Zugegeben, der Name ist nicht der Burner, aber angelehnt an „Sichtbarkeitschallenge“ finde ich es ganz süß 🙃

Bei der Wichtelbarkeitschallenge möchte ich dich anregen, dich einen Monat lang mit deinen Social-Media-Beiträgen und deinem favorisierten Account auseinanderzusetzen und regelmäßig Beiträge zu veröffentlichen.

Gleich zeige ich dir einen Plan, an den wir uns halten können (alles freiwillig). Er dient dazu, dich zu inspirieren, und dir Ideen zu geben, was du posten kannst.

Das alles machen wir aber „in geheimer Mission“. Hier der Clou:

Deine Beiträge dürfen bis auf den Hashtag #wichtelbarkeitschallenge keinen Hinweis auf die Challenge geben!

Das ist der Witz an der Wichtelsache: Niemand weiß, dass du an einer Challenge teilnimmst.

Warum nicht? Ist das nicht kontraproduktiv für mich, die ich mir diese Ideen ausgedacht habe, wenn niemand auf mich aufmerksam macht?

Ich möchte deine Herangehensweise an Social Media verändern

Sehr oft sehe ich Autor_innen, die an irgendwelchen Challenges teilnehmen. Generell ist das auch eine gute Idee, denn so hat man immer etwas zu veröffentlichen und deine Leser_innen lernen dich etwas besser kennen.

Das Problem ist aber: Wenn man gerade nicht Teil der Challenge ist, verliert man schnell die Lust, etwas über die Challenge zu lesen!

In einer Challenge ist man automatisch eine exklusive Gruppe, auch wenn es eine große Gruppe ist. Jeder, der daran nicht teilnimmt, fühlt sich etwas außen vor. Wenn ich als potenzielle Leserin auf das Profil einer Autorin stoße und die letzten zehn Beiträge dort „Challenge“-Bilder sind …

… like this …

… dann spricht mich das visuell nicht besonders an. Die Bilder sind vorgefertigt von der Challenge-Erfinderin (in diesem Fall ist es die „Bookteaser-Challenge“) und es ist eigentlich nur reine Werbung für die Challenge-Erstellerin, nicht unbedingt für die Autor_innen, die das benutzen.

„Warum nicht? Schließlich sind doch die Texte individuell?!“, fragst du.

Weil ich als potenzielle Leserin, die einfach wahllos herumsurft, gar keinen richtigen Grund sehe, um überhaupt auf die Bilder zu klicken. Allerhöchstens aus Neugierde, um zu sehen, was das für sich immer wiederholende Bildchen sind.

Also, so hart wie es klingen mag: Verzichte in Zukunft darauf, Challenge-Bilder zu verwenden.

Challenges sind aber per se zu empfehlen, wenn …

… du dir einfach darüber Gedanken machst, was für ein Bild du dafür verwenden kannst, das nicht das Challenge-Bild ist, und wenn dein Text nicht beginnt mit „Challenge XY, Tag 7!“. Tu doch einfach so, als wäre es gar keine Challenge und verrate es einfach nur in den Hashtags … oh, und schon sind wir bei der Wichtelbarkeitschallenge!

Die Aufgaben

Die Inspirationen der Wichtelbarkeitschallenge sind angelehnt an meinen Social-Media-Kalender für Autor_innen (den du übrigens ab Mitte Dezember hier kaufen kannst).

Überlege dir zunächst, wie viele Beiträge du pro Woche veröffentlichen kannst (das Netzwerk ist übrigens völlig egal! Ich werde Instagram benutzen).

Dann suche dir aus der folgenden Aufgabenstellung die Beiträge heraus, die dich am meisten ansprechen und plane deine Beiträge für Dezember in beliebiger Reihenfolge.

Erklärung der Aufgaben

  • ZIELE und RÜCKBLICK: Beschreibe die Ziele, die du dir für diesen Monat vornimmst und/oder mache einen Rückblick auf November. Hast du am NaNo teilgenommen? Wei lief es? Was lernst du daraus?
  • VERSCHENKEN: Tu etwas Gutes (gerade in der Adventszeit) und verschenke etwas! Das kann etwas Materielles wie ein Buch sein, oder aber auch Dinge wie Aufmerksamkeit, Dank, Lob, Liebe, …
  • PROSA: Beschreibe etwas so, als würde man es in einem Roman lesen
  • ZITAT: Suche dir im Internet ein inspirierendes Zitat und arbeite damit. Lass es entweder auf dich wirken und schreibe darüber einen Text oder verwende das Zitat direkt, indem du es zB auf einen Zettel schreibst und abfotografierst.

Ich hoffe, der Rest ist selbsterklärend.

Verwende den Hashtag #wichtelbarkeitschallenge am Ende des Textes, wenn du anderen Autor_innen zeigen willst, dass der Beitrag im Rahmen dieser Challenge entstanden ist.

Das erzeugt so ein bisschen diese geheime Stimmung, die unter uns Wichteln herrscht. Wir erkennen uns untereinander, sagen es aber nicht laut 😀

Hat dir die Challenge gefallen, mach doch weiter!

Noch ein Verweis auf meinen Kalender: Wenn du im Dezember feststellst, dass du mit Hilfe dieses Plans irgendwie besser und regelmäßiger postest, dann überlege doch, dir für das Jahr 2020 meinen Social-Media-Kalender zu besorgen (oder schenken zu lassen? Die Printversion soll noch vor Weihnachten veröffentlicht werden!). Dort findest du für jeden Tag des Jahres eine Idee, was du posten kannst.

Viel Spaß bei der Challenge!

November 28, 2019von AnnikaBühnemann
Alle Artikel, Marketing, Social Media

So analysierst du deinen Social-Media-Account

Wenn du frisch mit deinem Social-Media-Auftritt beginnst, machst du dir in den ersten Wochen und Monaten viele Gedanken um die Frage: „Was soll ich posten?“. Wenn du darauf eine Antwort gefunden hast, bist du zunächst einmal zufrieden (mein Social-Media-Kalender hilft dir dabei).

Aber je länger du dich mit dem Thema beschäftigst, desto eher wirst du dich fragen, wie du mehr Menschen mit deinen Beiträgen erreichen kannst. Um das zu beantworten, ist es notwendig, deine Beiträge zu analysieren und Thesen daraus abzuleiten. Wie das geht, schauen wir uns in diesem Beitrag an.

Vor der Analyse: Ziel festlegen

Die sozialen Netzwerke bieten uns eine schier unglaubliche Vielfalt an Zahlen, Daten und Fakten, von denen allerdings nicht alle für uns interessant sind. Häufig ist man als Neueinsteiger/in zunächst überfordert und weiß gar nicht, wo man mit seiner Analyse beginnen soll.

Wir machen es daher zusammen Schritt für Schritt, damit du in Zukunft nicht nur weniger darüber nachdenken musst, was du postest, sondern auch, wie du neue Leser_innen gewinnst oder was auch immer dein Ziel ist.

Mögliche Ziele für deinen Social-Media-Auftritt

  • Neue Leser_innen auf sich aufmerksam machen
  • Allgemeine Reichweite erhöhen
  • Verlage oder Agenturen auf sich aufmerksam machen
  • Sich mit anderen Autor_innen verbinden
  • …

Du kannst mehrere Ziele haben, aber nur einen Fokus

In der Regel versucht man, mit dem sozialen Netzwerk seiner Wahl alle obigen Ziele zu erreichen (vielleicht mit Ausnahme von Punkt 3), aber ich empfehle dir, dich auf EIN Ziel zu stützen und die anderen eher nebenher zu verfolgen.

Entscheide dich, wenigstens für die ersten zwei Monate, ob du in erster Linie Leser_innen ansprechen möchtest oder andere Autor_innen.


Wir nehmen für unseren Beitrag mal an, dass du eine Autorin bist, die Instagram benutzt, um bekannter zu werden und so schlussendlich die bestehenden Leser_innen zu „binden“ und neue auf sich aufmerksam zu machen.


So analysierst du deinen Social-Media-Account

Wie eingangs erwähnt, gibt es unzählige Möglichkeiten, allerlei Fakten auf deinem Account zu analysieren. Um sich nicht zu verlieren, orientieren wir uns an unserem Ziel.

Zunächst ist es wichtig, auf die Statistiken (auch „Insights“ genannt) zugreifen zu können.

Dazu musst du – je nach Netzwerk – Einstellungen vornehmen:

  • Bei Facebook brauchst du eine Facebookseite statt eines privaten Profils
  • Bei Instagram musst du über Einstellungen > Konto zum Creator- oder Geschäftskonto wechseln (standardmäßig hast du ein persönliches Konto); ich habe ein Creator-Konto.
  • Bei Twitter kannst du über die Seite analytics.twitter.com Statistiken abrufen
  • Bei YouTube findest du deine Statistiken im YouTube Studio unter „Analytics“

Erstelle dir eine Tabelle!

Es ist egal, ob du deine Analyse digital oder analog machst (wobei Berechnungen wie die der Interaktionsraten leichter digital von der Hand gehen – aber das bleibt dir überlassen!).

Nimm dir einen Block, ein Notizbuch oder ein neues Blatt, am besten quer, und erstelle eine Tabelle. Die folgende Tabelle ist lediglich eine Idee und sehr ausführlich – du musst für dich im Laufe der Zeit feststellen, welche Kennzahlen dir wichtig sind und auf welche du verzichten kannst.

Für den Anfang lieber mehr als weniger. Hier mein Vorschlag für deine Reiter:

  • Datum der Veröffentlichung
  • Beschreibung (Was ist auf dem Bild zu sehen?)
  • Thema
  • Kategorie/Stichwort
  • Wie gefunden?
  • Likes
  • Kommentare
  • Reichweite
  • Impressionen
  • Hashtags
  • Interaktionsrate
  • Reichweiten-Like-Verhältnis
  • Fazit

Der Spaß beginnt: Wir sammeln Daten!

Auch wenn die meisten von uns im Privatleben die Datensammelwut von Unternehmen oft kritisch betrachten: Wenn man selbst einmal Daten haben will, ist man doch ganz froh, dass welche erhoben werden.

Nimm dir einen Beitrag vor und übertrage die Informationen aus den Insights in die Tabelle.

Wie schon gesagt, anfangs kann man ruhig ein bisschen mehr Daten aufschreiben, mit der Zeit wirst du selbst merken, mit welchen Zahlen du am besten arbeiten kannst.

Nehmen wir das folgende Bild als Beispiel:

Aus den Insights kann ich folgende Werte übertragen:

Die einzelnen Punkte in der Übersicht

DATUM

Das Datum, wann der Beitrag veröffentlicht wurde.

BESCHREIBUNG

Beschreibe kurz, was auf dem Bild zu sehen ist.

THEMA

Beschreibe kurz, welches Thema du in deinem Beitrag behandelt hast, also worum es im Text und auf dem Bild geht.

KATEGORIE

Wenn du deine Beiträge nach verschiedenen Kategorien sortiert hast (beispielsweise, wenn du meinen Social-Media-Kalender benutzt), dann trage hier die Kategorie ein. Nach der Analyse weißt du dann, welche Kategorien bei deinen Leuten beliebt sind.

WIE GEFUNDEN?

In der „Discovery“-Sektion findest du im Bereich „Impressionen“ verschiedene Angaben darüber, wie Leute zu deinem Beitrag gefunden haben. Trage hier die beiden höchsten Zahlen ein (in meinem Beispiel kamen die 548 Impressionen durch 427 Anzeigen im Feed meiner Follower zustande und durch 75 „sonstige Quellen“; das sind hauptsächlich Darstellungen im Bereich „Entdecken“).

LIKES, KOMMENTARE, WEITERE REAKTIONEN

Sollte selbsterklärend sein. Instagram zeigt dir ganz oben in den Insights an, wie viele Likes (Herzen) der Beitrag bekommen hat, wie viele Kommentare – inklusive deiner eigenen – wie oft der Beitrag in Stories geteilt wurde und wie oft er abgespeichert wurde.

