10 Glückstipps vom Papst

7. August 2014

Glücklich sein mit den Papst-Tipps

 

Wer will nicht glücklich sein? Papst Fanziskus hat in einem Interview seine 10 Glückstipps genannt. Ich bin zwar nicht katholisch, aber ich finde diese Tipps sehr richtig und denke, die lassen sich auch sehr gut auf uns Schriftsteller anwenden.

10 Glückstipps vom Papst
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Glücklich-sein-Tipp 1: Leben und leben lassen

 

Wer gelassen ist, empfindet weniger Stress und kann so sein Leben besser genießen. Die Konkurrenz ist hart im Buchmarkt und nicht jeder von uns ist Bestsellerautor. Wehre dich gegen Gedanken wie “Toll, jetzt hat Autor XY den fünften Roman rausgebracht und schon wieder ist es ein Bestseller. Und ich? Ich mühe mich ab und komme nicht mal in die Top 1000.”
Vergleiche dich nicht mit den anderen Autoren, sondern mach DEIN Ding. Vergleiche dich mit dir selbst: Bist du heute ein bisschen besser als gestern? Ein bisschen geduldiger? Hast du etwas Neues gelernt? Das ist der Maßstab, an den du dich halten solltest.

Glücklich-sein-Tipp 2: Sei offen und großzügig

 

Wenn du lernst, gelassener zu sein und dich nicht vom Erfolg anderer Autoren abhängig zu machen, schaffst du auch den nächsten Schritt: großzügig zu sein. Und zwar nicht (nur) sich selbst gegenüber, sondern vor allem deinen Mitmenschen.

 

Der eigentliche Sinn des Reichtums ist, freigiebig davon zu spenden.

(Blaise Pascal, 1623 – 1662)

Großzügig zu sein, bedeutet dabei nicht unbedingt, viel Geld zu spenden – obwohl das natürlich eine Möglichkeit ist. Es beginnt schon im Kleinen: Vergib deinem Mann/deiner Frau (Freund/Freundin), wenn er oder sie mal wieder das Geschirr nicht eingeräumt hat. Mehr noch: Räume du es ein, ohne zu meckern und ohne nachtragend zu sein. Hilf angehenden Autoren, sich zu orientieren. Biete an, ein paar Seiten ihrer Manuskripte zu lesen und Tipps zu geben. Schreibe über Armutszustände, die du kennst und fordere Menschen auf, Gutes zu tun – dabei solltest du aber an erster Stelle stehen und mit gutem Beispiel vorangehen.

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Glücklich-sein-Tipp 3: Bewege dich gemächlich

 

Langsamkeit ist unkonventionell. Alles muss schnell sein, kaum ist der neue Roman auf dem Markt, sitzt man schon am neuen und plant den übernächsten. Ich kann mich da leider nicht von ausnehmen, aber ich nehme mir vor, langsamer zu werden. Die Dinge gemächlich anzugehen. Zu meditieren oder Yoga auszuprobieren. Wenn du Stress vermeidest, wirst du gelassener (siehe 1) und gehst gemächlich durchs Leben. Übrigens: Gemütlichkeit verlängert das Leben! (Habe ich in diesem Buch gelesen, über das du hier eine Zusammenfassung findest)

 

Glücklich-sein-Tipp 4: Weniger Konsum, mehr Qualitätszeit

 

Eigentlich wissen wir, dass wir zu viel konsumieren. Zu viel Kaffee, Zigaretten, Alkohol, aber auch zu viel Fernsehen und Internet. Wir arbeiten zu viel. Wie singt es die Band Revolverheld so schön:

 

Ich bin immer erreichbar und erreiche doch gar nichts.

(Revolverheld in ihrem Song “Lass uns gehen” aus dem Album “Immer in Bewegung”)

 

Verbringe also mehr Zeit mit deiner Familie und vor allem mit deinen Kindern. Lies mal wieder ein Buch. Lass den Fernseher beim Essen ausgeschaltet und unterhalte dich mit deinen Liebsten!

Keine Zeit?

Hier mein Tipp: Eine Viertelstunde ist irgendwann eigentlich immer drin. Stelle dir einen Wecker auf 15 Minuten und begib dich an einen schönen Ort (Terrasse, Wohnzimmer, Schlafzimmer, etc.). Da du dir einen Wecker gestellt hast, kannst du dich völlig entspannen und brauchst nicht auf die Uhr zu sehen. Koche dir einen Tee oder Kaffee, lehne dich zurück und leis ein Buch oder höre Musik. Gönne dir einfach mal 15 Minuten Zeit für dich selbst.

