Du hast bis schon sehr viel Energie in dein Buch gesteckt. Du hast es geschrieben, überarbeitet, es (hoffentlich) korrigieren lassen, dich über erste Werbemaßnahmen informiert und bist schon ganz kribbelig, es hochzuladen (oder an Verlage/Agenturen zu schicken) und an Menschen zu verkaufen. Die bittere Wahrheit: 99 % der Menschen interessieren sich (noch) nicht dafür. Ich wünsche dir sehr, dass du schon jetzt ein paar „Fans“ hast, die sich auf dein Buch freuen, aber der Großteil deiner potenziellen Leser muss noch überzeugt werden. Ein Bestandteil dieser Überzeugung ist dein Klappentext.
Wieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu und es ist Zeit, ein Resumée zu ziehen. Wie lief dieses Jahr für „vom Schreiben leben“ und welche Beiträge haben es in die Top-10-Liste der beliebtesten Beiträge geschafft?
Viele von euch haben ja bereits mitbekommen, dass ich einen Social Media Kalender für Autoren und Autorinnen veröffentlicht habe. Im folgenden Video gebe ich euch einen Einblick, wie der Kalender im Einzelnen aussieht und aufgebaut ist.
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Es gibt einen digitalen Kalender und eine Printversion in Softcover- und in Hardcover-Ausführung.
Die Printversion hat 280 Seiten und gibt zunächst Tipps zur Erstellung von Social-Media-Accounts als Autor/in. Jeder Monat hat eine Übersichtsseite und eine Planungsseite sowie am Ende des Monats eine Seite zur Reflexion und eine Social-Media-Analyseseite.
Herzstück des Kalenders sind die täglichen Beitragsimpulse. Für jeden Tag des Jahres mache ich dir einen Vorschlag, was du an dem Tag posten könntest. Natürlich sind die Vorschläge auf dich als Autor/in spezialisiert und berücksichtigen die aktuellen Erkenntnisse darüber, was „gut funktioniert“.
Die Print-Version gibt es überall, wo es Bücher gibt. Entweder direkt bei Amazon oder, wenn du möchtest, dass ich mehr Tantiemen bekomme (und, so viel sei verraten, der Printkalender ist im Druck in dieser Variante so teuer, dass ich tatsächlich kaum Einnahmen über die Printversion haben werde!), dann bei der Autorenwelt: Softcover oder Hardcover.
Als Kind hat meine Tante meinem Cousin erzählt, dass es Wichtel gibt, die das ganze Jahr über darauf achten, wie man sich als Mensch so verhält, und davon dann abhängig machen, wie viele Geschenke man zu Weihnachten bekommt. Pädagogisch vielleicht heute nicht mehr ratsam, aber als mir diese kurze Episode bei den Adventsvorbereitungen einfiel, bekam ich eine Idee, mit der ich dich gerne mitreißen will.
Komm, wir werden Wichtel!
Wie wäre es mit einem Spiel in der Adventszeit?
Ich möchte dich dazu animieren, mit mir zusammen im Dezember eine so genannte „Sichtbarkeitschallenge“ zu starten – und zwar so stressfrei und lustig wie möglich. Je mehr Spaß wir haben, desto besser.
Was ist eine Sichtbarkeitschallenge?
Eine Challenge ist ja bekanntermaßen eine Art Wettbewerb, eine Herausforderung. Im Social-Media-Sinn handelt es sich dabei meistens um eine Aktion, bei der an bestimmten Tagen bestimmte Aufgaben erledigt werden sollen. Meistens ist das Ziel der ganzen Geschichte, mehr Follower zu bekommen oder sich mit einem bestimmten Thema näher auseinanderzusetzen.
So wäre eine „Clean Food Challenge“ beispielsweise darauf ausgerichtet, in einer vorgegebenen Zeit nur noch regionales, selbst zubereitetes Essen zu verzehren. Jeden Tag gäbe es hierzu dann eine Frage, Aufgabe oder Anregung.
Was ist eine Wichtelbarkeitschallenge?
Zugegeben, der Name ist nicht der Burner, aber angelehnt an „Sichtbarkeitschallenge“ finde ich es ganz süß 🙃
Bei der Wichtelbarkeitschallenge möchte ich dich anregen, dich einen Monat lang mit deinen Social-Media-Beiträgen und deinem favorisierten Account auseinanderzusetzen und regelmäßig Beiträge zu veröffentlichen.