REICHWEITE

Gibt an, wie viele Accounts deinen Beitrag gesehen haben.

IMPRESSIONEN

Gibt an, wie oft dein Beitrag gesehen wurde. Wenn jemand den Beitrag mehrfach aufruft, wird jedes Ansehen als Impression gewertet.

HASHTAGS

Gib hier entweder an, wie viele Leute über Hashtags kamen ODER welche Hashtags du benutzt hast.

INTERAKTIONSRATE

Zur Berechnung der Interaktionsrate kommen wir gleich im Detail. Da mein Ziel „mehr Reichweite“ ist, setze ich die Reichweite in Relation zur Interaktion. Der Beitrag hatte damit eine Interaktionsrate von fast 40 %.

REICHWEITEN-LIKE-VERHÄLTNIS

Ein Zusatz für alle, denen die Berechnung der Interaktionsrate zu viel Aufwand ist. Der Wert gibt das „1-zu-X“-Verhältnis an: 1 von 3 Leuten, die den Beitrag gesehen haben, haben durchschnittlich ein „Like“ gegeben.

In meiner Tabelle würde das dann wie folgt aussehen. Klicke für eine größere Ansicht.

Tipp: Es gibt viele Onlinedienste, die einige der nun folgenden Berechnungen bereits im Vorfeld für dich erledigen. Manche sind kostenlos, andere nicht. Empfehlenswert sind beispielsweise Hootsuite oder Buffer.com.

Berechnung der Interaktionsrate

In unserem Beispiel nutzen wir ja Instagram, um mehr Reichweite über die kommenden Monate aufzubauen. Um dieses Ziel zu erreichen, stellen sich die folgenden grundsätzlichen Fragen:

  1. Wie viele Leute erreiche ich aktuell mit einem neuen Beitrag?
  2. Wie interessant sind meine Beiträge für diese Leute?
  3. Wie kann ich mehr Leute erreichen?

Frage 1 lässt sich schnell mit einem Blick auf die Statistik beantworten: Mit meinem Beitrag habe ich 371 Menschen erreicht. Wenn ich mehr Reichweite aufbauen will, sollte ich also in den kommenden Wochen immer mal wieder die Reichweite im Blick behalten.

Wie interessant sind meine Beiträge?

Eine mindestens genau so wichtige Frage wie die Frage nach der Reichweite ist, ob der Beitrag denn überhaupt gefallen hat. Nur, weil viele ihn gesehen haben, heißt das ja noch lange nicht, dass er auch interessant ist.

Oder anders herum: Nur, weil deine Reichweite bisher gering ist, heißt das ja nicht, dass du uninteressant bist!

Die Berechnung der Interaktionsrate

Um die Beliebtheit eines Beitrags herauszufinden, nutzt man die so genannte Interaktionsrate.

Zwar ist es auch möglich sich die bloßen „Like“-Zahlen anzurufen („wenn ich viele Likes habe, ist der Beitrag beliebt“), aber es ist aufschlussreicher wenn man diese in Relationen zur Anzahl der Follower oder zu Anzahl der Reichweite setzt.

Warum?

Stell dir vor, ich sage dir schlicht und einfach, dass mein Beitrag 112 Likes bekommen hat.
Ohne weitere Kennzahlen, weit du nicht, ob das viel oder wenig ist.

Wenn mein Account nur 50 Follower hätte, wären 112 Likes ziemlich viel. Wenn mein Account 5.000 Follower hätte, wären 112 eher wenig. Mit der bloßen Zahl kannst du also nichts anfangen. Du musst sie in ein Verhältnis setzen, in Relation zu anderen Zahlen.

Es gibt unterschiedliche Interaktionsraten

Interaktionsrate in Relationen zur Zahl der Follower

Die gängigste Variante ist, die Zahl der Interaktionen in Relationen zur Followerzahl zu setzen. Die Rechnung dazu ist relativ einfach:

Alle Interaktionen durch Anzahl der Follower am Tag der Veröffentlichung des Beitrags teilen. Diese Zahl mit 100 multipliziert ergibt den Prozentsatz der Interaktion. 

Beispiel: Du hast 363 Abonnenten. Dein Beitrag hat 82 Likes und 2 Kommentare generiert.

Dein Beitrag hat eine Interaktionsrate von knapp 24 %. In anderen Worten: 24 % deiner Follower haben irgendwie auf deinen Beitrag reagiert.

Wir kommen später darauf zurück, warum diese Berechnung NICHT Teil meiner Tabelle ist.

Interaktionsrate in Relation zur Reichweite

Der Nachteil der vorigen Herangehensweise ist, dass du beim Rechnen davon ausgehst, dass nur deine Follower auf deinen Beitrag reagieren. In Wirklichkeit ist es aber so, dass auch Leute mit deinen Fotos interagieren, die dir bisher gar nicht folgen. Je nach Beitrag kann es sogar sein, dass mehr Nicht-Follower deinen Beitrag mögen als Follower.

Deshalb geht die zweite Variante einen etwas anderen Weg. Wir berechnen nun die Interaktionsrate bezogen auf alle Leute, die deinen Beitrag tatsächlich gesehen haben, unabhängig davon, ob sie dir bereits folgen oder nicht.

Die Rechnung ist ähnlich wie die vorherige, nur dass wir sie auf die Reichweite beziehen:

Beispiel: Dein Beitrag hat 82 Likes, 2 Kommentare und wurde 2-mal geteilt oder abgespeichert (kann man bei Instagram ja in den Insights sehen).

Laut Statistik hast du mit diesem Beitrag 286 Accounts erreicht.

Mit dieser Rechnung weißt du, dass 30 % aller Menschen, die deinen Beitrag gesehen haben, auch mit ihm interagiert haben.

Der Nachteil dieser Variante ist, dass du nicht weißt, wie viele der Personen die bereits folgen.

Interaktionsrate in Relation zu den Impressionen

Die dritte Möglichkeit, eine Interaktionsrate zu berechnen, funktioniert über die Impressionen.

Wir erinnern uns: Impressionen geben an, wie oft dein Beitrag gesehen wurde. Wenn ein User deinen Beitrag mehrfach ansieht, wird jedes Ansehen als eine Impression gewertet. Daher liegt die Zahl der Impressionen in der Regel auch immer über der Reichweite.

Die Rechnung, wie du dir denken kannst, ist so wie bei der Reichweite, nur dass du die Zahlen der Impressionen benutzt.

Die Impressionen sind allerdings eine eher unsolide Zahl und für unsere Verhältnisse am wenigsten zu gebrauchen, daher verzichte ich auf weitere Rechenbeispiele.

Wenn dein Ziel ist, mehr Reichweite zu generieren, dann ist die Berechnung der Interaktionsrate bezogen auf die Reichweite die beste Wahl für dich.

Wenn dein Ziel ist, mehr Follower anzuziehen und in Erfahrung zu bringen, wie viele von ihnen aktiv sind, wähle die Variante 1 mit den Followern.

Nun weißt du auch, warum die Followerzahlen in meiner Tabelle gar nicht aufgeführt sind: Mein Ziel (und das Ziel, was ich dir empfehle) konzentriert sich auf den Aufbau von Reichweite, unabhängig von den Followerzahlen.

Die Idee dahinter: Wenn ich es schaffe, dass möglichst viele Leute meine Bilder sehen, werden nach und nach mehr Personen mein Profil besuchen und „automatisch“ folgen, weil ihnen gefallen wird, was sie sehen.

Das Reichweiten-Like-Verhältnis

Wenn dir die ganze Rechnerei zu anstrengend ist, kannst du es dir auch einfacher machen und nur die Anzahl der Likes und deine Reichweite ins Verhältnis setzen:

Reichweite / Likes = Reichweiten-Like-Verhältnis

Beispiel: Mein Beitrag hatte eine Reichweite von 371 Personen und 112 Likes.

371/112 = 3,3125

Das Verhältnis ist also 1:3, was bedeutet, dass durchschnittlich jeder Dritte, der meinen Beitrag gesehen hat, ihn auch geliked hat.

Der Nachteil dieser Herangehensweise ist die Ungenauigkeit: Von der Berechnung der Interaktionsrate wissen wir, dass tatsächlich 40 % der Menschen, die den Beitrag gesehen haben, mit ihm interagiert haben – mit Likes, Kommentaren und anderen Aktionen. Das ist mehr als jeder Dritte.

Letztlich ist es ziemlich egal, ob du langfristig die Interaktionsraten im Auge behältst oder das Reichweiten-Like-Verhältnis. Nimm das, was dir sympathischer ist.

Du kannst deine Statistiken immer mal zwischendurch ansehen

Die Auswertung deiner Zahlen

Wenn du alle Zahlen gesammelt und Berechnungen angestellt hast, ist es Zeit, die Zahlen zu interpretieren.

Jetzt wird es spannend!

Um dich nicht im Wust der Fakten zu verlieren, ist es ratsam, ein paar Leitfragen zu Grunde zu legen. Sie ergeben sich aus dem Ziel, das du am Anfang festgelegt hast. Welche Fragen das im Einzelnen sind, ist sehr subjektiv, daher nimm die folgenden Ideen einfach nur als Anregung.

Fragen pro Beitrag

  • War der Beitrag eher beliebt oder eher unbeliebt?
    Anfangs ist es ein guter Anhaltspunkt, wenn deine Interatkionsrate (bei Reichweiten unter 2000) irgendwo über 10 oder 20 % liegt. Wenn du mehrere Beiträge analysierst, siehst du ja, wie hoch deine durchschnittliche Interaktionsrate ist.
  • Woran könnte es liegen, dass der Beitrag (un)beliebt war? Gehe die einzelnen Kategorien durch und überlege, was der Auslöser gewesen sein könnte.
    Beispiele: Das Foto war qualitativ schlecht und lud nicht zum Liken ein. | Das Thema war zu speziell. | Der Beitrag war sehr emotional | Auf dem Bild war ein Gesicht zu sehen | Es kamen überdurchschnittlich viele Leute über Hashtags –> welche Hashtags hast du verwendet, die du sonst nicht verwendet hast?
  • Was hätte ich besser machen können?

Fragen im Laufe der Zeit

Einen einzelnen Beitrag zu analysieren, ist nicht sehr hilfreich. Erst durch die Vergleiche der Beiträge untereinander und im Laufe der Zeit wird ein Gesamtbild daraus.

Daher wirst du dir mit der Zeit automatisch folgende Fragen stellen, wenn du deine Analyse betreibst:

  • Ist dieser Beitrag beliebter oder unbeliebter als meine anderen?
    Warum?
  • Ist die Reichweite gestiegen, unverändert oder gesunken?
    Woran könnte das liegen? Was wurde verändert? (z.B. andere Zeit als sonst zum Posten verwendet, Bild nicht bearbeitet oder unscharf, keine/andere Hahstags verwendet, Konto auf „privat“ gestellt, Thema für Zielgruppe uninteressant, Bild/Thema zu schwammig, …)
  • Ist die Zahl der Likes und Kommentare gestiegen, unverändert oder gesunken?
    Warum?
  • Ist die Interaktionsrate gestiegen, unverändert oder gesunken?
    Warum?

Kernfrage: Was kommt gut an?

So, und nun kommen wir endlich zum ultimativen Geheimnis, wie man jeglichen Social-Media-Kanal zum Wachsen bringt:

Poste Beiträge, die so ähnlich sind wie solche, die in der Vergangenheit gut angekommen sind.
Vermeide Beiträge, die in der Vergangenheit schlecht angekommen sind.

So einfach ist das.

Davon ausgeschlossen sind natürlich Beiträge, die du aus dem Bauch heraus einfach schreiben und veröffentlichen möchtest. Ich bin auch kein Freund von Versklavung in dieser Hinsicht: Social Media und der Austausch mit deinen (potenziellen und reellen) Lesern soll in erster Linie Spaß machen und keinen Stress auslösen!

