“Keine Lust” schreibt keine Romane

4. August 2014

“Wenn ich könnte, würde ich nur noch tun, worauf ich Lust habe!”

Ähnliche Aussprüche höre und lese ich sehr oft. Die Hälfte der darauf folgenden Kommentare hat den Tenor “Dann mach es doch!”, die andere Hälfte lautet “So ist das Leben nunmal nicht.”

Ich gehöre eher der ersten Gruppe an und ermutige dich als Leser, deine Wünsche und Träume nicht aufzuschieben, sondern anzupacken. Dennoch warne ich vor der “keine Lust”-Stimmung. Kurz gesagt:

“Keine Lust” schreibt keine Romane

Ziemlich platt, ich weiß, aber es stimmt doch. Gerade, wenn man dabei ist, den Roman zu überarbeiten und zum siebzehntausendsten Mal einen Absatz ändert oder umschreibt, verliert man hin und wieder die Lust an dem ganzen Projekt. Mir geht es bei jedem Roman so: Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem ich es einfach nur noch fertig und “weg” haben will. Wenn du zu diesem Zeitpunkt lustlos wirst, beiße die Zähne zusammen! Du hast nicht umsonst wochen- oder monatelang auf Freizeit verzichtet, um jetzt aufzugeben! Du willst deinem Traum ein Stück näher kommen oder ihn sogar erfüllen, also musst du dafür arbeiten – aber es ist eine Arbeit, die sich gut anfühlt. Du wirst stolz auf dich sein, wenn das Buch in deinem Regal steht und noch stolzer, wenn du die positiven Rückmeldungen erhalten wirst.

Es wäre nicht gut, jetzt auf der “Ich mache nur, worauf ich Lust hab”-Schiene zu fahren. So erreichst du deine Ziele nicht (obwohl man sicherlich auch ein ganz angenehmes Leben hat, wenn man Konflikten mit sich selbst einfach aus dem Weg geht …). Halte dich an Novalis:

[Tweet “Alle Grenzen sind nur des Übersteigens wegen da. (Novalis)”]

(Novalis, 1772 – 1801)

 

Überschreite deine eigene Lustlosigkeitsgrenze! Wenn du dich nicht aufraffen kannst, an deinem Roman zu arbeiten, wie willst du dich dann später jeden Tag aufraffen, um vom Schreiben zu leben? Selbstmotivation ist eine Schlüsselqualifikation, die du erlernen solltest. Ich versuche, dir mit meinem Blog dabei zu helfen.

Halte die Balance

Sich zu überarbeiten hilft auf der anderen Seite genau so wenig wie nichts zu tun. Wenn du jemals den Gedanken “Ich kann nicht mehr …” hast: Halte inne, gönne dir drei Tage Freizeit und lass alles liegen, was ach-so-wichtig ist. Ja, auch den Roman. Nichts ist es wert, dass du dafür deine Gesundheit belastest. Manchmal nimmt man sich zu viel vor, gerade, wenn man mit Leidenschaft bei einer Sache ist (ich spreche da aus eigener Erfahrung) und merkt gar nicht, dass man eigentlich nicht mehr kann. Höre auf deinen Körper und in diesem Fall auch auf deine Umwelt.

Du spürst selbst ganz genau den Unterschied zwischen “Eigentlich müsste ich jetzt schreiben, aber ich habe keine Lust” und “Eigentlich müsste ich jetzt schreiben, aber ich habe keine Energie“. Wenn du keine Energie hast, zwing dich auch nicht dazu, sondern entspanne dich. Durch psychischen Druck kommt die Energie nicht wieder.

Nicht lang schnacken: Los geht’s!

Nicht einfach nur nicken und denken “Ja, eigentlich stimmt das …”, sondern MACHEN. Auf geht es: Facebook schließen, E-Mail-Postfach schließen und los!
Setze dich für 20 Minuten hin und arbeite an deinem momentanen Projekt.
Jetzt.
Nur, wer etwas TUT, kann auch etwas erreichen.

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GEDANKEN DAZU
AUSKLAPPEN

Das erinnert mich an den Artikel von Mark Manson: http://markmanson.net/goals Den fand ich sehr spannend, weil die Kunst darin liegt, bestimmte Dinge einfach gewohnheitsmäßig zu tun. Absichten, Wünsche, Ziele sind immer verschiebbar, schwanken in der Priorität etc. Heute anfangen nutzt daher nichts, wenn es nicht “regelhaft” geschieht. Viele Schreiber hatten ihre festen “Habits”. Bis hin zum Schreibzeug, das eben immer am besten das ist, das man wirklich gewohnt ist. Für den einen der Bleistift, für den anderen eine ganz bestimmte Tastatur (ist mit zum Beispiel wichtig und ich weiß nicht, was ich tue, wenn die mal kaputt gehen sollte, denn es gibt sie schon lange nicht mehr zu kaufen).

Ich bin eher ein “ich hab lust!”-mensch, aber ich finde den Punkt mit der Energie wichtig. Das “Man muss es nur wollen!” kann schnell ins Gegenteil kippen bzw. wir trauen uns nicht, mal “keine Energie” zu haben. Dann haben wir keine Lust 🙂 Wenn man grade keine Kraft hat, dann ist das ok. Hinter “Keine Lust” stecken oft Versagensängste und die Kunst ist, sie zu neutralisieren 🙂

Haha xD Ich habe zuerst gelesen: Halte die Banane! 😀

Aber es stimmt schon. So oft bin ich genervt, wenn in einigen (Kindergarten-)Autorengruppen geschrieben wird: “Ich hab keine Lust zum Schreiben. Wer motiviert mich?” oder “Wer schreibt mit?”
Wer nur so schreiben kann, hat den Traum, vom Schreiben zu leben wohl eher verfehlt. Klar kann man sich Motivation bei Freunden oder auf Blogs holen, aber doch bitte nicht bei einer großen Internetgemeinschaft, die irgendwann nur noch entnervt mit den Augen rollt.
Wenn man etwas wirklich will, dann sollte es auch irgendwann von selbst klappen. Oder nicht?

Liebe Grüße, Tinka 🙂

Selbst wenn man immer frei tun könnte, worauf man Lust hat, hätte man schnell keine Lust mehr auf das,worauf man anfangs noch Lust hatte. “Lust” ist so unbeständig wie Aprilwetter und hat die Lebensspanne eines Sommerflirts.

Mich hat das Ausrichten nach “Lust haben” und “Muse haben” gestresst und unzufrieden gemacht, weil es mich in meinem Vorhaben, meinen ersten Roman zu beenden, selten weiterbrachte. Stattdessen schreibe ich jetzt täglich, und habe oft keine Lust – weil ich arbeite und studiere und überhaupt echt viel zu tun habe, wie wohl die meisten auch 🙂 Und trotzdem bin ich jetzt schreiberisch so zufrieden wie seit langer Zeit nicht mehr – und vor allem stolz auf mich selbst.

GEDANKEN ÄUSSERN

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Moin, ich bin Annika. Ich helfe dir, deinen besten Roman zu schreiben und ihn dann so zu veröffentlichen, wie du es dir vorstellst, ob mit oder ohne Verlag.

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