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Erste Schritte mit YouTube

Viele Autoren wissen, dass Videomarketing wichtig zu sein scheint. Die wenigsten trauen sich aber, tatsächlich einmal die Kamera einzuschalten. Ich möchte dir diese Angst nehmen und dir ein paar Tipps für dein erstes YouTube-Video geben.

Im aktuellen „selfpublisher“ (Ausgabe Juni 2017) gibt es einen Artikel von mir, wie du am besten ein Lesungsvideo erstellst. Ich lege dir diesen Artikel sehr ans Herz, weil es viel um die Basics geht, wie man ein gutes Video erstellt. In diesem Artikel werde ich generell auf die Erstellung von Videos eingehen.

 

Warum überhaupt Videos?

Was soll der Hype um Videos überhaupt? Wir sind doch Schriftsteller! Unser Medium ist der Text!

Das ist nicht falsch. Dennoch ist es eine Tatsache, dass die Menschen, mit denen wir interagieren, eher visuell veranlagt sind. Ja, sie lesen gerne Bücher und unsere Texte. Aber sie lieben es auch, sich einfach mal für zwei, drei Minuten ein Video anzusehen und nichts zu lesen.

Zweitgrößte Suchmaschine

YouTube ist nach Google die nächstgrößere Suchmaschine und nach Google und Facebook die am dritthäufigsten besuchte Webseite der Welt. Acht von zehn der 18-49-Jährigen sehen sich mindestens ein Video pro Monat auf YouTube an. Kurz: Wenn deine Leserschaft zwischen 18 und 50 Jahre alt ist, sind die Chancen, dass du sie auf YouTube und Facebook erreichst, immens groß.

Gemütlichkeit

Antippen und berieseln lassen – das lieben die Menschen. Dabei wird die Kontrolle der User immer wichtiger. Eine Statistik besagt, dass im Jahr 2025 nur noch die Hälfte der unter-32-Jährigen überhaupt fern sieht, weil die Streaming-Dienste ihnen den Rang ablaufen werden. „Ich entscheide, was ich sehe“ wird zu einem wichtigen Kriterium. Und gerade wenn Bücherwürmer die Möglichkeit haben, Informationen direkt von ihren Lieblingsautoren zu bekommen, ist das für dich eine tolle Möglichkeit des Kontaktaufbaus.

Es fördert deine Kreativität

Für mich ist es wichtig, mich immer wieder neu zu erfinden und meine Kreativität auf unterschiedlichen Ebenen auszuleben. Wenn ich viel fotografiere oder Videos drehe, spüre ich gleichzeitig auch Inspiration für neue Geschichten und ich habe Lust, zu schreiben. Mal auf „andere Art und Weise“ kreativ zu sein, fördert also deine Fantasie und hilft dir, im Fluss zu bleiben.

Es macht dich bekannt

Zugegeben, unsere Branche weist lachhafte Zahlen auf, wenn es um YouTube geht und man sie mit „den großen YouTubern“ vergleicht. Hierzulande gilt ein Bücherkanal als erfolgreich, wenn er mehr als 2.000 oder 3.000 Abonnenten hat, sehr erfolgreiche Kanäle haben die 10.000 Abonnenten geknackt. In der Modebranche beginnt die Beachtung des Kanals nicht unter 50.000 Abonnenten. Die Kanäle mit den meisten Abos in Deutschland liegen bei über 4 Millionen Abonnenten.

Dennoch: Der Video-Effekt wird sehr unterschätzt. Deine Leser bekommen ein Gesicht zu dir, erkennen dich auf Messen wieder und haben das Gefühl, dich zu kennen. Noch immer bekomme ich sehr viele Mails nur aufgrund meiner Videos, nicht wegen des Blogs (obwohl der Blog viel (!) mehr Leser hat als ich Zuschauer auf YouTube habe!).

 

Welche Art Videos kann ich machen?