Glücklich-sein-Tipp 5: Verbringe den Sonntag mit deiner Familie oder deinen Freunden

 

Es ist sicher unkonventionell, bibelfest zu sein, aber ich möchte hier trotz aller Anti-Religiosität, die im Allgemeinen vorherrscht, das dritte Gebot zitieren:

 

Du sollst den Feiertag heiligen.

(Die Bibel)

 

Du kannst mit der Bibel nichts anfangen? Okay, das mag sein. Aber mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland kannst du etwas anfangen, oder?

 

Der Sonntag und die staatlich anerkannten Feiertage bleiben als Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung gesetzlich geschützt.

(Artikel 139 (Weimarer Verfassung) –  Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland)

 

(In Österreich greift hier das Arbeitsruhegesetz, speziell §3 bzw. §7, und in der Schweiz Artikel 18 des Arbeitsgesetzes)

Wenn der Sonntag (bzw. ein Ruhetag in der Woche) so wichtig ist, dass er in den Gesetzen festgeschrieben ist, dann sollte man sich doch eigentlich daran halten. Gerade wir als Schriftsteller arbeiten aber rund um die Uhr, 7 Tage die Woche. Das höchste der Gefühle sind eine oder zwei Wochen Urlaub im Jahr, wenn überhaupt.

Entspann mal. Lass das Schreiben für einen Tag in der Woche ruhen. Verbringe Zeit mit deiner Familie. Davon wird dein Manuskript profitieren, weil du entspannt bist und mit neuem Schwung rangehst.

Glücklich-sein-Tipp 6: Unterstütze junge Menschen, Arbeit zu finden

 

Laut Berufsbildungsbericht des Bundesministeriums gab es 2014 einen Höchststand der unbesetzten Ausbildungsstellen und gleichzeitig einen Anstieg der Zahl derer, die keinen Ausbildungsplatz bekommen haben. Das Hauptproblem dabei ist, dass viele Unternehmen keine Menschen mehr finden, die die internen Anforderungen erfüllen. Einige wenige Stellen sind hart umkämpft, während andere für die Bewerber uninteressant sind.

 

Jeder von uns kann aber dabei helfen, jungen Menschen Arbeit zu geben. Es muss ja nicht immer gleich ein Ausbildungsplatz sein (obwohl du mal in deinem Bekanntenkreis versuchen könntest, einen jungen Menschen und ein Unternehmen zusammenzubringen), aber oft hilft es schon, entweder kleine Jobs zu vergeben und so dem jungen Menschen das Glücksgefühl zu ermöglichen, für ihr eigenes Geld zu arbeiten, oder du bemühst dich, die Fähigkeiten eines jungen Menschen zu fördern. Egal, wie: werde kreativ und hilf jemandem, Arbeit zu finden. Daraus wirst du selbst viel Befriedigung und ein gutes Gefühl ziehen.

 

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Glücklich-sein-Tipp 7: Schätze die Natur

 

Bist du schon mal durch einen menschenleeren Wald gegangen? Oder hast einen Spaziergang am Wasser gemacht? Oder warst wandern, bergsteigen, Rad fahren? In diesen Momenten, wenn wir der Natur ganz nahe sind, sind wir auch nahe bei uns selbst. Die Natur inspiriert, beruhigt, leitet. Deshalb sollten wir sie schützen und schätzen.

Glücklich-sein-Tipp 8: Vergiss das Negative – sei positiv!

 

Wahrlich kein neuer Tipp, aber immer aktuell und superschwierig umzusetzen: Sieh nicht immer alles so negativ und denke vor allem nicht negativ über deine Mitmenschen. Negative Gedanken über den Nächsten, so Papst Franziskus, nähren sich aus niedrigem Selbstbewusstsein. Wer gering von sich denkt, neigt dazu, seine Mitmenschen zu erniedrigen, um besser dazustehen. Wer sich für etwas Besseres hält, denkt automatisch negativ über die anderen. Akzeptanz und Toleranz lauten die Stichworte. Vergiss, was dir selbst mal Negatives widerfahren ist, und gehe unvoreingenommen mit deinen Mitmenschen um.