Die Analyse deines Accounts ist lediglich ein Anhaltspunkt, wenn du deinen Account auch zu Marketingzwecken verwenden willst. Du weißt nach ein paar Wochen, in denen du deine Beiträge immer wieder analysiert hast, ob deine Zielgruppe sich beispielsweise eher für Zitate aus deinem Buch, für Geschichten hinter den Kulissen oder für inspirierende Gedanken begeistern lässt. Mit diesem Wissen kannst du deine Posting-Strategie nach und nach anpassen.

Und jetzt: Ausprobieren!

Es ist nie zu spät, anzufangen. Schnappe dir ein leeres Blatt oder eine Excel-Arbeitsmappe und analysiere deine 15 letzten Bilder. Welche Ergebnisse kannst du daraus ableiten?

Viel Spaß beim Analysieren!

Ach ja, wenn du möchtest, dann lade dir hier die Excel-Vorlage herunter. Ich verknüpfe es extra NICHT mit meinem Newsletter, wie es sonst so gerne gemacht wird, aber ich würde mich freuen, wenn du den Beitrag teilst und mir so hilfst, mehr Menschen zu erreichen.

November 22, 2019von Annika Bühnemann
Alle Artikel

Wie du als Autor / Autorin Instagram Stories nutzen kannst

Instagram ist ein soziales Netzwerk, das sich tatsächlich sehr gut für Autor_innen eignet, auch wenn es in erster Linie auf Fotos ausgelegt ist. Hier habe ich bereits beschrieben, wie du Instagram für dich und dein Marketing benutzen kannst.

Instagram bietet aber nicht nur an, dass du Fotos mit Begleittexten hochladen kannst, sondern hat seit einiger Zeit auch die so genannten „Insta-Stories“ im Gepäck: Wahlweise spontane Fotos oder 10-sekündige Videos, die für 24 Stunden von deinen Followern angesehen werden können.

Der Unterschied zwischen dem „Feed“ und den „Stories“

Der „Feed“ sind alle deine Bilder, die du regulär über die Instagram-App hochlädst. Sie bleiben sichtbar und du kannst bis zu 2.000 Zeichen verwenden, um einen begleitenden Text zu schreiben, so wie 30 Hashtags.

Die Stories hingegen bleiben nur für 24 Stunden sichtbar, außer du beschließt, sie „anzuheften“ und für alle auf Dauer sichtbar zu machen. Diese gespeicherten Stories finden sich dann über deinem Feed im Bereich „Highlights“.
Stories sind entweder Fotos, nur Text, GIFs oder Videos mit einer Länge von maximal 10 Sekunden.

Grau ist alle Theorie! Öffne mal die Instagram-App, 
wenn du sie installiert hast,
rufe deine Follower oder die Profile auf,
die du abonniert hast, und achte auf den
bunten Kreis um die Profilbilder.
Wenn jemand einen bunten Kreis hat,
dann hat er in den letzten 24 Stunden eine
Insta-Story gemacht, die du dir ansehen kannst.

So machst du eine Insta-Story

Es ist sehr einfach, Stories zu erstellen:

  • Öffne Instagram. Tipps oben links auf das Kamera-Symbol
  • Erlaube den Zugriff auf Kamera und Mikrofon. Die Kamera geht automatisch an. Benutze zunächst „Normal“ (siehe Kreis).
    Ein Tippen auf den weißen Kreis macht ein Foto, wenn du den weißen Kreis gedrückt hältst, machst du ein maximal 10-sekündiges Video.
  • Wenn du ausschließlich Text schreiben willst, wähle statt „Normal“ die Kategorie „Erstellen“
  • Bearbeite dein Foto nach Belieben. Wenn du nach links oder rechts wischst, kannst du Filter über das Bild legen und ihm so ein anderes Aussehen verpassen. Oben findest du eine Auswahl an Optionen, darunter Text (um Text auf das Bild schreiben zu können) und auch „Sticker“. Diese Sticker ermöglichen dir allerlei Extras: Du kannst (d)einen Standort angeben, andere Instagram-Profile verlinken, Hashtags einsetzen, GIFs benutzen (bewegte Bildchen), Musik einfügen, Uhrzeit einfügen, eine Umfrage starten, und vieles mehr.
  • Anschließend tippst du auf „Deine Story“, um das Foto oder Video zu veröffentlichen.

Was kannst du als Autor / Autorin in den Stories zeigen?

Kommen wir nun zu den Inhalten. Was solltest du posten?

Theoretisch gilt, das du die gleichen Dinge veröffentlichen kannst wie auch in deinem Feed: Schreibupdates, persönliche Erlebnisse, Witziges und Kurioses, Werbung zu deinen Büchern, und so weiter.

In der Praxis ist es oft so: Autor_innen, die einen sehr ästhetischen Feed haben, erleben ein paar Grenzen, wenn sie neue Beiträge planen. Es gibt zum Beispiel Autor_innen, die ihr Gesicht in ihrem Feed niemals zeigen, aber theoretisch kein Problem damit hätten, es zu tun (sie machen es nur nicht, weil sie zum Beispiel immer ihren Schreibtisch zeigen, wie es bei Helen Redfern der Fall ist).

Stories sind da sehr flexibel. Dort gibst du dich, wie du bist, plauderst aus dem Nähkästchen, nimmst deine Follower mit durch den Tag … Da alles nach 24 Stunden wieder verschwunden ist, kannst du sehr viel oberflächlicher und thematisch breiter gestreut sein als in deinem Feed.

Hier kommen nun 7 Anregungen, was du in den Stories zeigen kannst (natürlich kannst du das auch auf deinen Feed übertragen):

Behind the Scenes

Einblicke in dein Leben als Autor_in sind sehr spannend, ob du es glaubst oder nicht. Zeige deinen Schreibtisch, dein Notizbuch, ein kurzes Video davon, wie du arbeitest, woran du gerade recherchierst, … Lasse deine Leser_innen beim Entstehen des Buches teilhaben.

Teile Beiträge aus deinem Feed

Einige Instagram-Benutzer berichten, dass ihre Stories von mehr Menschen angesehen werden als ihre Beiträge, daher teilen sie oft ihre Beiträge auch in den Stories, um ihre Follower darauf aufmerksam zu machen.

Du machst das, indem du bei einem bereits veröffentlichten Beitrag auf den Papierflieger tippst und dann „Beitrag in deiner Story posten“ auswählst.

Nimm deine Leser_innen mit auf Messen, etc.

Wenn du das Haus verlässt, nimm deine Leser_innen einfach mit! Sei es eine Konferenz, eine Buchmesse oder eine Recherchereise: Gib einen Einblick in deinen Arbeitsalltag und teile vielleicht sogar interessante Dinge, die du gelernt hast, um Mehrwert zu bieten.

Stelle Fragen und lasse dir Fragen stellen

Es gibt bei den Stories die Möglichkeit, dass Follower dir Fragen stellen können. Lade sie also ab und zu dazu ein, Fragen zu stellen: „Was wolltet ihr schon immer mal von mir wissen?“

Du kannst auch selbst Fragen stellen und Umfragen in Leben rufen, um die Interaktion mit deinen Followern anzukurbeln.

Mache Gewinnspiele

Du kannst Gewinnspiele natürlich auch in deinem Feed veranstalten, aber es hat immer einen besonderen Reiz, wenn du es nur für die User machst, die deine Stories ansehen. Das fördert die Bindung zu dir.

Countdowns

Da du mit den Stories über die „Sticker“ Countdowns erstellen kannst, kannst du dieses Feature nutzen, um „Buzz“ für einen Buchlaunch zu erzeugen.

Oder auf deutsch gesagt: Zähle die Stunden herunter, bis dein neues Buch erscheint! Das macht neugierig und baut Spannung auf.

Teile Beiträge deiner Follower

Gerade wenn du in deinem Feed auf Einheitlichkeit achtest, widerstrebt es dir womöglich, Fotos von anderen Benutzern auf deinem Feed zu teilen, obwohl es eine gute Möglichkeit ist, um „Liebe zu verschenken“ (was ein sehr wichtiger Teil von SOCIAL Media ist).

Mit den Stories ist das wunderbar vereinbar, da du dort nicht auf Ästhetik oder Einheitlichkeit achten musst. Teile Rezensionen zu deinen Büchern oder stelle andere Autoren vor, die du toll findest. Auch andere Gewinnspiele oder Preisaktionen anderer Bücher kannst du hier promoten. Denke immer daran, wer deine Zielgruppe ist: Wenn du in erster Linie zu Leser_innen sprichst, interessiert sie ein Angebot zu einem Schreibworkshop vielleicht eher weniger (aber ausprobieren kannst du es trotzdem!).

Wie machen es andere? Lasse dich inspirieren!

Wenn du durch Instagram surfst, siehst du ab und zu Profile, die einen bunten Kreis um ihr Profilbild haben – das bedeutet, dass sie innerhalb der letzten 24 Stunden „Instagram Stories“ genutzt haben. Tippe auf ihr Profilbild, um zu sehen, was sie gepostet haben.

Du wirst dabei feststellen, dass dich manches mehr interessiert als anderes. Statt sich berieseln zu lassen, mache dir Notizen, was dir bei anderen besonders gut gefallen hat. Haben sie eine Geschichte erzählt, die Anfang, Mitte und Ende hatte? Haben sie besonders witzige oder schöne Fotos? Sind sie als Person einfach unglaublich sympathisch?

Wie immer gilt: Einfach mal ausprobieren und selbst testen! Keine Angst vor Fehlern, im Grund kannst du nichts falsch machen. Wenn dir etwas nicht gefällt, kannst du die Story jederzeit löschen.

Stories als Highlights

Sobald du geübt bist um Umgang mit Stories, kannst du dir überlegen, ob es Stories oder Story-Kategorien gibt, die du länger als 24 Stunden sichtbar machen willst. Hier kommen so genannte „Highlights“ ins Spiel.

Highlights sind abgespeicherte Stories, die jeder direkt in deinem Profil aufrufen kann (Hier: FBM-Tage, Autorenleben, Schreiben, Marketing)

Es kann sich lohnen, bestimmte Stories auf Dauer zu speichern, beispielsweise Leseproben/Schnipsel aus deinem neuen Roman. Menschen, die neu auf dein Profil stoßen, erhalten so gleich einen Einblick. Ich persönlich mag es auch, wenn ich die Person hinter dem Profil näher kennenlernen kann und daher Einblicke in das Leben dieser Person in den Highlights festgehalten werden.

Was ist „IGTV“?

Es gibt bei Instagram noch die Rubrik „IGTV“, also Instagram-TV. Das ist im Grunde wie YouTube: Du kannst dort Videos im Hoch- oder Querformat von deinem Handy aus hochladen, die maximal 15 Minuten lang sein dürfen. Wie wäre es beispielsweise mit einer dreiminütigen Lesung? IGTV-Beiträge können auch in deinem Feed angezeigt werden – Stories werden dort nie angezeigt.

Übrigens gelten für „Facebook Stories“ die gleichen Grundlagen wie für „Instagram Stories“.

Viel Spaß beim Ausprobieren! Hast du noch Fragen? Dann schreibe sie gerne in die Kommentarsektion und ich beantworte sie.

November 15, 2019von AnnikaBühnemann
Alle Artikel

So planst du 1 Monat Social-Media-Beiträge in 30 Minuten

Social Media! Wann immer ich über Marketing, besonders über Social Media schreibe, sinkt das Interesse an meinen Beiträgen. Gleichzeitig weiß ich durch Gespräche, dass die allermeisten Autor_innen ihr Marketing nach Bauchgefühl machen und immer wieder überrascht sind, wenn sie herausfinden, wie viel Zeit (und Geld) sie hätten sparen können, wenn sie sich ein bisschen mit der Materie beschäftigt hätten.

