Was ist dein Warum?

13. Mai 2016

Als (zukünftige?) Autorin bist du immer auf der Suche nach einer neuen Geschichte, auch wenn du dir nicht immer darüber im Klaren bist. Mit welcher “Geschichte” vermarktest du dich aber selbst?

Wir Menschen lieben Geschichten. Wir hören sie gerne, wir erzählen sie gerne. Ungefähr drei Viertel der Leser dieses Blogs schreiben Romane oder planen, dieses zu tun. Sie wollen also eine Geschichte erzählen. Jeder zweite Sachbuch- oder Ratgeber-Autor möchte sein Wissen in Form einer Geschichte aufschreiben. Geschichten sind allgegenwärtig, und das schon seit Tausenden von Jahren.

Auch im Marketing erzählt man gerne Geschichten, und damit meine ich keine Märchen. Oder doch, man erzählt Märchen, aber (hoffentlich!) nicht im Sinne von “flunkern”. Marketing sollte rein, authentisch und glaubhaft sein (ist das das Gleiche? 😉 ). Bewiesenermaßen ist es so, dass Werbung, die eine Geschichte erzählt, viel, viel besser ankommt als ein einfaches “Hier ist mein neuer Roman!”.

Wie kann man dieses Wissen für die eigene Vermarktung nutzen? Auf vielerlei Weisen. Eine stelle ich dir heute vor.

Simons Goldener Kreis

Kennst du den goldenen Kreis? Diese Bezeichnung (“Golden Circle”) stammt von Simon Sinek und beschreibt zwei Arten, wie man Werbung machen kann.

Herkömmlicher Ansatz: Was mache ich und wie mache ich es?

Ich schreibe humorvolle Liebesromane. Sie spielen in Deutschland und lassen dich den stressigen Alltag vergessen. Mehr noch, sie inspirieren dich, dein eigenes Leben so zu gestalten, wie du es dir erträumst. Hier geht es zu meinen Büchern.

Würdest du jetzt an dieser Stelle stoppen und bei Amazon nach meinen Büchern suchen? Vielleicht, vielleicht auch nicht.

Wir haben hier den klassischen Ansatz von “Was”, “Wie” und “Warum”. 90 % (wenn nicht mehr!) aller Unternehmen und Unternehmer arbeiten mit diesem Ansatz – ich bisher auch, um ehrlich zu sein. Meistens jedenfalls, weil es mir nicht immer so bewusst ist.

Golden Circle Simon Sinek

WAS ist dein Produkt, meistens also ein Buch. WIE ist die Frage danach, wie sich deine Bücher von anderen unterscheiden, was sie besonders macht, warum jemand sie in die Hand nehmen sollte. Das “Warum” fehlt fast immer, so auch in diesem Beispiel.

Das klassische Marketing geht den Ansatz “von außen nach innen”.

Warum meint nicht “weil ich verkaufen will”

Wenn du ein Unternehmen fragst, warum es seine Produkte produziert, wirst du selten eine zufriedenstellende Antwort hören. Letztlich ist die Antwort oft etwas wie “weil ich auch von etwas leben muss”, “weil wir Profit machen wollen” oder “die Firma gibt es schon seit drei Generationen”. Das ist alles keine Antwort auf WARUM.

Was ist der tiefere Sinn hinter dem Business? Warum schreibst du Bücher? Weil du Menschen erfreuen willst? Das kannst du auch mit anderen Dingen. Du könntest zum Beispiel alte Menschen in Seniorenheimen besuchen und mit ihnen Mensch-ärgere-dich-nicht spielen.
Aber das bringt natürlich kein Geld, da hast du recht. Einkommen aus dem Verkauf von Büchern zu generieren, ist ein Resultat deiner Aktivitäten, nicht dein Warum.

Ganz ehrlich: Wenn ich reich werden will, ist “Bücher schreiben” so ziemlich eines der letzten Dinge, die das zuverlässig bewerkstelligen könnten. So kommerzialisiert unsere Branche ist, wir reden noch immer von einer (trivialen?) Art von Kunst und mit Kunst lässt sich gleichzeitig sehr viel und sehr wenig Geld machen. Die meisten machen wenig.

Was ist der tiefere Sinn?

Mach es nicht wie die meisten Unternehmer, sondern nimm dir Zeit, darüber nachzudenken, warum um alles in der Welt du eigentlich schreiben willst. Um es noch weiter zu treiben: was dein Leben hier auf der Erde sinnvoll macht. Was treibt dich an, sodass es morgens keine andere Möglichkeit gibt als aufzustehen und zu schreiben (oder was auch immer zu tun)?

Wenn ich das mal ohne lange nachzudenken aufschreibe, kommt dabei heraus, dass ich jeden Tag dafür arbeite, Frauen (jedenfalls in erster Linie) zu helfen, ihr Traumleben zu kreieren, sie zu motivieren, zu inspirieren.