Gleich zeige ich dir einen Plan, an den wir uns halten können (alles freiwillig). Er dient dazu, dich zu inspirieren, und dir Ideen zu geben, was du posten kannst.
Das alles machen wir aber „in geheimer Mission“. Hier der Clou:
Deine Beiträge dürfen bis auf den Hashtag #wichtelbarkeitschallenge keinen Hinweis auf die Challenge geben!
Das ist der Witz an der Wichtelsache: Niemand weiß, dass du an einer Challenge teilnimmst.
Warum nicht? Ist das nicht kontraproduktiv für mich, die ich mir diese Ideen ausgedacht habe, wenn niemand auf mich aufmerksam macht?
Ich möchte deine Herangehensweise an Social Media verändern
Sehr oft sehe ich Autor_innen, die an irgendwelchen Challenges teilnehmen. Generell ist das auch eine gute Idee, denn so hat man immer etwas zu veröffentlichen und deine Leser_innen lernen dich etwas besser kennen.
Das Problem ist aber: Wenn man gerade nicht Teil der Challenge ist, verliert man schnell die Lust, etwas über die Challenge zu lesen!
In einer Challenge ist man automatisch eine exklusive Gruppe, auch wenn es eine große Gruppe ist. Jeder, der daran nicht teilnimmt, fühlt sich etwas außen vor. Wenn ich als potenzielle Leserin auf das Profil einer Autorin stoße und die letzten zehn Beiträge dort „Challenge“-Bilder sind …
… like this …
… dann spricht mich das visuell nicht besonders an. Die Bilder sind vorgefertigt von der Challenge-Erfinderin (in diesem Fall ist es die „Bookteaser-Challenge“) und es ist eigentlich nur reine Werbung für die Challenge-Erstellerin, nicht unbedingt für die Autor_innen, die das benutzen.
„Warum nicht? Schließlich sind doch die Texte individuell?!“, fragst du.
Weil ich als potenzielle Leserin, die einfach wahllos herumsurft, gar keinen richtigen Grund sehe, um überhaupt auf die Bilder zu klicken. Allerhöchstens aus Neugierde, um zu sehen, was das für sich immer wiederholende Bildchen sind.
Also, so hart wie es klingen mag: Verzichte in Zukunft darauf, Challenge-Bilder zu verwenden.
Challenges sind aber per se zu empfehlen, wenn …
… du dir einfach darüber Gedanken machst, was für ein Bild du dafür verwenden kannst, das nicht das Challenge-Bild ist, und wenn dein Text nicht beginnt mit „Challenge XY, Tag 7!“. Tu doch einfach so, als wäre es gar keine Challenge und verrate es einfach nur in den Hashtags … oh, und schon sind wir bei der Wichtelbarkeitschallenge!
Überlege dir zunächst, wie viele Beiträge du pro Woche veröffentlichen kannst (das Netzwerk ist übrigens völlig egal! Ich werde Instagram benutzen).
Dann suche dir aus der folgenden Aufgabenstellung die Beiträge heraus, die dich am meisten ansprechen und plane deine Beiträge für Dezember in beliebiger Reihenfolge.
Erklärung der Aufgaben
ZIELE und RÜCKBLICK: Beschreibe die Ziele, die du dir für diesen Monat vornimmst und/oder mache einen Rückblick auf November. Hast du am NaNo teilgenommen? Wei lief es? Was lernst du daraus?
VERSCHENKEN: Tu etwas Gutes (gerade in der Adventszeit) und verschenke etwas! Das kann etwas Materielles wie ein Buch sein, oder aber auch Dinge wie Aufmerksamkeit, Dank, Lob, Liebe, …
PROSA: Beschreibe etwas so, als würde man es in einem Roman lesen
ZITAT: Suche dir im Internet ein inspirierendes Zitat und arbeite damit. Lass es entweder auf dich wirken und schreibe darüber einen Text oder verwende das Zitat direkt, indem du es zB auf einen Zettel schreibst und abfotografierst.
Ich hoffe, der Rest ist selbsterklärend.
Verwende den Hashtag #wichtelbarkeitschallenge am Ende des Textes, wenn du anderen Autor_innen zeigen willst, dass der Beitrag im Rahmen dieser Challenge entstanden ist.