Warum überhaupt Social Media?

Das Wunderbare an den sozialen Netzwerken ist, dass es wenig bis gar nichts an barer Münze kostet, sie für seine Werbung und den Aufbau einer Leserschaft zu benutzen (bezahlte Werbebeiträge sind möglich, aber nicht zwingend notwendig).

Zwei Dinge solltest du investieren: Etwas Zeit und Leidenschaft.

Damit du deine Zeit, die sicherlich nur spärlich vorhanden ist, sinnvoll einsetzt, zeige ich dir im folgenden Video, wie ich einen kompletten Monat täglicher Social-Media-Beiträge in nur (maximal) 30 Minuten vorplane – plus die Erstellung der Beiträge, was insgesamt rund 3-4 Stunden Zeiteinsatz für 30 bzw. 31 Tage Inhalte bedeutet (und wenn du weniger oft Beiträge veröffentlichst, reduziert sich die Zeit dementsprechend!).

Zusammenfassung des Videos

Ich nutze einen von mir erstellten Social-Media-Kalender mit täglichen Posting-Inspirationen, den ich dir ebenfalls zur Verfügung stelle.

Vom 8.11. bis zum 15.11. kannst du ihn für 19,99 EUR kaufen (Auslieferung ist am 15.11.), dann wird er erst wieder ab dem 15.12. erhältlich sein und 24,99 EUR kosten.

Für ca. Mitte Dezember ist zudem eine gedruckte Variante des Social-Media-Kalenders geplant, die ich dann zu gegebener Zeit noch vorstellen werde.

Wenn du mehr zum Kalender erfahren willst, klicke hier, um auf die Info-Seite zu gelangen.

November 8, 2019von AnnikaBühnemann
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10 + 1 Tipps zum NaNoWriMo

Der NaNoWriMo 2019 startet heute und wie in jedem Jahr setzen sich tausende Autor_innen das Ziel, einen Roman in 30 Tagen zu schreiben. Hier findest du 10 + 1 Tipps dazu, wie du das schaffen kannst.

Was ist der NaNoWriMo?

Das ist die Abkürzung für „National Novel Writing Month“, also zu deutsch etwa „Nationaler Romanschreibemonat“ (wobei es mitterweile international ist).

Ziel ist, 50.000 Wörter innerhalb von 30 Tagen zu schreiben. Das sind rund 200 Taschenbuchseiten.

Pro Tag sollen somit durchschnittlich 1667 Wörter geschrieben werden, was pi mal Daumen 15-20 Normseiten sind.

„Da kann doch nichts Gutes bei herauskommen“

Wenn man zum ersten Mal davon hört, denkt man häufig, dass bei einer so harsch erzwungenen Wortzahl die Qualität auf der Strecke bleibt.

Oft ist das auch so. Aber das macht nichts.

Die Idee ist nicht, einen verkaufsfertigen Roman in einem Monat zu schreiben, sondern einen ersten Entwurf. Die Idee in deinem Kopf soll zu Papier gebracht werden, auf die Qualität der einzelnen Sätze wird zunächst kein großer Wert gelegt.

Im Anschluss wird dieses erste Entwurf mehrfach überarbeitet und umgeschrieben.

Der Fokus liegt auf der Etablierung einer Schreibroutine. „Jeden Tag am Roman schreiben“ lautet die Devise, die tausenden Autor_innen hilft, den Traum vom eigenen Roman zu realisieren.

Die 10 + 1 Tipps als Video:

Zusammenfassung

Ich fasse die Tipps an diese Stelle noch einmal kurz zusammen, falls du keine Möglichkeit hast, dir das Video anzuhören.

1. Plane feste Zeiten ein

Wie lange brauchst du für 1667 Wörter am Tag – plus Puffer?

Um das herauszufinden, schreibe eine Stunde lang konzentriert an deinem Roman und notiere dir, wie viele Wörter du geschafft hast. In der Regel liegst du zwischen 500 und 1500 Wörtern, je nach dem, wie erfahren du bist, wie schwierig die Szene ist, wie deine Stimmung ist, ob du dich doch hast ablenken lassen, etc.

Von da rechnest du hoch: Wie viele Stunden brauchst du bei deiner Wortzahl am Tag, um auf 1667 Wörter zu kommen und wie kannst du deine Zeitfenster verteilen?

Beispiel: Angenommen, ich schreibe 750 Wörter in der Stunde und kann jeden Wochentag 90 Minuten schreiben. Pro Werktag schaffe ich somit 1.125 Wörter – mit Einbeziehung von Zeitpuffern würde ich mal sagen, rund 1000 Wörter.
An jedem Freitag hätte ich so rund 5000 Wörter geschrieben. Ziel ist es, in einer Woche 11.6669 Wörter zu schreiben (1667 * 7). Heißt, mir fehlen an jedem Wochenende noch 6.669 Wörter.
Heruntergerechnet auf meine Stundenzahl (6.669 / 750) bedeutet das, dass ich rund 8-9 Stunden am Wochenende mit dem Schreiben verbringen muss, also jeweils 4-5 Stunden am Samstag und am Sonntag.

Erfahrungsgemäß schreibt man mal mehr und mal weniger, aber wenn du weißt, wie viel Zeit du durchschnittlich investieren musst, kannst du viel besser planen.

2. Sprich deinen Plan ab

Wer sein Leben mit anderen Menschen verbringt, wird nicht umhin kommen, sich abzusprechen. Wie kann dich deine Familie dabei unterstützen, dein Ziel zu erreichen?

3. Schalte dein Handy und das Internet am Laptop aus

Es gibt Software, die das WLAN blockiert (kann zu Frust in der Familie führen), aber es reicht auch aus, wenn du während deiner Schreibphasen einfach das Handy in den Flugmodus schaltest und am Laptop das WLAN deaktivierst.

Keine Sorge: Wenn du etwas recherchieren musst, mache dir einen kurzen Kommentar an deinen Text und schreibe weiter. Nach deiner Schreib-Session (siehe unten) kannst du recherchieren.

Eine gute App, um fokussiert zu bleiben, ist „Forest“ (iOs / Android). Damit pflanzt du einen Baum, der so lange wächst, wie du das Handy in Ruhe lässt. Eine schöne Idee und sehr effektiv!

Das Internet blockieren kannst du mit ColdTurkey (Windows) oder SelfControl (Mac).

4. Nutze die Pomodoro-Technik

Schreibe in 4 x 25-minütigen Blöcken mit Pausen von 5 – 10 Minuten. Einen ausführlichen Beitrag findest du hier.

5. Erlaube dir, schlecht zu schreiben

Es ist ein erster Entwurf, nicht mehr und nicht weniger. Grübele nicht minutenlang über eine perfekte Formulierung nach, sondern verschiebe die Überarbeitung auf die Zeit nach den 30 Tagen. Bringe deinen inneren Kritiker zum Schweigen.

6. Es ist egal, ob du das Ziel erreichst

Der NaNoWriMo soll Spaß machen, auch wenn er viel Arbeit bedeutet. Setze dir ein Ziel, das schwer zu erreichen ist, aber realistisch. Wenn du jeden Tag nur für 15 Minuten schreiben kannst, schaffst du die „offiziellen“ 50.000 Wörter nicht. So what?! Dann ist dein Ziel eben, jeden Tag 15 Minuten zu schreiben. Lass dich nicht auf etwas festnageln, das du nicht machen kannst.

7. Sprich darüber und tausche dich aus

Wenn es für dich stimmig ist, dann berichte (online) über deine Schreibfortschritte! Einerseits lieben (auch potenzielle) Leser_innen den „Blick hinter die Kulissen“ (zeige uns, wie dein Schreibplatz aussieht!) und andererseits motiviert es dich*, am Ball zu bleiben.

*es gibt auch Autor_innen, die lieber komplett für sich schreiben. Finde heraus, was dich mehr motiviert.

8. Bei Blockaden: Mache einen Plan

Ich habe hier darüber geschrieben, was du gegen Schreibblockaden tun kannst. Solltest du in eine geraten, überlege dir, wie du wieder herauskommst. Apropos:

9. Der Hänger kommt in der Mitte

Wo wir gerade von Schreibblockaden sprechen: Meistens hat man ungefähr in der Mitte des NaNoWriMos einen Durchhänger. Nach 20.-25.000 Wörtern, wenn man gerade mitten im zweiten Akt steckt und für den Helden alles etwas schwierig wird, wird auch das Schreiben oft schwierig.

Wenn du das im Hinterkopf behältst, überrascht es dich nicht, sondern du kannst mit einer großen Portion Motivation weitermachen.

10. Hab Spaß!

Ja, es ist viel Arbeit, aber auch sehr belohnend! Wenn du so richtig in deinem kreativen Tunnel bist, alles um dich herum vergisst, deine Figuren zum Leben erwachen und du mitten im Abenteuer bist, merkst du, warum es sich lohnt, jeden Tag Zeit freizuschaufeln.

Extra-Tipp: Sei immer bereit!

Überlege dir, wie du immer bereit sein kannst: Trage dein Notebook, ein Notizbuch oder ein Handy mit der aktuellen Version deines Buches immer mit dir, um auch in den kleinen unverhofften Pausenzeiten schreiben zu können (im Auto auf dem Weg zum Einkaufen – als Beifahrer natürlich – oder beim Warten an der Bushaltestelle).

Viel Erfolg!

Wenn du mitmachst, wünsche ich dir viel Erfolg und Spaß! In den sozialen Netzwerken findest du unter dem Hashtag #nanowrimo2019 Gleichgesinnte.

November 1, 2019von AnnikaBühnemann
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Coffee & Coaching auf der Frankfurter Buchmesse

Wer rollt da durch die Gegend? Ist es ein Wal? Ist es ein Sumoringer?
Nein, ich bin es nur.

Ja, richtig gelesen, wenn sich nichts Dramatisches ändert, werde ich dieses Jahr auf der FBM19 sein – und wir haben die Möglichkeit, uns zu treffen!

Vor zwei Jahren war ich zuletzt (damals im 7. Monat schwanger) auf einer Messe (das war auch Frankfurt) und ich vermisse die Messeluft. Zwar ist es nicht ganz risikofrei, fünf Wochen vor der Geburt noch große Reisen zu tätigen, aber da ich tiefenentspannt bin und davon ausgehe, dass dieses Kind erst Ende November geboren wird, wage ich mal ein Abenteuer.

Mein Zeitplan: So können wir uns treffen

Trotz meiner mentalen Entspannung, kann ich es nicht verleugnen: Ich werde nicht die ganze Zeit herumlaufen.

Im Gegenteil, ich habe vor, mich den Großteil der Zeit in Halle 3, Stand K15 (Autorenbühne) aufzuhalten. Dort findest du mich zu ca. 70 %.

Dies ist mein vorläufiger Plan:

Manchmal werde ich auch nur kurz reinschauen und ggf. woanders hin wechseln. Auf meinem Instagram-Kanal bleibst du up to date.

Es soll auch eine „Autoren-Lounge“ geben. Da das nach Sesseln und Sofas klingt, werde ich sicherlich auch dort sein, um die Füße hochzulegen.

Donnerstag, 14 UhrUrheberrechtH3 K15
Donnerstag, 15:30 UhrVerlagsverträge verhandelnH3 K15
Freitag, 11 UhrPodcasts erstellenH3 K15
Freitag, 12 UhrDiskussion über KrimisH3 K15
(Freitag, 12:30 evtl.)(Fitzek-Interview)Lesezelt
Freitag, 16 UhrRelevanz der BuchbrancheH4 G91
Freitag, 16:30 UhrKrimis schreibenH3 K15
Samstag, 11 UhrDiversität in RomanenH3 K15
Samstag, 15 UhrSignierstunde Nele NeuhausSignierbox

Sowohl bei den Veranstaltungen als auch in den Zwischenzeiten darfst du mich gerne ansprechen.