Glücklich-sein-Tipp 9: Akzeptiere andere Meinungen

 

Über kaum etwas lässt sich besser streiten als über verschiedene Ansichten. Es erfordert viel Respekt und Zurückhaltung, die Meinungen anderer Menschen zu akzeptieren.

 

Nehmen wir diesen Blog als Beispiel. Ich schreibe Dinge, von denen ich überzeugt bin, dass sie richtig sind. Am liebsten würde ich zu dir persönlich gehen und dir klarmachen, dass [setze hier beliebige Standpunkte ein, die ich vertrete]. Aber das funktioniert nicht. Vielleicht findest du die Tipps hier völlig überzogen, unrealistisch, langweilig oder alt. Deswegen könntest du einen bösen Kommentar hinterlassen – oder du lässt mir meine Meinung und ich akzeptiere, dass du es anders siehst.

 

Wenn du vom Schreiben leben willst, wirst du viel Kopfschütteln ernten. Tu diese Meinungen nicht ab, sondern akzeptiere sie (ja, selbst wenn dein Gegenüber deine Meinung nicht akzeptiert!). Du musst die Meinung der anderen ja nicht annehmen, aber du solltest nicht versuchen, deinen Mitmenschen deine Meinung aufzudrücken.

Glücklich-sein-Tipp 10: Suche aktiv nach Frieden

 

Der Papst spricht dabei zwar unter anderem von den gerade herrschenden Kriegen, aber der Ausspruch lässt sich auf mein und dein persönliches Leben projizieren: Der Ruf nach Frieden muss lauter werden. Frieden muss man aktiv suchen, statt sich zurückzulehnen und darauf zu warten, dass er auf einen herabfällt. Für Frieden muss man arbeiten. Sowohl für den inneren Frieden und die innere Ausgeglichenheit, als auch für den Weltfrieden.

 

Natürlich gibt es keine Garantie für ewiges Glück auf der Erde, jeder hat auch mal schwere Zeiten zu durchleben. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass diese Tipps dich zu einem ausgeglicheneren, glücklicheren Menschen machen. Wenn du dir auch nur einen einzigen Punkt vornimmst und umsetzt, bist du morgen schon glücklicher als heute.

 

Ist das kein Anreiz?

 

 

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Liebe Annika,

Vielen Dank für diese Zusammenfassung und vor allem auch für deine Interpretation der jeweiligen Punkte. Die Schwierigkeit beginnt gleich beim ersten 😉 Das mit dem eigenen Ding ist eigentlich ganz einfach, aber wenn die Verlage dann ein anderes Ding bevorzugen, fällt es mir nicht gerade leicht, gegen den Neid anzukämpfen.

Liebe Grüße
Barbara

Hallo liebe Barbara,
liebe Dank für deinen Kommentar! Gerade Neid spielt in unserer Gesellschaft eine große Rolle, da können sich auch die Schriftsteller nicht von freisprechen – ich leider auch nicht. Aber wichtig ist, dass man sich nicht damit abfindet, sondern immer wieder versucht, sich zu bessern 🙂
LG Annika

Hallo,
Ganz zufällig schneie ich über Deine schöne Webseite – und muss gleich meinen Kommentar zum Thema “neidisch sein” abgeben. Ich glaube, neidisch sein muss man nicht nur negativ betrachten. Wenn ich auf etwas neidisch bin, kann ich daran ja auch ablesen, was ich mir eigentlich wünsche und mir vielleicht nicht eingestehen will. Das kann helfen, mit noch mehr Energie und Nachdruck an meinem Ziel zu arbeiten oder sogar, es zu modifizieren. Neid an sich muss nicht unbedingt etwas Schlechtes sein.
Allerbeste Grüße von Eva

Hallo Eva, vielen Dank für deinen Kommentar! Du hast recht, wenn man es so sieht, ist Neid eine Motivation. Leider fällt es in so einer Neidphase immer schwer, daraus seine eigenen Wünsche abzuleiten und die entsprechenden Schritte herauszufinden, die man dann gehen kann. Wenn du das kannst, alle Achtung! Danke für diesen Hinweis!
LG Annika

GEDANKEN ÄUSSERN


Moin, ich bin Annika. Ich helfe dir, deinen besten Roman zu schreiben und ihn dann so zu veröffentlichen, wie du es dir vorstellst, ob mit oder ohne Verlag.

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