Das erzeugt so ein bisschen diese geheime Stimmung, die unter uns Wichteln herrscht. Wir erkennen uns untereinander, sagen es aber nicht laut 😀
Hat dir die Challenge gefallen, mach doch weiter!
Noch ein Verweis auf meinen Kalender: Wenn du im Dezember feststellst, dass du mit Hilfe dieses Plans irgendwie besser und regelmäßiger postest, dann überlege doch, dir für das Jahr 2020 meinen Social-Media-Kalender zu besorgen (oder schenken zu lassen? Die Printversion soll noch vor Weihnachten veröffentlicht werden!). Dort findest du für jeden Tag des Jahres eine Idee, was du posten kannst.
Wenn du frisch mit deinem Social-Media-Auftritt beginnst, machst du dir in den ersten Wochen und Monaten viele Gedanken um die Frage: „Was soll ich posten?“. Wenn du darauf eine Antwort gefunden hast, bist du zunächst einmal zufrieden (mein Social-Media-Kalender hilft dir dabei).
Aber je länger du dich mit dem Thema beschäftigst, desto eher wirst du dich fragen, wie du mehr Menschen mit deinen Beiträgen erreichen kannst. Um das zu beantworten, ist es notwendig, deine Beiträge zu analysieren und Thesen daraus abzuleiten. Wie das geht, schauen wir uns in diesem Beitrag an.
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Die sozialen Netzwerke bieten uns eine schier unglaubliche Vielfalt an Zahlen, Daten und Fakten, von denen allerdings nicht alle für uns interessant sind. Häufig ist man als Neueinsteiger/in zunächst überfordert und weiß gar nicht, wo man mit seiner Analyse beginnen soll.
Wir machen es daher zusammen Schritt für Schritt, damit du in Zukunft nicht nur weniger darüber nachdenken musst, was du postest, sondern auch, wie du neue Leser_innen gewinnst oder was auch immer dein Ziel ist.
Mögliche Ziele für deinen Social-Media-Auftritt
Neue Leser_innen auf sich aufmerksam machen
Allgemeine Reichweite erhöhen
Verlage oder Agenturen auf sich aufmerksam machen
Sich mit anderen Autor_innen verbinden
…
Du kannst mehrere Ziele haben, aber nur einen Fokus
In der Regel versucht man, mit dem sozialen Netzwerk seiner Wahl alle obigen Ziele zu erreichen (vielleicht mit Ausnahme von Punkt 3), aber ich empfehle dir, dich auf EIN Ziel zu stützen und die anderen eher nebenher zu verfolgen.
Entscheide dich, wenigstens für die ersten zwei Monate, ob du in erster Linie Leser_innen ansprechen möchtest oder andere Autor_innen.
Wir nehmen für unseren Beitrag mal an, dass du eine Autorin bist, die Instagram benutzt, um bekannter zu werden und so schlussendlich die bestehenden Leser_innen zu „binden“ und neue auf sich aufmerksam zu machen.
So analysierst du deinen Social-Media-Account
Wie eingangs erwähnt, gibt es unzählige Möglichkeiten, allerlei Fakten auf deinem Account zu analysieren. Um sich nicht zu verlieren, orientieren wir uns an unserem Ziel.
Zunächst ist es wichtig, auf die Statistiken (auch „Insights“ genannt) zugreifen zu können.
Dazu musst du – je nach Netzwerk – Einstellungen vornehmen:
Bei Facebook brauchst du eine Facebookseite statt eines privaten Profils
Bei Instagram musst du über Einstellungen > Konto zum Creator- oder Geschäftskonto wechseln (standardmäßig hast du ein persönliches Konto); ich habe ein Creator-Konto.
Bei Twitter kannst du über die Seite analytics.twitter.com Statistiken abrufen
Bei YouTube findest du deine Statistiken im YouTube Studio unter „Analytics“
Erstelle dir eine Tabelle!
Es ist egal, ob du deine Analyse digital oder analog machst (wobei Berechnungen wie die der Interaktionsraten leichter digital von der Hand gehen – aber das bleibt dir überlassen!).
Nimm dir einen Block, ein Notizbuch oder ein neues Blatt, am besten quer, und erstelle eine Tabelle. Die folgende Tabelle ist lediglich eine Idee und sehr ausführlich – du musst für dich im Laufe der Zeit feststellen, welche Kennzahlen dir wichtig sind und auf welche du verzichten kannst.