Solltest du zu der sehr introvertierten Sorte Mensch gehören, die sich sehr schwer tut, fremde Menschen anzusprechen, dann kannst du dich auch einfach vor mich stellen und zögerlich winken 👋🏻So weiß ich, dass du Kontakt mit mir aufnehmen willst (denn manchmal gucken Leute auch einfach nur und ich weiß dann nicht so genau, ob sie sich nicht trauen, mich anzusprechen, oder ob sie mich gar nicht meinen 🙆🏻‍♀️)

Wichtig: Wenn ich gerade in einem Coaching bin, bitte nicht ansprechen 😇

Welches Coaching, fragst du? Das hier:

Die Chance: Coffee and Coaching!

Aus diversen Nachrichten und Mails weiß ich, dass sich der eine oder andere gerne mal mit mir treffen würde, um sein Exposé, seinen Plot, sein Projekt, seine Marketingstrategie oder anderes durchzusprechen.

Ich habe mir gedacht, dass wir das eigentlich ganz entspannt auf der Buchmesse machen können.

Ich biete dir daher an, ein 45-minütiges Coaching mit mir zu buchen, zu einem Thema deiner Wahl.

Es wird nur 5 Plätze geben. Wir vereinbaren vorher, wo wir uns treffen und worüber wir sprechen werden.

Dieses Coachingangebot kostet 99 EUR (inkl. MwSt).

Hier ein paar Ideen, worüber wir in dieser Zeit sprechen könnten (natürlich immer nur ein Punkt, sonst reicht die Zeit nicht):

  • Wir könnten dein Exposé durchgehen und besprechen
  • Du könntest eine Leseprobe mitbringen, und wir analysieren die Stärken und Schwächen deines Schreibstils
  • Du kannst deinen Plot mitbringen und wir verbessern ihn gemeinsam
  • Wir können über die Dreidimensionalität deiner Figuren sprechen
  • Wir können deinen Schreibstil verbessern, indem wir gewisse Grundlagen gemeinsam durchgehen (besonders gut für Anfänger)
  • Wir können einen Marketingplan für dein Buch skizzieren
  • Du zeigst mir deinen Instagram- oder Facebook-Account und wir schauen, was du verbessern kannst, um mehr Leute zu erreichen
  • Wir können deine Fotografie-Fähigkeiten verbessern (z.B. für deinen Instagram-Kanal)
  • und so weiter. Solange es mit dem Schreiben von Romanen oder mit Marketing zu tun hat, sind mir alle Themen recht.

Klingt gut? Dann sichere deinen Platz.

Wenn du denkst, dass das eine gute Chance für dich ist, mal direkt mit mir zusammenzuarbeiten, dann schicke mir einfach eine Mail mit dem Betreff „Coffee und Coaching“ an info @ vomschreibenleben.de und sage mir, welchen Zeitslot du für dich reservieren willst:

  • Donnerstag, 17.10. – 10.00 bis 10.45 Uhr
  • Donnerstag, 17.10. – 11.15 bis 12.00 Uhr
  • Freitag, 18.10. – 10.00 – 10.45 Uhr
  • Freitag, 18.10. – 13:30 – 14:15 Uhr
  • Samstag, 18.10. – 12:15 – 13.00 Uhr

Wer zuerst kommt, mahlt zuerst!

Ich freue mich sehr darauf, möglichst viele Leserinnen und Leser zu treffen, mit euch [entkoffeinierten] Kaffee zu trinken, zu quatschen und einfach eine gute Zeit zu verbringen!

Oktober 11, 2019von AnnikaBühnemann
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In 30 Tagen zum Romanentwurf

Vor wenigen Tagen habe ich auf Instagram gefragt, wer denn am diesjährigen NaNoWriMo teilnimmt und ob ihr Interesse hättet, dass ich dafür eine Vorbereitungsliste mache.

Beim NaNoWriMo ist das Ziel, 50.000 Wörter innerhalb von 30 Tagen zu schreiben.

Mehr dazu hier.

Dabei bekam ich einen Kommentar, der sinngemäß fragte, warum ich schon so früh auf den NaNo verweise, wenn wir doch September haben und er erst im November stattfindet. Ganz einfach:

Es ist fast unmöglich, unvorbereitet einen Roman zu schreiben.

Natürlich ist allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen klar, dass sie keinen druckfertigen Roman in einem Monat schreiben. Es ist und bleibt ein Entwurf, der mehrfach überarbeitet wird. Jedes Jahr wieder wird von Leuten, die noch nie am NaNo teilgenommen haben, moniert, dass sie lieber Wert auf „Qualität“ statt „Quantität“ legen.

Ja, das tun die NaNoWriMo-Schreiber auch. Sie schreiben ihren ersten Entwurf unter hohem Zeitdruck, um dann beim Überarbeiten Text zu haben, den sie formen können.

Andere überlegen sich vor jedem Satz die genaue Wortwahl und überarbeiten weniger.

Wie man es macht, ist es egal: Hauptsache, das Buch wird geschrieben,

Eine gute Planung spart Zeit

Die meisten Autorinnen und Autoren profitieren beim Schreiben von einer gut durchdachten Struktur. Es gibt nur wenige, die sich derart von der Idee, das Ende bereits zu kennen, blockieren lassen, dass sie nicht mehr schreiben können (auch wenn die meisten angehenden Schriftsteller/innen denken, dass sie „Discovery Writer“ wären; der Großteil ist es nicht).

Ich habe für dich aus diesem Grunde zwei Dinge erstellt:

Zum einen die folgende Grafik. Sie dient als Vorschlag, wie du den Monat Oktober mit der Vorbereitung deines Romans verbringen kannst. Jeden Tag steht eine kleine Aufgabe an, die in der Regel in höchstens einer halben Stunde zu erledigen ist, oft auch in weniger Zeit.

Du kannst dir die Grafik abspeichern, sie teilen, bei Pinterest merken und gerne andere darauf aufmerksam machen.

So funktioniert dieser Plan:

Tag 1: Allgemeine Überlegungen

Bevor du in die Figurenentwicklung startest, fasse deine Romanidee und die Idee zu deinen Figuren in wenigen Sätzen zusammen. Ideal wäre auch, wenn du deine „Botschaft“ formulierst: Was willst du deinen Lesern mit dieser Geschichte auf den Weg geben?

Tag 2 – 12: Hauptfiguren

Die ersten knapp zwei Wochen beschäftigen sich mit den (beiden?) Hauptfiguren, also dem Protagonisten („Prota“) und dem Antagonisten („Anta“).

Solltest du in deiner Geschichte keine Person als Antagonisten haben, musst du natürlich ein bisschen kreativ werden. Hier habe ich über „körperlose Antagonisten“ geschrieben, das hilft dir bestimmt.

Tag 13: Das Thema

Ein Roman gewinnt an Tiefe, wenn er nicht nur einfach eine Geschichte erzählt, sondern ein bestimmtes Thema auf unterschiedliche Art auseinandernimmt, beleuchtet und neue Erkenntnisse schafft.

Finde also dein Thema und überlege dir, welche Facetten es für deinen Roman bietet.

Tag 14: Klappentext

Es kann unheimlich motivierend sein, schon vor dem eigentlichen Schreiben einen „Klappentext“ zu erstellen (oder das Cover – mehr dazu gleich). Das muss natürlich kein Text sein, der später auch wirklich gedruckt wird. Vielmehr soll er dich motivieren, unbedingt dieses Buch schreiben zu wollen.

Formuliere einen Text, bei dem du richtiggehend deine Finger kribbeln spürst, weil du diese Geschichte unbedingt erzählen willst.

Alternativ kannst du dir auch (zusätzlich?) ein mögliches Cover für deinen zukünftigen Roman erstellen. Mich persönlich motiviert es immer sehr, wenn ich mir diese visuellen Hilfen bastle. Auf der Seite Canva.com kannst du das in wenigen, einfachen Schritten erledigen.

Tag 15 und 16: Nebenfiguren

Die nächsten zwei Tage kommen die Nebenfiguren an die Reihe. Wer spielt in deiner Geschichte mit und welche Funktion (Rolle) haben sie? (Sidekick, Mentor, Handlanger des Antagonisten, …)

Tag 17: Botschaft

Prüfe, ob sich deine Botschaft, die du dir an Tag 1 überlegt hast, bis hierhin geändert hat oder ob sie gleich geblieben ist. Wenn du willst, formuliere sie auch noch zwei, drei Mal um, damit du wirklich am Kern deiner Geschichte ansetzen kannst.

Tipp: Gefühlte 90 % aller (Mainstream-)Romane können mit „Es ist nichts, wie es scheint“ beschrieben werden. Das ist keine besonders gute Botschaft. Überlege dir, was das bedeutet! Gehe in die Tiefe!

Tag 18: 3 Akte

Ich orientiere mich bei unserem Plan an der 3-9-27-Methode.

Plane die folgenden drei Abschnitte für deinen Roman:

  • Akt 1: Anfang und Setup der Geschichte
    Wie beginnt die Geschichte? Wie ist die Ausgangssituation?
  • Akt 2: Der Hauptkonflikt
    Wovon handelt die Geschichte im Wesentlichen? Was ist die Handlung?
  • Akt 3: Finale und Auflösung
    Worin mündet die Handlung? Wie ist das Finale? Gibt es am Ende vielleicht einen Twist? Wie lautet er?

Tag 19: Aufteilung der Akte in 9 Blöcke

Wir werden die Geschichte jetzt detaillierter aufschreiben.

  • Block 1: Der Held und die Alte Welt
    Wie willst du den Helden und die Figuren einführen? (Exposition)
  • Block 2: Probleme, die das Leben schwer machen
    Was passiert, um die Geschichte spannend zu machen und ins Rollen zu bringen? Wie ist der „Ruf zum Abenteuer“?
  • Block 3: Überraschung und Druck
    Wie kannst du die Fallhöhe zum ersten Mal steigern? Kannst du einen Twist/Plot Point einführen? Wie bleibt es spannend?
  • Block 4: Die neue Welt
    Der Held kommt in die Neue Welt: Was erwartet ihn dort?
  • Block 5: Krise im Midpoint
    Welches „Tief“ erreicht dein Held oder welche Krise sucht ihn heim? Wie steigerst du die Fallhöhe zum zweiten Mal?
  • Block 6: Aktive Suche nach einer Lösung
    Dein Held wird aktiv – was löst der Midpoint aus und wie versucht er, den Hauptkonflikt zu lösen?
  • Block 7: Siegen scheint unmöglich
    Was kann dazu führen, dass die Erreichung des Ziels unmöglich erscheint?
  • Block 8: Neue Kräfte für den Helden
    Wie schafft es der Held trotzdem, seine verbliebenen Kräfte zu mobilisieren? Was fehlt ihm, um den Konflikt zu lösen?
  • Block 9: Der Held kämpft und siegt (oder verliert)
    Wie ist das Finale? Wie die Auflösung der Konflikte? Gibt es ein Happy End?

Hinweis: Wenn du bereits einen sehr konkreten Plan zur Geschichte hast, dann kannst du die Einteilung in Blöcke auch überspringen. Vielen ist es aber dienlich, sich zunächst in kleinen Schritten der Geschichte anzunähern und mit jedem Schritt mehr Details zu erfinden.

Tag 20 – 28: Abschnitte planen

Wenn du einen groben Plan hast, kannst du ans Eingemachte gehen. Die 27 Abschnitte entnimmst du einfach dieser Auflistung. Am Ende hast du einen sehr konkreten Entwurf zu deinem Roman, an dem du dich orientieren kannst.

Merke: Selbstverständlich kannst du (und wirst du) beim Schreiben von diesem Plan abweichen. Schreiben ist kreativ und Pläne sind aus Gummi. Lass dich nicht einengen, nur weil auf dem „Plan“ etwas anderes steht.