Vielleicht hast du ja Lust, einfach mal das Mysterium „Video“ auszuprobieren. Es gibt unzählige Varianten, die du dafür wählen kannst. Ein paar stelle ich dir hiermit vor:

1. Live-Videos auf Facebook / Stories

Die einfachste Variante ist, einfach eine Live-Übertragung auf Facebook zu machen und beispielsweise 2 Seiten aus deinem Roman vorzulesen. Es reicht dabei völlig aus, wenn du 5 oder 10 Minuten online bist. Martina Gercke ist hier unser Vorbild, sie nimmt ihre Leserinnen regelmäßig für wenige Minuten mit und liest auch aus ihren Romanen vor.

2. Live-Übertragungen auf YouTube

Für „größere“ Videos eignet sich auch die Livestream-Funktion von YouTube. Hierbei wird dein Video live an alle deine Abonnenten übertragen und an alle, die den Link zum Video haben. Du kannst dabei etwas lesen oder einfach mit deinen Leserinnen quatschen.

3. Thematische Videos erstellen

Wenn du nicht gerade – wie ich – zu den Leuten gehörst, die sich nicht auf ein Thema fixieren können, dann wäre es eine gute Idee, deinen YouTube-Kanal mit einem spezifischen Thema zusammenzubringen. Natürlich sind das einerseits Bücher (deine eigenen, aber gerne auch die von Kolleginnen und Kollegen). Vielleicht hast du aber noch ein anderes Hobby oder eine Leidenschaft, die du in den Videos ausleben kannst? Die liebe Jennifer Jäger zum Beispiel stellt „Harry Potter“ in den Fokus ihres Kanals – und weil es so extrem viele Harry-Potter-Fans gibt, hat sie damit sehr schnell sehr viel Erfolg gehabt.

Auf YouTube laufen generell folgende Kategorien gut: 1) Gaming, 2) Beauty, Fashion und Makeup, 3) Comedy und 4) Musik.

Falls keine dieser Kategorien zu dir passt, keine Sorge! Wichtig ist, dass du ein Thema behandelst, hinter dem du 100%ig stehen kannst. Auch wenn es „nur“ Bücher sind, die auf YouTube eher unsexy sind. Hauptsache, es macht dir Spaß!

4. Personenbezogene Videos

Wenn du einfach nur dich als Autorin oder Autor vermarkten möchtest, dann kannst du das natürlich tun. Wen könnte man hier besser als Beispiel nennen als Laura Newman? Sie nimmt uns auf ihrem Kanal mit durch ihren Alltag, wir sind hautnah an ihr dran und bekommen gleichzeitig auch Einblicke in ihre Schreibtätigkeiten.

 

Wie fang ich an?

Bevor du überlegst, eine neue Kamera zu kaufen, dein Zimmer umzuräumen oder dich mit fancy Schnittprogrammen auseinanderzusetzen:

Nutze, was du hast.

Ich plädiere ganz entschieden dafür, dass du zunächst erst einmal mit dem arbeitest, was du jetzt bereits besitzt. Wenn deine Digitalkamera Videos machen kann: Super! Aber auch wenn du „nur“ ein Handy hast, reicht das völlig aus. Ich verweise nochmal auf Martina Gercke: Sie nutzt einfach nur ihr Handy und es ist super! Versteife dich also nicht auf irgendwelchen technischen Schnickschnack.

 

1. Schritt: Planung

Überlege dir zuerst, auf welcher Plattform du dein Video einstellen willst und was für ein Video das werden soll.

Willst du eine Lesung filmen? Entscheide, ob du sie aufnimmst oder live überträgst. Suche eine passende Stelle heraus und übe sie zuvor. Mehr Tipps zur Vorbereitung einer Lesung findest du hier.

 

2. Schritt: Aufbau des Sets

Setze dich in einen hellen Raum oder nach draußen. Idealerweise sitzt du vor einem Fenster. Platziere deine Kamera auf einem festen Untergrund wie einem Bücherstapel.