Für den Anfang lieber mehr als weniger. Hier mein Vorschlag für deine Reiter:
Datum der Veröffentlichung
Beschreibung (Was ist auf dem Bild zu sehen?)
Thema
Kategorie/Stichwort
Wie gefunden?
Likes
Kommentare
Reichweite
Impressionen
Hashtags
Interaktionsrate
Reichweiten-Like-Verhältnis
Fazit
Der Spaß beginnt: Wir sammeln Daten!
Auch wenn die meisten von uns im Privatleben die Datensammelwut von Unternehmen oft kritisch betrachten: Wenn man selbst einmal Daten haben will, ist man doch ganz froh, dass welche erhoben werden.
Nimm dir einen Beitrag vor und übertrage die Informationen aus den Insights in die Tabelle.
Wie schon gesagt, anfangs kann man ruhig ein bisschen mehr Daten aufschreiben, mit der Zeit wirst du selbst merken, mit welchen Zahlen du am besten arbeiten kannst.
Nehmen wir das folgende Bild als Beispiel:
Aus den Insights kann ich folgende Werte übertragen:
Die einzelnen Punkte in der Übersicht
DATUM
Das Datum, wann der Beitrag veröffentlicht wurde.
BESCHREIBUNG
Beschreibe kurz, was auf dem Bild zu sehen ist.
THEMA
Beschreibe kurz, welches Thema du in deinem Beitrag behandelt hast, also worum es im Text und auf dem Bild geht.
KATEGORIE
Wenn du deine Beiträge nach verschiedenen Kategorien sortiert hast (beispielsweise, wenn du meinen Social-Media-Kalender benutzt), dann trage hier die Kategorie ein. Nach der Analyse weißt du dann, welche Kategorien bei deinen Leuten beliebt sind.
WIE GEFUNDEN?
In der „Discovery“-Sektion findest du im Bereich „Impressionen“ verschiedene Angaben darüber, wie Leute zu deinem Beitrag gefunden haben. Trage hier die beiden höchsten Zahlen ein (in meinem Beispiel kamen die 548 Impressionen durch 427 Anzeigen im Feed meiner Follower zustande und durch 75 „sonstige Quellen“; das sind hauptsächlich Darstellungen im Bereich „Entdecken“).
LIKES, KOMMENTARE, WEITERE REAKTIONEN
Sollte selbsterklärend sein. Instagram zeigt dir ganz oben in den Insights an, wie viele Likes (Herzen) der Beitrag bekommen hat, wie viele Kommentare – inklusive deiner eigenen – wie oft der Beitrag in Stories geteilt wurde und wie oft er abgespeichert wurde.
REICHWEITE
Gibt an, wie viele Accounts deinen Beitrag gesehen haben.
IMPRESSIONEN
Gibt an, wie oft dein Beitrag gesehen wurde. Wenn jemand den Beitrag mehrfach aufruft, wird jedes Ansehen als Impression gewertet.
HASHTAGS
Gib hier entweder an, wie viele Leute über Hashtags kamen ODER welche Hashtags du benutzt hast.
INTERAKTIONSRATE
Zur Berechnung der Interaktionsrate kommen wir gleich im Detail. Da mein Ziel „mehr Reichweite“ ist, setze ich die Reichweite in Relation zur Interaktion. Der Beitrag hatte damit eine Interaktionsrate von fast 40 %.
REICHWEITEN-LIKE-VERHÄLTNIS
Ein Zusatz für alle, denen die Berechnung der Interaktionsrate zu viel Aufwand ist. Der Wert gibt das „1-zu-X“-Verhältnis an: 1 von 3 Leuten, die den Beitrag gesehen haben, haben durchschnittlich ein „Like“ gegeben.
In meiner Tabelle würde das dann wie folgt aussehen. Klicke für eine größere Ansicht.
Tipp: Es gibt viele Onlinedienste, die einige der nun folgenden Berechnungen bereits im Vorfeld für dich erledigen. Manche sind kostenlos, andere nicht. Empfehlenswert sind beispielsweise Hootsuite oder Buffer.com.
Berechnung der Interaktionsrate
In unserem Beispiel nutzen wir ja Instagram, um mehr Reichweite über die kommenden Monate aufzubauen. Um dieses Ziel zu erreichen, stellen sich die folgenden grundsätzlichen Fragen:
Wie viele Leute erreiche ich aktuell mit einem neuen Beitrag?
