“Über Geld spricht man nicht.” Ach, nein? Ich habe gelesen, dass diejenigen über Geld nicht sprechen, die keins haben 🙂 Ich glaube sogar, dass viel zu wenig über Geld gesprochen wird. Es sollte ein Schulfach mit dem Namen “Finanzielle Sicherheit” geben, in dem man lernt, richtig mit Geld umzugehen!
Da ich der Meinung bin, dass viele von uns einfach nicht sehr gut mit Geld umgehen können, schreibe ich auch immer mal wieder Beiträge zum Thema Geld. Heute geht es um verschiedene Konten, die dir finanzielle Unabhängigkeit bringen werden.
Der Gedanke, mehrere Konten zu besitzen, ist mir nicht neu. Mein Mann und ich haben 7 oder 8 Konten, die alle ihre bestimmten Zwecke erfüllen. Ich werde mir sogar noch mehr anlegen. Aber wozu der Aufwand?
Warum du verschiedene Konten brauchst
Die kurze Antwort auf die “Warum so viele Konten?”-Frage lautet: Weil sie verhindern, dass du zu viel Geld ausgibst, aber dennoch glücklich bleibst.
Hier kommt die lange Antwort:
Die meisten von uns möchten finanziell unabhängig sein. Wie das im Einzelnen aussieht, unterscheidet sich: Person A möchte nie wieder arbeiten müssen, Person B möchte einfach nur jährlich in den Urlaub fahren können, Person C möchte von Ehemann oder Ehefrau unabhängig(er) sein, Person D möchte ihren Kindern alles geben können, was ihnen gut tut, und so weiter.
Um finanziell unabhängig sein zu können, bedarf es einiger Voraussetzungen. Eine davon ist, die Fähigkeit zu erlernen, sein Geld zu managen. Wenn du dein Vermögen verwalten kannst, wirst du wohlhabend. Wenn du dein Vermögen nicht verwalten kannst, wird es ungleich schwerer.
Verschiedene Konten helfen dir, diese Fähigkeit zu erlernen.
Sechs Konten für alles
Der folgende Vorschlag ist dem Buch “Secrets of the Millionaire Mind” entnommen und wurde auch schon an anderen Stellen empfohlen. Da ich selbst weiß, wie effektiv diese Art der Geldverwaltung ist, möchte ich sie dir auch ans Herz legen. Probiere es einfach mal im Kleinen aus.
Diese Konten sollte ein jeder von uns haben:
Konto Nummer 1 für finanzielle Freiheit
(10 % deines Nettos)
Du kannst nicht finanziell unabhängig werden, wenn du nicht dafür sparst. 10 % deines Nettoverdienstes (bzw. Nettogewinns) gehen daher in dieses Konto, jeden Monat. Es ist dein eisernes Sparkonto, an das du nicht herangehst. Es wird nicht für Urlaube oder sonstige Dinge ausgegeben, sondern angelegt. Die Zinsen sind momentan nicht gerade förderlich, weil man nahezu nichts bekommt, wenn das Geld herumliegt, also überlege, wie du es anlegen kannst, sodass dein Geld sicher ist.
Vergiss jetzt erst einmal alle Einwände, die dir gerade einfallen (“Ich kann nicht 10 % weglegen” und ähnliche Dinge). Du kannst selbst in schwierigsten Zeiten etwas weglegen, und wenn es nur 1 Euro ist! Das Geheimnis ist, die 10 % gleich am Monatsanfang (oder immer, wenn du Einkommen hast) wegzutun und dann die restlichen 90 % aufzuteilen. Glaube mir, ich habe es ausprobiert und du kannst dir nicht vorstellen, wie gut du selbst mit den 90 % noch klarkommst!
Konto Nummer 2 für Spaß und Genuss
(10 % des Nettos)
Immer nur sparen führt langfristig zu Unfrieden. Wenn du dir nie etwas leisten “darfst”, weil ja alles gespart werden musst, macht dich das nicht glücklich. Eröffne deshalb ein (Unter)Konto, auf das du 10 % deines Nettos tust, um es auf den Kopf zu hauen.
Ja, richtig gelesen 🙂 Hau das Geld weg! Das hier ist dein Spaßkonto, dein Genusskonto, und seine Regel lautet: Spätestens am Monatsende wird es leergeräumt.
Leiste dir etwas, auf das du normalerweise verzichten würdest. Gehe mit deinem/r Partner/in schick essen, lass dir die Fingernägel machen, buche eine Massage, kauf dir das unnütze Paar Schuhe – was auch immer dich gerade glücklich macht, dieses Konto ist dafür da, dir einen Geschmack von Luxus zu geben.
Warum das Ganze? Damit du beim Sparen nicht das Gefühl hast, auf etwas verzichten zu müssen. Du kannst deinen “Luxus-Muskel” trainieren, indem du dir im kleinen Rahmen diverse Luxusmomente kreierst, und das jeden Monat.
Konto Nummer 3 für Rücklagen
(10 % des Nettos)
Du hast ja bereits ein “Sparkonto” (Konto 1), aber das ist wirklich dafür gedacht, niemals angefasst zu werden (Ziel ist es, vom Zinsertrag des Geldes “leben” zu können – irgendwann steigen die Zinsen ja auch wieder). Für kurzfristigere Rücklagen ist dieses Konto. Hier kannst du auf den nächsten Urlaub sparen oder Geld sammeln, wenn die Waschmaschine oder das Auto kaputtgehen. Im Hause Bühnemann ist dieses Konto sogar noch unterteilt in die diversen Sparten (Urlaub, Auto, Anschaffungen, etc.).