Tag 29: Änderungen vornehmen

Es kommt immer wieder vor, dass sich grundlegende Dinge ändern, wenn man den Plot einmal im Detail durchspricht. Vielleicht fällt dir auf, dass die Motivation (das „Warum“) deines Antagonisten sehr dünn ist. Oder dass er unlogisch handelt. Möglicherweise musst du noch an der Biografie deines Protagonisten basteln oder brauchst doch noch eine Nebenfigur, an die du bisher nicht gedacht hast.

Nimm dir Zeit, das bisher Geschriebene zu überarbeiten.

Tag 30: Plane die erste Szene

Zwei Tage vor dem offiziellen Start hast du die Möglichkeit, den Einstieg in den Roman zu planen. Rufe dir in Erinnerung, worauf du in den ersten 5 Seiten achten solltest. Wie lautet dein erster Satz? Welches Setting wählst du? Welche Stimmung herrscht vor?

Tag 31 dient der Erholung.

Schließlich kommt jetzt noch genug erholungsfreie Zeit auf dich zu …

Das reicht dir nicht?!

Zugegeben, diese Infografik geht natürlich nicht ins Detail über die Umsetzung der Punkte. Das tun Infografiken ja sowieso eher selten.

Die Grafik dient dir als Gedankenstütze und Hilfe, wenn du bereits Vorkenntnisse beim Schreiben hast und weißt, was sich hinter den einzelnen Punkten verbirgt.

Wenn du mehr Hilfe willst, kannst du diese Vorbereitung auch als günstigen Onlinekurs machen.

Ich habe dir hier einen kleinen Kurs erstellt, der zu jedem der Tage detaillierte Informationen und Beispiele bereithält, die dir bei der Umsetzung helfen.

Natürlich ist er nicht so in die Tiefe gehend wie mein Schreibkurs „Mach dein Buch so einem WOW“, aber dafür kostet er auch weniger als ein Zehntel davon.

Gerade einmal 9,99 EUR müsstest du investieren, also rund 30 Cent pro Tag, um deinen Roman für November vorzubereiten (oder für einen anderen Monat, in dem du mit dem Schreiben beginnst).

Klicke hier, um den Onlinekurs zu buchen.

Was dich erwartet:

  • 30 Lektionen, die die obigen Punkte im Detail erläutern
  • 30 Aufgaben zum sofortigen Umsetzen der Punkte
  • Die Möglichkeit, Gleichgesinnte zu finden.

Was dich NICHT erwartet:

  • Ich kann mir leider NICHT anschauen, was du planst und dir Feedback geben. Dieser Service steht nur den Teilnehmern meiner Schreibworkshops zur Verfügung.
  • Es werden keine täglichen Mails verschickt. Du bestimmst selbst, wann du in die Tagesaufgabe hineinsiehst.
  • Wir haben KEINE feste Gruppe, aber es besteht die Möglichkeit, mit anderen Teilnehmern direkt auf den Kursseiten zu interagieren. Außerdem gibt es eine Rubrik „Vernetzt euch!“, in der du neue Kontakte knüpfen kannst.

Noch immer interessant?

Dann buche den Kurs und wir starten am 1.10. gemeinsam mit Aufgabe 1.

Natürlich kannst du auch später einsteigen.

Wenn du Fragen hast, stelle sie gern in den Kommentaren und ich werde sie zeitnah beantworten.

Ich hoffe, du freust dich schon genau so wie ich auf die „gemeinsame“ Vorbereitungs- und Schreibzeit!

September 27, 2019von AnnikaBühnemann
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10 Wege, um in Romanen Emotionen zu erzeugen

Es gibt sie, diese Bücher, die einen packen und nicht mehr loslassen. Ob es ein Liebesroman ist, bei dem man ein Taschentuch nach dem anderen verbraucht, oder ein Thriller, der einem den Atem raubt: Autor_innen, die es schaffen, Emotionen und Gefühle vom Buch auf die Leser_innen zu übertragen, schaffen denkwürdige Romane, die man gerne mehrfach liest.

Was können wir von ihnen lernen? Wie erzeugt man Emotionen?

Im Folgenden gebe ich dir 10 Tipps auf den Weg. Der Trick: Benutze alle davon, nicht nur zwei oder drei.

Gefühl oder Emotion?

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Gefühlen und Emotionen?

Das zu differenzieren ist nicht ganz einfach, denn da draußen gibt es dutzende sich widersprechender Erklärungen.

  • die einen sagen, Gefühle sind selbst erzeugt, Emotionen nur Reaktionen auf äußere Umstände
  • andere sagen, Gefühle sind Reaktionen auf Reize wie Hunger, Kälte, Druck etc., während Emotionen Produkte des Fühlens sind, die erst nach mentalen Vorgängen (Gedanken, Reflexion, Wünschen) erzeugt werden.

Je nach dem, was jemand erklären will, gibt es anscheinend eine andere Erklärung für die Unterschiede.

Um es nicht unnötig kompliziert zu machen, einigen wir uns für diesen Artikel und fürs Schreiben auf das Folgende:

  • Gefühle sind Reaktionen auf physische Reize
  • Emotionen sind Reaktionen psychischer Art
  • Oft spielen beide ineinander.

Emotionen bei Autor_in, Figur und Leser_in

Bevor ich diesen Artikel geschrieben habe, habe ich bei Instagram gefragt, ob ich einen Artikel darüber schreiben soll, wie man Gefühle beim Leser erweckt oder einen, wie man Gefühle bei Figuren beschreibt.

In Wahrheit lässt sich das gar nicht so strikt trennen.

Wenn ich es als Autorin nicht schaffe, meine Figur authentisch etwas fühlen zu lassen, dann wird der Funke auch bei meinen Leserinnen kaum überspringen.

Das heißt: Der/Die Autor_in hat eine Emotion, diese wird von der Figur gespiegelt und das löst wiederum eine Emotion bei dem/der Leser_in aus.

„Man kann nur über etwas schreiben, das man selbst erlebt hat“, habe ich mal irgendwo gehört oder gelesen. Das sehe ich natürlich anders, denn kaum eine schreibende Person hat jemals einen Mord begangen, jemanden gefoltert oder ist mit Elfen in den Krieg gezogen.

Ich würde es so formulieren:

Man kann nur über das schreiben, in das man sich hineinversetzen kann.

Auch wenn ich selbst noch nie mit einer Waffe bedroht wurde, kann ich die Situation in meiner Fantasie durchspielen. Hier unterscheiden sich dann tatsächlich die Texte voneinander: Wer eine besonders blühende Fantasie hat – sich also sehr gut in eine fiktive Situation begeben kann – dem werden Details auffallen, die anderen entgehen, beispielsweise das Zittern der Finger am Abzug, die körperliche Reaktion auf den Stress (Schweißausbruch, Herzklopfen, leere im Kopf), die plötzlich als unendlich gedehnt wahrgenommene Zeit, die bis zum Zerreißen angespannten Nerven, …

Wenn dir das schwer fällt: Man kann es üben. Einfach mal hinsetzen, eine abstruse Situation konstruieren und überlegen, wie du sie beschreiben würdest.

Gut, nachdem wir das geklärt haben, lass uns mal schauen, wie du als Autor_in Gefühle und Emotionen bei Leser_innen auslösen kannst:

Tipp 1: Mache dir klar, welche Emotionen du auslösen willst

Du schreibst einen Liebesroman, aber auf dem Höhepunkt der Geschichte hat deine Figur einfach nur Angst?

Du schreibst einen Krimi, aber auf dem Höhepunkt der Geschichte verliebt sich der Detektiv Hals über Kopf in seine Kollegin?

Selbstverständlich gibt es eine große Bandbreite an Emotionen, die in deinem Roman vorkommen können (und sollten), aber es ist ratsam, schon zu Beginn zu wissen, auf welche (Haupt-)Emotion du hinarbeiten willst.

Normalerweise nutzt du ja ungefähr die erste Hälfte des Romans, um Spannung, Figuren, Setting und alles andere aufzubauen, was sich dann in einem Höhe- oder Tiefpunkt entlädt, zu einer Veränderung der Hauptfigur und/oder der Umstände führt und in der zweiten Hälfte mit anderer Ausgangslage weitergeführt und beendet wird.

Mache dir klar, welche Emotionen du bei/m Leser_in auslösen willst. Oft deckt sich das mit den Emotionen der Figuren, aber nicht immer (beispielsweise kann der Leser einen Wissensvorsprung haben und weiß, dass die Hauptfigur in eine Falle gerät, wenn sie weiterhin durch den dunklen Wald spaziert, fröhlich pfeifend und tanzend. Der/Die Leser_in empfindet dann Spannung und Aufregung, die Figur hingegen Freude).

Was für ein Buch willst du also schreiben? Was sollen die Leser_innen grundsätzlich beim Lesen als hauptsächliches Gefühl empfinden?

Tipp 2: Erschaffe emotionale Figuren

Über die Wichtigkeit „dreidimensionaler Figuren“ brauche ich hoffentlich nichts mehr zu sagen.

Wenn du einen Roman zu lesen anfängst, gehst du ja erst einmal relativ unvoreingenommen in die Geschichte rein. Du lernst die Hauptfiguren kennen und entscheidest unbewusst, ob dich interessiert, was sie erleben, oder nicht.

Eine sympathische Protagonistin, die gleich am Anfang Unrecht erlebt, erzeugt bei dir als Leser_in Mitgefühl, denn wenn jemand, den man nett findet, Ungerechtigkeit erleben muss, finden wir Menschen das gemein (und das ist ja bereits eine Emotion).

Eine Möglichkeit, Leser_innen emotional mitzunehmen, ist also, die Hauptfigur (zunächst) sympathisch anzulegen. Je näher sich der/die Leser_in der Figur fühlt (Stichwort: Identifikation), desto eher wird er/sie/es sich auch emotional auf diese Figur einlassen.

Figuren eignen sich auch zum Hassen

Oh, wie sehr habe ich mich während des Lesens schon geärgert, war empört oder einfach fassungslos über so viel Unmenschlichkeit und Ungerechtigkeit!

Genau das wollen wir als Autor_innen ja auch erreichen: Sowohl positive als auch negative Emotionen.

Hier habe ich mal beschrieben, wie du dein Fieslinge noch fieser machen kannst.

Tipp 3: Nutze überraschende Momente

Überraschung ist eine unglaublich kraftvolle Emotion, die natürlich etwas sparsam benutzt werden sollte, um ihren vollen Effekt zu offenbaren.

Sowohl der Plot als solcher kann überraschende Wendungen haben (Twists) als auch die Figuren.

Beispiel: Ein Junge läuft den Bürgersteig entlang und entdeckt im Gebüsch eine verwundete Katze. Er grinst, nimmt einen Stock und stochert an dem verletzten Tier herum. Dabei lacht er, verpasst ihr einen Tritt und geht weiter.

Diese Emotion des Jungen (Schadenfreude), gepaart mit einer für die meisten Leser_innen nicht nachvollziehbaren Handlung, wirkt überraschend. Die zu erwartende Emotion der Leser_innen ist negativ: Sie empfinden zuerst Mitleid mit der Katze, dann vielleicht Ekel, Unverständnis und definitiv Antipathie mit dem Jungen.

Durchbrich also ruhig ab und zu die Erwartungshaltung der Leser_innen, indem du eine Figur (immer im Einklang mit ihrer Charakterisierung!) überraschend handeln lässt.

Zur Erklärung mit dem Jungen: Hintergrund seines fehlenden Mitgefühls könnte sein, dass er in seinen jungen Jahren bereits gelernt hat, dass jeder sich selbst der Nächste ist. Wer Schwäche zeigt, wird ausgenutzt – und wer die Schwäche anderer nicht ausnutzt, der droht, selbst zum Opfer zu werden! In seinen Augen ist die Katze selbst Schuld an ihren Verletzungen und hat es nicht anders verdient als gepiesackt zu werden. Sie muss (in seinen Augen) lernen, besser auf sich aufzupassen und Menschen aus dem Weg zu gehen.