Wie interessant sind meine Beiträge für diese Leute?
Wie kann ich mehr Leute erreichen?
Frage 1 lässt sich schnell mit einem Blick auf die Statistik beantworten: Mit meinem Beitrag habe ich 371 Menschen erreicht. Wenn ich mehr Reichweite aufbauen will, sollte ich also in den kommenden Wochen immer mal wieder die Reichweite im Blick behalten.
Wie interessant sind meine Beiträge?
Eine mindestens genau so wichtige Frage wie die Frage nach der Reichweite ist, ob der Beitrag denn überhaupt gefallen hat. Nur, weil viele ihn gesehen haben, heißt das ja noch lange nicht, dass er auch interessant ist.
Oder anders herum: Nur, weil deine Reichweite bisher gering ist, heißt das ja nicht, dass du uninteressant bist!
Die Berechnung der Interaktionsrate
Um die Beliebtheit eines Beitrags herauszufinden, nutzt man die so genannte Interaktionsrate.
Zwar ist es auch möglich sich die bloßen „Like“-Zahlen anzurufen („wenn ich viele Likes habe, ist der Beitrag beliebt“), aber es ist aufschlussreicher wenn man diese in Relationen zur Anzahl der Follower oder zu Anzahl der Reichweite setzt.
Warum?
Stell dir vor, ich sage dir schlicht und einfach, dass mein Beitrag 112 Likes bekommen hat. Ohne weitere Kennzahlen, weit du nicht, ob das viel oder wenig ist.
Wenn mein Account nur 50 Follower hätte, wären 112 Likes ziemlich viel. Wenn mein Account 5.000 Follower hätte, wären 112 eher wenig. Mit der bloßen Zahl kannst du also nichts anfangen. Du musst sie in ein Verhältnis setzen, in Relation zu anderen Zahlen.
Es gibt unterschiedliche Interaktionsraten
Interaktionsrate in Relationen zur Zahl der Follower
Die gängigste Variante ist, die Zahl der Interaktionen in Relationen zur Followerzahl zu setzen. Die Rechnung dazu ist relativ einfach:
Alle Interaktionen durch Anzahl der Follower am Tag der Veröffentlichung des Beitrags teilen. Diese Zahl mit 100 multipliziert ergibt den Prozentsatz der Interaktion.
Beispiel: Du hast 363 Abonnenten. Dein Beitrag hat 82 Likes und 2 Kommentare generiert.
Dein Beitrag hat eine Interaktionsrate von knapp 24 %. In anderen Worten: 24 % deiner Follower haben irgendwie auf deinen Beitrag reagiert.
Wir kommen später darauf zurück, warum diese Berechnung NICHT Teil meiner Tabelle ist.
Interaktionsrate in Relation zur Reichweite
Der Nachteil der vorigen Herangehensweise ist, dass du beim Rechnen davon ausgehst, dass nur deine Follower auf deinen Beitrag reagieren. In Wirklichkeit ist es aber so, dass auch Leute mit deinen Fotos interagieren, die dir bisher gar nicht folgen. Je nach Beitrag kann es sogar sein, dass mehr Nicht-Follower deinen Beitrag mögen als Follower.
Deshalb geht die zweite Variante einen etwas anderen Weg. Wir berechnen nun die Interaktionsrate bezogen auf alle Leute, die deinen Beitrag tatsächlich gesehen haben, unabhängig davon, ob sie dir bereits folgen oder nicht.
Die Rechnung ist ähnlich wie die vorherige, nur dass wir sie auf die Reichweite beziehen:
Beispiel: Dein Beitrag hat 82 Likes, 2 Kommentare und wurde 2-mal geteilt oder abgespeichert (kann man bei Instagram ja in den Insights sehen).
Laut Statistik hast du mit diesem Beitrag 286 Accounts erreicht.
Mit dieser Rechnung weißt du, dass 30 % aller Menschen, die deinen Beitrag gesehen haben, auch mit ihm interagiert haben.
Der Nachteil dieser Variante ist, dass du nicht weißt, wie viele der Personen die bereits folgen.
Interaktionsrate in Relation zu den Impressionen
Die dritte Möglichkeit, eine Interaktionsrate zu berechnen, funktioniert über die Impressionen.
Wir erinnern uns: Impressionen geben an, wie oft dein Beitrag gesehen wurde. Wenn ein User deinen Beitrag mehrfach ansieht, wird jedes Ansehen als eine Impression gewertet. Daher liegt die Zahl der Impressionen in der Regel auch immer über der Reichweite.