Und nun achte mal darauf, was passiert, wenn wir “Was-Wie-Warum” in umgekehrter Reihenfolge aufschreiben, also von innen nach außen:

Innovativer Ansatz:

Ich glaube fest, dass jede Frau in der Lage ist, ihr persönliches Traumleben zu gestalten. Mit meinen Büchern inspiriere ich Frauen, ihre Ziele umzusetzen und aktiv ihre Träume Realität werden zu lassen. Dazu schreibe ich humorvolle Liebesromane.

Wie ist es jetzt? Spürst du einen Effekt? Fühlst du dich jetzt ein kleines bisschen mehr dazu verleitet, mich auf Amazon zu suchen?

Dein “Warum” ist deine Geschichte – und deine Geschichte dein Warum

Was macht es so anders, das Warum an den Anfang zu stellen?
Es inspiriert. Es packt dich. Es emotionalisiert.
Wie eingangs gesagt: Wir Menschen lieben Geschichten, und wenn du von deinem Warum berichtest, erzählst du eine Geschichte. Es steht nicht im Vordergrund, dass du Bücher schreibst oder dass deine Bücher besonders lesenswert sind, weil sie so schön geschrieben sind. Nein, dieser Ansatz geht viel tiefer! Du hast eine Mission und diese Mission wirst du in die Welt tragen, beispielsweise mit Büchern.

Natürlich lässt sich das auf alles beziehen. Ich persönlich schreibe zwar Bücher, aber nicht ausschließlich. Wenn ich mich dir vorstellen würde, hätte ich früher etwas gesagt wie “ich bin Buchcoach und helfe dir, dein eigenes Buch zu schreiben und zu vermarkten. Außerdem schreibe ich selbst Liebesromane und habe einen Blog über Marketing für Bücher.”

Nicht so mit dem neuen Wissen:

Ich bin davon überzeugt, dass jede Frau ihre Träume umsetzen kann und so helfe ich Frauen, ihren Traum vom eigenen Buch zu verwirklichen und inspiriere sie auf meinem Blog, mit meinen Büchern und mit meinen Videos, unabhängig und erfolgreich zu sein.

Und was ist dein Warum?

Schreib es in die Kommentare! 🙂

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AUSKLAPPEN

Ich denke viel darüber nach, was ein Leben interessant macht, welche Gefühle uns leiten und wie wir mit Schwierigkeiten fertigwerden. Dabei stoße ich zwangsläufig auf ethische Fragestellungen, die ich nach dem Motto durchdenke: “Wie würdest du selbst dieses Problem lösen? Wie gingest du damit um, wenn du unmoralisch handeln müsstest, weil dir keine Wahl bleibt?” Aus diesen Überlegungen entwickle ich spannende Geschichten um Charaktere, die genau solche Entscheidungen treffen müssen. Daraus entstehen meine Romane. Über die spannende Handlung setzen sich meine Leser mit solchen Fragen auseinander und werden gleichzeitig unterhalten.

Ich habe immer wieder das Gefühl, dass ich anders bin, als andere Menschen, dass ich mein Leben anders funktioniert, als das anderer Leute. Was ich erlebe und erreiche, hängt sehr stark davon ab, wie ich mich fühle und was ich über mich denke.

Ich bin glücklich, wenn ich meiner Intuition folge, auch wenn ihre Entscheidungen unlogisch sind und sie mich manchmal an seltsame Orte und in schmerzhafte Situationen führt.

Ich schreibe, um mir selbst meine Intuition zu erklären und mir selbst zu bestätigen, dass mein Leben so auch ok ist.

Und vielleicht stelle ich irgendwann fest, dass ich gar nicht so anders bin, wie ich immer gedacht habe.

Liebe Annika, um meinen gerade neu zum Leben erweckten Blog oder mein entstehendes Buch den Lesern näher zu bringen ist dein Artikel-Tipp ziemlich inspirierend! So oft frage ich mich selbst “Warum?” Und selten bringe ich genau dieses Warum nach Außen. Zu schade. Das werde ich künftig definitiv ändern. Und ich überlege schon die ganze Zeit, warum ich so viel “Müll” in meinem Kopf rumtrage *lach* schon wieder ein Warum. Ganz ganz herzlichen Dank an dich!

Weil ich sehr gerne Emotionen teile. Wenn ich etwas Lustiges erlebt habe, erzähle ich zum Beispiel mehreren Menschen davon, weil ich möchte, dass sie auch etwas zu lachen haben.
Mit meinen Geschichten vermittle ich Gefühle.