 

3. Schritt: Video aufnehmen/übertragen

Nimm dein Video auf. Wenn du es nicht live überträgst, hast du im Nachhinein immer noch die Möglichkeit, es zu schneiden und so Versprecher oder andere Patzer zu eliminieren. Wenn du dein Video live überträgst, werden dir Fehler schnell verziehen, weil jeder weiß, dass du keine Möglichkeit hast, die Fehler auszumerzen.

Versuche, natürlich zu sein (was leichter gesagt als getan ist). Stell dir vor, dass du mit deiner besten Freundin redest.

 

4. Schritt: Video schneiden

Wenn du dein Video ohne Live-Publikum drehst, schneide das Video im Anschluss. Programme dafür sind in der Regel bereits vorinstalliert („Windows Movie Maker“ bei Windows, iMovie beim Mac). Solltest du dir ein neues Programm zulegen wollen, wirf einen Blick auf die Auswahl von Adobe Premiere Elements, Magix Video Deluxe und Cyberlink Powerdirector.

Im Anschluss kannst du das Video dann bei YouTube oder Facebook hochladen. Hierzu brauchst du einen YouTube- bzw. Facebook-Account, den du kostenlos erstellen kannst.

 

In der Gruppe sind wir stärker

Ich weiß, wie schwierig die ersten Schritte sind. Schon lange plane ich deshalb, mal eine Woche lang einen gemeinsamen Workshop zu machen, damit wir uns gegenseitig helfen und unterstützen können. Natürlich wäre es toll, sich ein komplettes Wochenende lang zu treffen, aber das wäre auch mit hohen Kosten verbunden. Eine Alternative wäre, eine gemeinsame Facebookgruppe zu haben, in der wir unsere Fortschritte festhalten.

Du bist gefragt: Welches Angebot bräuchtest du, um endlich mit der Videoerstellung zu beginnen? Welches Art von Hilfe würdest du dir wünschen? Aus den Kommentaren werde ich dann mal etwas Schönes für uns basteln.

Annika Bühnemann hat eine Mission: kreative Frauen wie dich dabei zu unterstützen, endlich ihr eigenes Buch zu schreiben. Mehr noch: Sie hilft dir, durch Journaling zu der Person zu werden, die erreicht hat, was du dir wünschst. Annika ist multipassioniert, enthusiastisch und hochmotiviert, mit denjenigen zu arbeiten, die sich von ihr anstecken lassen. Auf dass du mit dem Kopf in den Wolken hängst und fest mit der Erde verwurzelt bleibst!

Comments

  • 8. Juni 2017
    Pingback: Dembelo
  • 3. Juni 2017

    hallo Annika,
    ich bin eine sehr eifrige Leserin deiner website und deiner tollen Tipps und mich hat Vieles von dir weitergebracht! z.B.wie kürzlich beim Titel recherchieren im Internet – ich hatte meinen Titel schon und habe nun festgestellt, dass im Juni ein Buch einer Autorin erscheinen wird, dass den gleichen Titel hat (Untertitel ist anders), aber eine ganz andere andere Story ist. Sie hat ihr Buch mit einem Video vorgestellt und das fand ich toll. Ich habe jetzt einen anderen Buchtitel, aber ein Video zu machen würde mich sehr interessieren!
    Liebe Grüße aus Österreich
    Elma

  • 2. Juni 2017
    Sabrina

    Hi Annika,

    ich war bei deinem Workshop auf der FBM zum Thema YouTube. Meine Angst hab ich inzwischen verloren. Woran es noch scheitert, ist, dass ich keine Ahnung habe, wie ich ein Intro erstellen kann. Aber scheinbar verliere ich mich da im technischen Schnickschnack.
    Einen Online-Workshop fände ich toll! Große oder kleine Gruppe, wäre mir dabei egal. Wäre schön, wenn das Thema Intro auch kurz zur Sprache kommt. 🙂

    LG
    Sabrina

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