Die Rechnung, wie du dir denken kannst, ist so wie bei der Reichweite, nur dass du die Zahlen der Impressionen benutzt.
Die Impressionen sind allerdings eine eher unsolide Zahl und für unsere Verhältnisse am wenigsten zu gebrauchen, daher verzichte ich auf weitere Rechenbeispiele.
Wenn dein Ziel ist, mehr Reichweite zu generieren, dann ist die Berechnung der Interaktionsrate bezogen auf die Reichweite die beste Wahl für dich.
Wenn dein Ziel ist, mehr Follower anzuziehen und in Erfahrung zu bringen, wie viele von ihnen aktiv sind, wähle die Variante 1 mit den Followern.
Nun weißt du auch, warum die Followerzahlen in meiner Tabelle gar nicht aufgeführt sind: Mein Ziel (und das Ziel, was ich dir empfehle) konzentriert sich auf den Aufbau von Reichweite, unabhängig von den Followerzahlen.
Die Idee dahinter: Wenn ich es schaffe, dass möglichst viele Leute meine Bilder sehen, werden nach und nach mehr Personen mein Profil besuchen und „automatisch“ folgen, weil ihnen gefallen wird, was sie sehen.
Das Reichweiten-Like-Verhältnis
Wenn dir die ganze Rechnerei zu anstrengend ist, kannst du es dir auch einfacher machen und nur die Anzahl der Likes und deine Reichweite ins Verhältnis setzen:
Reichweite / Likes = Reichweiten-Like-Verhältnis
Beispiel: Mein Beitrag hatte eine Reichweite von 371 Personen und 112 Likes.
371/112 = 3,3125
Das Verhältnis ist also 1:3, was bedeutet, dass durchschnittlich jeder Dritte, der meinen Beitrag gesehen hat, ihn auch geliked hat.
Der Nachteil dieser Herangehensweise ist die Ungenauigkeit: Von der Berechnung der Interaktionsrate wissen wir, dass tatsächlich 40 % der Menschen, die den Beitrag gesehen haben, mit ihm interagiert haben – mit Likes, Kommentaren und anderen Aktionen. Das ist mehr als jeder Dritte.
Letztlich ist es ziemlich egal, ob du langfristig die Interaktionsraten im Auge behältst oder das Reichweiten-Like-Verhältnis. Nimm das, was dir sympathischer ist.
Du kannst deine Statistiken immer mal zwischendurch ansehen
Die Auswertung deiner Zahlen
Wenn du alle Zahlen gesammelt und Berechnungen angestellt hast, ist es Zeit, die Zahlen zu interpretieren.
Jetzt wird es spannend!
Um dich nicht im Wust der Fakten zu verlieren, ist es ratsam, ein paar Leitfragen zu Grunde zu legen. Sie ergeben sich aus dem Ziel, das du am Anfang festgelegt hast. Welche Fragen das im Einzelnen sind, ist sehr subjektiv, daher nimm die folgenden Ideen einfach nur als Anregung.
Fragen pro Beitrag
War der Beitrag eher beliebt oder eher unbeliebt? Anfangs ist es ein guter Anhaltspunkt, wenn deine Interatkionsrate (bei Reichweiten unter 2000) irgendwo über 10 oder 20 % liegt. Wenn du mehrere Beiträge analysierst, siehst du ja, wie hoch deine durchschnittliche Interaktionsrate ist.
Woran könnte es liegen, dass der Beitrag (un)beliebt war? Gehe die einzelnen Kategorien durch und überlege, was der Auslöser gewesen sein könnte. Beispiele: Das Foto war qualitativ schlecht und lud nicht zum Liken ein. | Das Thema war zu speziell. | Der Beitrag war sehr emotional | Auf dem Bild war ein Gesicht zu sehen | Es kamen überdurchschnittlich viele Leute über Hashtags –> welche Hashtags hast du verwendet, die du sonst nicht verwendet hast?
Was hätte ich besser machen können?
Fragen im Laufe der Zeit
Einen einzelnen Beitrag zu analysieren, ist nicht sehr hilfreich. Erst durch die Vergleiche der Beiträge untereinander und im Laufe der Zeit wird ein Gesamtbild daraus.