Das “Warum?” ist in erster Linie für einen Leihe gar nicht mal so einfach zu erklären bzw. zu erläutern. Wenn ich darüber nachdenke warum ich schreibe bzw. dies auch irgendwie und irgendwann an den Mann (und die Frau natürlich *grins*) bringen will, fällt mir nur eins ein und zwar das ich den Menschen wieder eine Anregung für Ihre eigene Fantasie geben möchte. Wie oft saß ich jetzt schon in meinem Leben in einem Zug, immer am Fenster, starrte in die Natur und ließ keine Fantasie im Kopf, wie ein Filmchen ablaufen. Immer wieder entstehen neue Geschichte oder schon bestehende bekommen neue Kapitel. Vielleicht ist es aber auch ein klein wenig der Drang, etwas zu hinterlassen was bleibt, auch nach meinem Tod. Klar, ich bin 22 Jahre jung und sollte über sowas vielleicht noch gar nicht nachdenken aber das es ist nun mal, was ich möchte. Ich bekomme auch jeden Tag immer wieder eine Bestätigung, das ich schreiben soll und muss! “Muss!” deswegen weil ich damit mein erlebtes verarbeite. Angefangen hat alles eigentlich seitdem ich eine schwere Zeit durchmachen musste und mit schreiben mich aufgefangen habe und nicht aufgegeben habe. Meine Geschichten une meine Wesen halfen mir darüber hinweg. Schon in der Schule war ich immer diejenige gewesen die beim “Geschichten schreiben” in Deutsch, die meisten Seiten geschrieben hatte. Während manche mit einer Seite kämpften, hatte ich schon zwei (vorne und hinten beschrieben versteht sich) :D. Mir viel das absolut nicht schwer. Ausschlaggebender Punkt warum ich meine Geschichten jetzt doch an den Mann bringen will, war mein Deutschlehrer aus der Berufsschulzeit. Ihn gab ich die ersten zwei Kapitel meines derzeitigen Buches zum lesen, einfach um es mal von einem erwachsenen, älteren, erfahrenen Mann zu hören. Und, tadaa, es stellte sich heraus das er auf Drachen und Fantasy-“zeug” steht! ^^ Und er sagte damals: “Probiere es aus, was hast du schon zu verlieren. Wenn du etwas wirklich willst, dann kämpfe gefälligst nicht dagegen an! Tu es! Mach es einfach”

Und man soll ja bekanntlich auf seine Lehrer hören! 🙂 Allein schon weil er auch sagte, das er gerne das fertige Buch zum lesen haben möchte, hat mich der Ehrgeiz gepackt. Ich kann jetzt keinen Rückzieher machen und all die Menschen enttäuschen, die hinter mir stehen und mehr lesen wollen von mir. Oder den Neidern ihren Gewinn verköstigen, darüber das sie meinen, dass ich das eh nie schaffen werde. Nein! Ich häng mich da rein und mach was drauß. Wenn Gott mich schon mit dieser Gabe gesegnet hat dann sollte ich sie auch nutzen!

*meine Fantasie

Sollte das heißen. 🙂

[…] habe dich bereits in einem älteren Artikel mal gefragt, WARUM du überhaupt schreiben willst. Auf dieser Grundlage lässt sich ein Alleinstellungsmerkmal finden. Aber auch über die Art und […]

[…] Vielleicht findest du beim Brainstormen heraus, dass du eigentlich deswegen Romane schreibst, weil du eine bestimmte Botschaft in die Welt schicken möchtest (wie du dein Warum findest, habe ich hier beschrieben). […]

[…] du dann noch dein WARUM damit transportieren kannst, hast du die perfekte […]

[…] Viel wichtiger als die Maßnahmen, die Bücher verkaufen, ist aber das, was hinter einem guten Marketing steckt: Das Warum. […]

Toller Artikel, Annika. Vielen Dank für deine Inspirationen, mit denen du immer wieder mein Autorenleben bereicherst.

Liebe Annika,
trotz zweier kleiner Kinder zeigst du Durchhaltevermögen und Motivation, das, was du dir vornimmst, durchzuziehen. Dafür bewundere ich dich.
Wenn ich in der Presse über Wunderheiler, Organforschung an Mensch und Tier,
Leihmutterschaft, Zustände in Altenheimen lese, dann muss ich einfach schreiben.
Fantasie und Realität beflügeln mich gleichermaßen. Auch das Ergründen menschlicher Tiefen und der Beweggründe ihres Handelns finde ich spannend. Durch deine zahlreichen Tipps konnte ich schon viel in meinen Romanen verbessern. Herzlichen Dank dafür.
Ganz liebe Grüße
Coletta Coi.

Warum schreibe ich meine Krimis? Weil es sich bei den Motiven um Themen handelt, die Menschen wachrütteln sollen und zum Nachdenken anregen. Es sind immer aktuelle Themen, die mich umtreiben, von denen ich überzeugt bin, dass sie differenzierter betrachtet werden sollten. Vielleicht kann ich so die Welt ein bisschen besser machen …;-)

GEDANKEN ÄUSSERN

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Moin, ich bin Annika. Ich helfe dir, deinen besten Roman zu schreiben und ihn dann so zu veröffentlichen, wie du es dir vorstellst, ob mit oder ohne Verlag.

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