Tipp 4: Zeige, statt zu erzählen

Der Lieblingstipp vieler Schriftsteller_innen: Show, don’t tell!

Auch wenn du es nicht mehr hören kannst, aber die Herangehensweise, in einer Szene Emotionen zu zeigen, statt sie zu erzählen, wird deinen Roman auf eine ganz andere Ebene heben.

Sehen wir uns ein Beispiel an:

Angenommen, wir wollen beschreiben, wie unsere Protagonistin – eine noch unerfahrene Jugendliche – allen Mut zusammennimmt und ihren Schwarm verführen will.

Als Anfänger beschreibt man das häufig erzählend:

Langsam öffne ich den Reißverschluss des Zeltes. Noch ist alles still. Unbeholfen kraxele ich auf allen Vieren hinein, wobei X aufwacht.
„Ich bin es nur“, flüstere ich.
„Was ist los?“, fragt er.
Ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll. Langsam und ohne ein weiteres Wort ziehe ich mir mein Nachthemd über den Kopf und halte es mir vor die Brust.

Zwar kann diese Szene durchaus von dem einen oder anderen als „spannend“ empfunden werden – immerhin wissen wir, dass es hier um Intimität geht und wir können uns als Leser_innen in die Zeit zurückversetzen, als das alles für uns auch noch mega aufregend war (Nebenbemerkung: auch Jahre später gibt es natürlich noch ähnlich aufregende Situationen 😉 ) – aber so richtig viel Emotion kommt eigentlich nicht rüber.

Ich habe diese Situation aus Anne Freytags „Mein bester letzter Sommer„* und natürlich beschreibt die Autorin diese Szene in echt viel emotionaler. Schauen wir uns das mal an. Ich habe die „Show“-Stellen fett markiert:

Erst als ich auf allen vieren unbeholfen ins Zelt krieche, schreckt er hoch.
„Ich bin es nur“, flüstere ich, als er sich das Haar aus der Stirn wischt und mich panisch ansieht.
„Was ist los?“, fragt er und seine Stimme klingt ungewohnt rau.
Ich sehe ihn nur an, aber ich kann nicht sprechen. Die Nervosität schnürt mir die Kehle zu.
„Geht es dir gut?“
Ich nicke kurz.
„Sicher? Ich meine …“
Ich strecke meine zitternden Finger aus und lege sie auf seine Lippen. Mir wird erst jetzt klar, wie unglaublich kalt sie sind, als sie auf seine Wärme treffen.
X sieht mich an. Erwartungsvoll. Und vielleicht etwas unsicher.
Ich atme einmal tief ein und schließe kurz die Augen, dann ziehe ich mir langsam das Nachthemd über den Kopf, halte es mir aber verunsichert vor die Brust.

Die Autorin benutzt hier mehrere Stilmittel, um eine gewisse Stimmung und damit verbunden auch bestimmte Emotionen zu erzeugen: Sie spricht diverse Sinne an (mehr dazu gleich), mischt Beschreibungen, Erzählung (tell) und „Show“, und schafft es durch die Handlung der Ich-Erzählerin, uns das Grundgefühl „Nervosität“ zu übermitteln.

Tipp 5: Foreshadowing

Ein effektives Mittel, das du aber wirklich, wirklich, wirklich nur sehr dosiert einsetzen solltest, ist das so genannte „Foreshadowing“, also die Andeutung, dass sich zukünftig noch etwas Schlimmes (oder Gutes) ereignen wird.

Typischerweise lautet ein solcher Satz: „Hanna ahnte noch nichts von den Qualen, die sie wenige Stunden später erleiden sollte, als sie an diesem Morgen unbekümmert den Teelöffel in ihrer Tasse kreisen ließ.“

Als Leser_innen sind wir auch bereits darauf trainiert, Unheil zu erwarten, wenn eine Situation „zu schön ist, um wahr zu sein“. Wenn also für deine Figur gerade alles super läuft, ahnt der/die Leser_in bereits, dass demnächst etwas passieren wird, was diese Idylle trübt. Das erzeugt dann ein Gefühl von Spannung.

Tipp 6: Erhöhe die Fallhöhe

Ich habe bereits ausführlich in diesem Podcast darüber gesprochen, wie du die Fallhöhe deiner Figuren mit der Zeit ausbauen kannst.

Je mehr für deine Figur auf dem Spiel steht, desto spannender ist es und desto mehr fiebert man als Leser_in mit.

Voraussetzung dabei ist, dass wir Leser_innen uns bereits emotional mit den Hauptfiguren verbunden haben, denn sonst ist es uns ziemlich egal, was Schlimmes passiert. Je größer unsere Verbundenheit mit der Figur ist, desto mehr leiden, fiebern und freuen wir uns mit ihr.

Tipp 7: Erschaffe Dilemmata

Was Menschen emotional richtig in Bedrängnis bringen kann, ist die Wahl zwischen Pest und Cholera.

Wir versuchen ja, in unseren Leben immer „richtig“ zu entscheiden (was natürlich für jeden was anderes bedeutet). Niemand entscheidet sich gerne zwischen zwei schlechten Alternativen.

Wenn wir eine Geschichte lesen, erleben wir das Geschriebene mit. Wir lassen uns auf die Welt ein, die die Autor_innen erschaffen haben und die Hauptfiguren treffen an unserer Stelle Entscheidungen.

Ein Dilemma ist deshalb so emotional behaftet, weil es kein „Richtig“ und „Falsch“ gibt. Ist eine Figur einem Dilemma ausgesetzt, fragen wir uns gespannt, wie sie sich entscheiden wird – und hoffen auch insgeheim, eine Entscheidungsgrundlage für uns daraus mitnehmen zu können, falls wir mal in ein Dilemma geraten.

Beliebtes Beispiel für ein Dilemma:

Tom ist Weichensteller bei der Bahn. Er sieht, dass eine Lok auf eine Gruppe von fünf Bahnarbeitern zurast, die sterben werden, wenn Tom nichts unternimmt.
Er kann die Weichen umstellen und den Zug so lenken, dass er eine andere Richtung nimmt, aber auf dem anderen Gleis arbeitet ebenfalls jemand.
Darf er den Tod einer Kauf Person in Kauf nehmen, um fünf zu retten?

Dieses Dilemma gibt es in zigfacher Variation und du kannst es dir beim Schreiben ebenfalls zu Nutze machen. Wie kannst du eine Situation konstruieren, in der sich deine Figur zwischen zwei falschen Dingen entscheiden muss?

Tipp 8: Symbolik und Setting beachten

Eigentlich ist dieser Tipp noch ein Teil von „Show, don’t tell“, aber mit einem etwas anderen Schwerpunkt. Dieser Tipp stammt von Autorin und Lektorin Anke Müller, die auf ihrem Blog auch tolle Beiträge zum Schreiben hat.

Wenn du eine Szene beschreibst, dann vergiss nicht, auch den Ort des Geschehens zu „zeigen“. Einerseits ist das gut, um sich als Leser_in zu orientieren (die Atmosphäre in einer 150 Jahre alten Bibliothek ist eine andere als in der Uni-Bibliothek, die letztes Jahr gebaut wurde; und Atmosphäre beeinflusst Emotionen), andererseits kannst du das Setting auch für Symbolik verwenden.

Stell dir beispielsweise vor, wir haben einen Raum, in dem eine kleine Kette mit einem goldenen Herz auf dem alten Nachttisch liegt. In dem Anhänger ist ein altes Foto einer lachenden Frau. Wir lernen in der Szene, dass die Frau die verstorbene Mutter des Protagonisten ist und diese Kette das Einzige, was er von ihr noch hat.
Wenn im Laufe der Geschichte diese Kette verschwindet oder zerstört wird, löst das bei Figuren und Leser_innen Emotionen aus, weil wir mit der Kette mehr verbinden als ein schnödes Schmuckstück. Es repräsentiert Erinnerungen, Mutterliebe, Verlust, Schmerz und Vertrauen in einem. Man sagt, der Gegenstand ist „emotional aufgeladen“.

Tipp 9: Verändere die Emotionen

Wenn du dich bereits damit beschäftigt hast, wie man Szenen spannend gestalten kann, dann ist dir dieser Tipp womöglich bekannt.

Jede Szene sollte irgendeine Art von Veränderung mit sich bringen.

Laut Robert McKee in „Story„* gibt es drei Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, um in einer Szene Emotionen zu erzeugen:

  1. Leser_innen müssen eine Verbindung zum Protagonisten haben
  2. Wir müssen wissen, was die Figur will (Ziel/Absicht)
  3. Wir müssen die Werte kennen, die der Figur wichtig sind

Emotionen sind kurzweilig. Wenn wir eine Figur dabei begleiten, wie sie vom „Tellerwäscher zum Millionär“ wird, und auf dem Höhepunkt der Geschichte alles erreicht hat, was sie sich immer erträumt hat, fragen wir uns als Leser_innen: „Und nun?“ Wir wollen, dass die Geschichte weitergeht, wir wollen mehr Emotionen haben.

Wenn die Geschichte zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem Höhepunkt positiver Emotionen ist, gibt es nur einen Weg: Abwärts. Und zwar tiefer als zu Beginn der Geschichte.

Das ist mit „Veränderungen der Emotionen“ gemeint. Am Anfang fiebert man mit dem armen Typen mit, der so gerne ein schönes Leben führen würde, aber nicht die Mittel hat. Er wird reicher, wir freuen uns mit ihm, und irgendwann hat er sein Ziel erreicht. Ein emotionaler Roman schafft es, auf diesem Weg viele positive und negative Emotionen hervorzurufen: Vielleicht geschieht ihm anfangs viel Ungerechtigkeit, dann hat er mal Glück, das aber zu einem neuen Unglück führt. Er arbeitet sich hoch, bekommt den verdienten Lohn, der ihm dann aber geraubt wird. Er lernt jemanden kennen, verliebt sich, bekommt einen neuen Job und alles wirkt harmonisch (= er hat seine Ziele erreicht, nun muss was Schlimmes passieren), doch dann stellt sich heraus, dass seine neue Flamme eine Betrügerin ist, die ihm alles Geld abnimmt und Schulden hinterlässt. Statt in einer armen Familie, wie am Anfang, muss unser Typ nun auf der Straße leben. Aber er gibt nicht auf. Er besinnt sich auf seine Motivation und seine Träume, findet einen Ausweg aus seiner Situation, wird ein ehrlicher Geschäftsmann und kämpft sich zurück ins Leben. Letztlich wird er glücklich und wir als Leser_innen gönnen ihm das von Herzen und lassen ihn seiner Wege ziehen.

Dieses „Auf und Ab“ der Emotionen ist wichtig, um Leser_innen zum Weiterlesen zu animieren. Letztlich kannst du jede Szene so aufbauen, dass sie mit einer positiv oder negativ aufgeladenen Emotion beginnt und mit einer gegenteiligen Emotion endet – oder wenigstens zwischendrin eine entsprechende Veränderung vorgenommen wird.

Tipp 10: Lasse deinen Erfahrungsschatz einfließen

Eingangs habe ich gesagt, dass man sehr wohl über Dinge schreiben kann, die man so nicht selbst erlebt hat. Wie geht das?

Einerseits, indem du deine Fantasie arbeiten lässt, aber andererseits auch, indem du Emotionen aus Situationen, du du wahrhaftig erlebt hast, auf neue Situationen überträgst.

Beispiel:

Nehmen wir an, du hast in deinem Leben schon einmal so richtig heftigen Liebeskummer erlebt. Nicht einfach nur Trauer darüber, dass eine Beziehung auseinandergegangen ist, sondern dieses Gefühl, dass du ohne den anderen nicht leben kannst und die Welt ihr Licht verloren hat, seit du verlassen wurdest. Dieses Gefühl, als hättest du kein Herz mehr, sondern nur noch ein klaffendes schwarzes Loch in der Brust, das bis zum Rand mit Wehmut, Trauer und Aussichtslosigkeit gefüllt ist.