Daher wirst du dir mit der Zeit automatisch folgende Fragen stellen, wenn du deine Analyse betreibst:
Ist dieser Beitrag beliebter oder unbeliebter als meine anderen? Warum?
Ist die Reichweite gestiegen, unverändert oder gesunken? Woran könnte das liegen? Was wurde verändert? (z.B. andere Zeit als sonst zum Posten verwendet, Bild nicht bearbeitet oder unscharf, keine/andere Hahstags verwendet, Konto auf „privat“ gestellt, Thema für Zielgruppe uninteressant, Bild/Thema zu schwammig, …)
Ist die Zahl der Likes und Kommentare gestiegen, unverändert oder gesunken? Warum?
Ist die Interaktionsrate gestiegen, unverändert oder gesunken? Warum?
Kernfrage: Was kommt gut an?
So, und nun kommen wir endlich zum ultimativen Geheimnis, wie man jeglichen Social-Media-Kanal zum Wachsen bringt:
Poste Beiträge, die so ähnlich sind wie solche, die in der Vergangenheit gut angekommen sind. Vermeide Beiträge, die in der Vergangenheit schlecht angekommen sind.
So einfach ist das.
Davon ausgeschlossen sind natürlich Beiträge, die du aus dem Bauch heraus einfach schreiben und veröffentlichen möchtest. Ich bin auch kein Freund von Versklavung in dieser Hinsicht: Social Media und der Austausch mit deinen (potenziellen und reellen) Lesern soll in erster Linie Spaß machen und keinen Stress auslösen!
Die Analyse deines Accounts ist lediglich ein Anhaltspunkt, wenn du deinen Account auch zu Marketingzwecken verwenden willst. Du weißt nach ein paar Wochen, in denen du deine Beiträge immer wieder analysiert hast, ob deine Zielgruppe sich beispielsweise eher für Zitate aus deinem Buch, für Geschichten hinter den Kulissen oder für inspirierende Gedanken begeistern lässt. Mit diesem Wissen kannst du deine Posting-Strategie nach und nach anpassen.
Und jetzt: Ausprobieren!
Es ist nie zu spät, anzufangen. Schnappe dir ein leeres Blatt oder eine Excel-Arbeitsmappe und analysiere deine 15 letzten Bilder. Welche Ergebnisse kannst du daraus ableiten?
Viel Spaß beim Analysieren!
Ach ja, wenn du möchtest, dann lade dir hier die Excel-Vorlage herunter. Ich verknüpfe es extra NICHT mit meinem Newsletter, wie es sonst so gerne gemacht wird, aber ich würde mich freuen, wenn du den Beitrag teilst und mir so hilfst, mehr Menschen zu erreichen.
Die beste Werbung für dein Buch bringt nichts, wenn es nicht die Leser sehen, die deine Geschichte interessieren wird. Stell dir mal vor, du schreibst Liebesromane und bekommst die Chance, in Deutschlands größter Technikzeitschrift kostenlos zu inserieren. Zwar erreichst du viele tausend potenzielle Leser mit dieser Anzeige, aber letztlich wird es kaum zu Verkäufen kommen, denn nur sehr wenige Abonnenten dieser Zeitschrift lesen (oder verschenken) Liebesromane.
Vor ein paar Wochen habe ich in diesem Artikel mein Instagram-Experiment erklärt. Es ist nun abgeschlossen und die überraschenden Ergebnisse liegen vor.
Podcasts waren eine Zeit lang sehr angesagt, dann ein gab es eine kleine Talfahrt, aber derzeit sind Podcasts wieder sehr „in“. Du als Autor/in kannst diese Audio-Technik nutzen, um beispielsweise kleine Lesungen aufzunehmen und sie einem virtuellen Publikum zukommen zu lassen. Wie das geht, zeige ich dir in diesem Podcast.
Eine neue Podcastfolge! Ich bin ja sehr sparsam damit, aber jetzt habe ich meinen Spaziergang genutzt, um mal wieder einen aufzunehmen. Ein paar Windgeräusche sind allerdings dabei – ich hoffe, du verzeihst mir. Es geht um die Frage, wie man seinen eigenen Stil finden kann.
Hallo, ich bin Annika Bühnemann. Ich helfe ambitionierten Autoren, bessere Romane und Sachbücher zu schreiben und verwandle sie dann zu wahren Marketing-Helden, damit sie ihren Traum erreichen: Vom Schreiben zu leben.
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