Konto Nummer 4 für Weiterbildung
(10 % des Nettos)
Es ist sehr sinnvoll, ein eigenes Konto für deine Fortbildung einzurichten. So wirst du nie wieder vor dem Problem stehen, bestimmte Seminare, an denen du teilnehmen willst, nicht bezahlen zu können, und du kannst dir jeden Monat Bücher kaufen, die dich weiterbilden. Auch Marketingkurse und Co. werden hiervon bezahlt.
Weiterbildung – die Investition in dich selbst! – ist das A und O eines erfolgreichen Unternehmers. Erst wenn du in dich investierst und Tipps und Tricks lernst, kannst du dein Wissen umsetzen und Geld verdienen. Natürlich gibt es auch immer mal wieder Glückskinder, die beispielsweise ohne jegliche Vorbildung einen Roman schreiben und ihn tausendfach verkaufen. Wenn dir das bisher nicht passiert ist, dann schlage ich dir vor, dass du beginnst, in dich und dein Wissen zu investieren (und das beginnt schon beim Kauf eines Schreibratgebers).
Konto Nummer 5 für regelmäßige Spenden
(10 % des Nettos)
Dieses Konto wird dir ein extrem gutes Gefühl geben. Für mich ist das Spendenkonto eine perfekte Erfindung im Einklang mit unseren christlichen Werten. 10 % deines Nettogehalts gehen auf dieses Konto und du spendest den Betrag an eine Einrichtung, die du unterstützenswert findest. Ich persönlich spende an meine Kirche, letztes Jahr habe ich mit eurer Hilfe die Einnahmen von “Liebe ist Vertrauen“* an die Elterninitiative krebskranker Kinder gespendet, außerdem unterstütze ich so Wikipedia und den Musiker Josh Woodward, dessen Musik ich für meine Videos benutze.
Und das Beste: Du fühlst dich gut, wenn du von deinem Reichtum abgibst – und wenn es nur 5 Euro sind!!!
Konto Nummer 6 für laufende Ausgaben
(50 % des Nettos)
Der Rest des Geldes dient der Deckung deiner Ausgaben. Wenn du Unternehmer bist, zahlst du dir hiervon dein Gehalt, von dem deine Miete, Essen, Kleidung etc. abgeht, und auch deine Geschäftsausgaben werden hiermit bezahlt.
Was aber, wenn du mehr als die 50 % brauchst, weil deine Ausgaben höher sind?
Es geht bei diesem System in erster Linie darum, ÜBERHAUPT sein Geld zu managen. Möglicherweise stellst du fest, dass du 80 % deiner Einnahmen wieder ausgeben musst, weil du so viele Verpflichtungen hast. Wenn das der Fall ist, dann übe dein Geldmanagement zunächst im kleinen Rahmen, beispielsweise mit 100 Euro. Teile die 100 Euro auf die 6 Konten auf: 10 Euro für finanzielle Freiheit, 10 Euro für Luxus und Spaß, 10 Euro zum Sparen, 10 Euro für Weiterbildung, 10 Euro zum Spenden und 50 Euro für Ausgaben.
Wichtig ist, die Aufteilung des Geldes zu üben. Wenn du keine 100 Euro dafür hast, nimm 10 Euro (1 Euro für finanzielle Freiheit, und so weiter).
Wenn du keine 10 Euro dafür hast, mache es mit 1 Euro und stelle zu Hause 6 Gläser oder Spardosen auf, die du nach den Konten beschriftest.
Arbeite mit einem Betrag, den du gerade so aufbringen kannst, ohne dass du hungern musst. Setz dich hin und schreibe alle Einnahmen und Ausgaben auf, um einen Überblick zu bekommen.
Kein Meister ohne Übung
Wenn du nicht anfängst, dein Geld zu managen, wirst du noch in 10 Jahren das Gefühl haben, dass dir dein Geld zwischen den Fingern zerrinnt. Selbst wohlhabende Leute kommen regelmäßig in die Situation, am Ende des Monats kein Geld mehr zu haben, obwohl sie eigentlich sehr gut verdienen. Mit steigendem Wohlstand steigt zu 99 % auch dein Lebensstandard und somit deine Ausgaben. Wenn du JETZT nicht lernst, mit deinem Geld so umzugehen, dass es sich vermehrt, dann wird es dir auch nichts nützen, wenn du mal mehr Geld hast.
Oder, um es spiritueller auszudrücken: Warum sollte dir “das Universum” mehr Geld geben, wenn du noch nicht einmal mit dem, was du jetzt hast, richtig klarkommst?
Eben.
Ich freue mich auf deine Kommentare: Hast du schon mehrere Konten? Wie ist deine Erfahrung? Welches der sechs Konten findest du am besten?
Dieser Hinweis ist so einfach wie genial; Danke dafür, Annika! 🙂
Ich habe zwar eine Liste über sämtliche Ausgaben und Einnahmen, aber das übrige Geld so aufzuteilen, ist echt Klasse!
Freut mich, dass es dir helfen konnte 🙂