Wenn du jetzt in deinem Roman eine traurige Szene über Abschied (Liebeskummer, Tod) schreiben musst, kannst du dich in die Zeit deines Liebeskummers zurückversetzen (was weh tun wird) und die aufkommenden Emotionen aufschreiben.

Du kannst mit diesen Erfahrungen beschreiben, wie sich die Protagonistin fühlt, nachdem ihr Vater gestorben ist. Zwar hast du als Autor_in diesen Verlust (hoffentlich) nicht selbst erlebt, aber du weißt, wie es sich anfühlt, einen geliebten Menschen nicht mehr im Leben zu haben. Diese Erfahrung überträgst du.

Anderes Beispiel:

Dein Protagonist ist der Zwerg Halmel, der mit seinem Volk in die Schlacht gegen einen Drachen ziehen soll.
Welche Emotionen erlebt er hierbei wohl?

Vielleicht hast du selbst mal erlebt, dass du in eine sehr unangenehme Situation gehen musstest, sei es eine Gehaltsverhandlung, ein Gerichtstermin, ein Auftritt auf einer Bühne oder etwas anderes. Was waren deine Ängste und wie lässt sich das auf Halmel übertragen?
Wie wird die Atmosphäre sein, wenn eine bedeutende Schlacht ansteht? Worüber sprechen die Zwerge untereinander, wie bereiten sie sich und ihre Waffen vor?

Überlege, ob es Situationen aus deinem Leben gibt, bei denen du ähnliche Gefühle/Emotionen hattest wie deine Figuren in ihrer Situation. Versetze dich zurück in die Gefühle von damals und übertrage das auf die fiktive Szene.

Alle Punkte sind wichtig

Das waren 10 Möglichkeiten, um Emotionen beim Lesen auszulösen. Wie du siehst, ist immer das Zusammenspiel von Autor_in, Figuren und Leser_innen betroffen, man kann es nicht voneinander trennen. 

Je mehr du alle diese Dinge in deinem Buch berücksichtigst, desto höher ist die Chance, die gewünschten Gefühle zu erwecken.

Jetzt hätte ich von dir gerne mal gewusst, bei welchem Roman du besonders viele oder tiefgehende Emotionen hattest. Beim Lesen welches Buches musstest du weinen, und welche Buch hast du vor Ärger in die Ecke gepfeffert? Ich bin gespannt auf deine Empfehlungen!

September 13, 2019von AnnikaBühnemann
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„Körperlose“ Antagonisten: Wenn niemand deinem Protagonisten im Wege steht

In jeder Geschichte herrscht eine gewisse Balance: Mal geht es hoch her, dann gibt es ruhigere Szenen. Der Protagonist hat einen Antagonisten als Gegenspieler. Am Ende hat man einen Gewinner und einen Verlierer.

Oder?

Nicht immer.

Wir wenden uns heute mal dem Thema der Antagonisten zu und beleuchten, welche Alternativen es zu personifizierten Gegenspielern gibt.

 

Was ist eigentlich ein Antagonist?

Ein Antagonist (oder eine antagonistische Kraft) ist, ganz allgemein gesagt, der Gegenspieler des Romanhelden, der ihn daran hindern soll, sein Ziel zu erreichen oder ihm sogar schaden soll.

Sehr oft verkörpert der Antagonist dabei das Negativbild des Protagonisten: Ist der Protagonist fröhlich, hilfsbereit und naiv (zum Beispiel Rotkäppchen), dann ist der Antagonist meistens böse, egoistisch und schlau.

In der Realität sieht es natürlich so aus, dass die meisten Antagonisten komplexer sind und keine bloßen Abziehbilder. Zudem gibt es selten nur einen einzigen Gegenspieler für den Helden, sondern viele „antagonistische Kräfte“, die sowohl unabhängig voneinander als auch gemeinsam agieren können.

Alternativen zu personifizierten Antagonisten

Es gibt natürlich trotz aller Individualität einige Gemeinsamkeiten bei allen Antagonisten, beispielsweise dass sie sich oft in eine der folgenden Kategorien einteilen lassen:

Der mächtige Bösewicht

Klassiker der Literatur. Dem Helden wird eine Person gegenübergestellt, die ihn am Weiterkommen hindert und eigene (böse) Pläne verfolgt.

  • Voldemort in „Harry Potter“
  • Die Hexe in „Hänsel und Gretel“
  • Sauron in „Herr der Ringe“
  • Alle Mörder in Krimis 😉

 

Der unscheinbare Gegenspieler

Nicht nur, aber ganz besonders bei Liebesromanen haben wir selten mit wirklich bösen Menschen zu tun. Meistens geht es einfach um verschiedene Interessen oder darum, die gleiche Sache zu erreichen: Bei einer klassischen Dreiecksbeziehung in einem Liebesroman haben wir einen Helden, ein „Love Interest“ und einen Gegenspieler (alles auf alle Geschlechter bezogen). Das können alles drei sehr nette Figuren sein, aber wenn zwei in jemanden verliebt sind, entstehen normalerweise Konflikte.

Hier ein paar Beispiele:

  • Draco Malfoy in „Harry Potter“
  • Allies Mutter in „Wie ein einziger Tag“ (ist gegen die Beziehung der Protas)
  • die meisten Gegenspieler in Liebesromanen 😉

 

Das System, die Natur und Abstraktes

Man kann nicht nur gegen eine einzige Person ankämpfen, sondern gegen ganze Systeme. Hier kommen wir bereits das erste Mal mit „unkörperlichen Antagonisten“ in Berührung, denn ein System kann man erst einmal nicht anfassen, ist also körperlos. 

Viele Autoren bedienen sich hierbei gerne der Möglichkeit, eine Person stellvertretend für ein System als Antagonisten zu kreieren (z.B. „Präsident Snow“ stellvertretend für „Das Kapitol“ in „Die Tribute von Panem“), aber das ist kein Muss.

Auch die Natur kann ein Gegenspieler des Helden sein, wenn er ihr ausgeliefert ist und sich ihr widersetzen muss.

Beispiele für das System als Antagonist:

  • Das Kapitol in „Die Tribute von Panem“
  • Die Bürokratie und der Staat in „Der Prozess“ von Franz Kafka

Beispiele für die Natur als Antagonist:

  • Der Ozean in „Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger“ (hier in Kombi mit anderen Antagonisten wie dem Tiger)
  • Die Insel in „Cast Away – Verschollen“
  • Die Kälte in „The Day After Tomorrow“
  • Die Natur in „The Revenant“
  • Der Weltraum in „Gravity“

Beispiele für Technologie als Antagonist:

  • Die Roboter in „I, Robot“
  • Die Gesellschaft und die Technik in „Minority Report“
  • Ava in „Ex Machina“

Übersinnliche und außerirdische Antagonisten

Ist wohl selbsterklärend, oder? Manchmal ist der Antagonist eine vage Kraft oder ein unbekanntes Wesen aus dem Weltraum.

  • Pazuzu, Dämon in „Der Exorzist“
  • Samara Morgan, Geist in „The Ring“
  • Die Aliens in „Independence Day“
  • Die Fähigkeit des Zeitreisens in „Die Frau des Zeitreisenden“

Innere Konflikte als Antagonisten

Sehr oft höre ich von Autor_innen, dass es in ihrer Geschichte keinen Antagonisten gibt, sondern der Protagonist gegen sich selbst ankämpfen muss.

In diesem Podcast habe ich das Thema bereits mal angesprochen.

Es ist zwar durchaus möglich, innere Konflikte zu antagonistischen Kräften zu erheben, aber eine „Kernaufgabe“ des Antagonisten ist ja, aktiv die Pläne des Helden zu durchkreuzen. Das ist bei etwas Abstraktem wie „inneren Konflikten“ schwer zu realisieren.

Zudem hat sowieso jede Hauptfigur innere und äußere Konflikte – nur dass bei der Variante „innere Konflikte sind mein Antagonist“ häufig die äußeren Konflikte fehlen. Meistens muss man sich dann für die Handlung anderer Antagonisten bzw. antagonistischer Kräfte bedienen, um überhaupt etwas zu erzählen zu haben.

Es gibt aber Beispiele, bei denen es gut klappt:

„Stolz und Vorurteil“ von Jane Austen beispielsweise benutzt eben dieses – Stolz und Vorurteile – als Antagonisten zwischen den Figuren. Da macht Mr. Darcy der Angebeteten einen Heiratsantrag, obwohl sich seine gesellschaftliche Stellung verschlechtern würde, aber sie lehnt ab, weil sie zu stolz ist, quasi nur aus Dankbarkeit „nach oben“ zu heiraten. Ihr Ziel (bzw. ihr von der Mutter vorgegebener Auftrag) ist es, zu heiraten, und ihr Stolz steht ihr im Wege.

Sie ist also ihr eigener Antagonist, wenn man so will.

Sonderfall: Schizophrenie und Co.

Viele Filme und Bücher mit besonderen Twists basieren auf Krankheitsbildern wie multipler Persönlichkeitsstörung, Schizophrenie, Wahnvorstellungen, und so weiter. Diese Krankheiten können entweder – im Falle der multiplen Persönlichkeit – tatsächlich als „Person“ und somit als „körperlicher Antagonist“ auftreten, oder aber der Auslöser für antagonistische Kräfte sein.

Die Krankheit per se kann ja nicht aktiv werden und ist deshalb kein richtiger Antagonist, aber ihre Auswirkungen führen dazu, dass sich etwas zu einem Antagonisten entwickelt.

Tipps für körperlose Antagonisten

Wenn du dich fragst, wer eigentlich der Antagonist in deinem Roman ist (und oft gibt es ja mehrere), dann überlege, wer aktiv die Zielerreichung deines Helden beeinträchtigt. Wer oder was hält deinen Protagonisten davon ab, sein Ziel zu erreichen oder seinen größten Wunsch zu stillen?

Damit sind wir auch beim ersten Tipp:

Gib dem Protagonisten ein starkes Ziel / einen starken Wunsch

Gerade wenn du damit liebäugelst, den Protagonisten gegen etwas Abstraktes wie „Stolz“ ankämpfen zu lassen, ist es umso wichtiger, ihm ein begehrtes Ziel vor die Nase zu setzen.

Der Wunsch oder Auftrag, dieses Ziel zu erreichen, muss sehr groß sein, damit der Protagonist sich selbst und seine inneren Konflikte überwinden kann.

Kombiniere verschiedene antagonistische Kräfte

Vielleicht gibt es bei dir nicht „den einen“ Gegenspieler, sondern viele verschiedene: Da kämpft dein Held gegen die Natur, gegen Selbstzweifel, gegen ein Heer aus Soldaten und schließlich gegen das System. Achte hierbei auf einen roten Faden, der alles zusammenhält (zum Beispiel durch eine Mission, die der Held zu erfüllen hat), damit es nicht wie eine Sammlung von Kurzgeschichten wirkt, sondern alle Episoden miteinander verwoben sind.

Personifiziere den Antagonisten

Ich möchte es nur der Vollständigkeit halber erwähnen: Statt den Protagonisten gegen „das System“ kämpfen zu lassen, kannst du ihm Personen vorsetzen, die „das System“ verkörpern, zum Beispiel Beamte, Richter, Polizisten oder Politiker. Wenn du dabei eine Person besonders hervortreten lässt, wird dieser womöglich zum Antagonisten des Romans.

Wie sind deine Erfahrungen?

Hast du mal Geschichten mit „alternativen Antagonisten“ geschrieben und wenn ja, welche Herausforderungen sind dabei aufgetreten?

Kennst du selbst Bücher oder Filme mit solchen Antagonisten? Teile sie mit uns in den Kommentaren!

September 6, 2019von AnnikaBühnemann
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