Welches Marketing passt zu mir? Teil 1: Social Media und Content Marketing

23. September 2016

“Du musst Videos machen. Und Facebook. Und Instagram. Und Networking ist ganz, ganz wichtig. Und natürlich auch Offline-Marketing: Pressemitteilungen, Interviews und so weiter.” Nicht allen Empfehlungen solltest du blind folgen, selbst nicht, wenn sie von mir kommen 😉

Ja, ich bin ein Verfechter des Online Marketings! Ich finde, dass es die einfachste, bequemste und gleichzeitig effektivste Art ist, Werbung zu machen, Mehrwert zu stiften und Kontakte aufzubauen – und das alles von der heimischen Couch aus (oder wahlweise von unterwegs, beispielsweise aus einem Café oder aus dem Zug heraus).

Dennoch gibt es Menschen, denen das alles nicht liegt, und das hat nichts mit dem Alter zu tun. Es gibt tolle Frauen und Männer jenseits der 20, die leidenschaftliche Twitterer oder Facebook-User sind. Ebenso gibt es einige Menschen in meiner Generation unter 30 (ja, ich bin noch unter 30! Auch wenn du es nicht glaubst 😉 ), die mit Facebook und Co. nichts anfangen können und nichts anfangen wollen.

Deshalb ist es oft sehr schwierig, den “einen, richtigen Rat” zu geben, wenn jemand mehr Werbung (oder effektivere Werbung) für seine Bücher machen will, allerdings keine Lust hat, sich jeden Tag mit Facebook und Co. zu beschäftigen. Für mich sind Autoren heutzutage dazu angehalten, sich langfristig als Marke zu etablieren, zu einer “Person des öffentlichen Lebens” zu werden (das geht auch mit Pseudonym).

 

Das wird mir alles zu viel!

Immer mehr Kolleginnen und Kollegen nehmen sich bewusste Auszeiten vom Internet, weil sie sich zu abgelenkt fühlen oder weil sie sich überfordert fühlen. Dafür gibt es dann schicke Namen wie beispielsweise “Digital Detox”, und generell unterstütze ich es, ab und zu mal Abstand zu gewinnen, ohne Technik zu sein und die Gedanken auf etwas ganz Anderes zu lenken. Persönlich bleibt bei mir beispielsweise die Arbeit jeden Sonntag liegen, außer, ich möchte unbedingt etwas tun. Ansonsten gehört der Sonntag mir und meiner Familie.

Aber wenn du deine Bücher im Internet vermarkten willst, ist es leider auch notwendig, im Internet anwesend zu sein. Außer, du hast genug Geld, um diese Aufgabe abzugeben (oder bist bei einem Verlag und mit dessen Arbeit zufrieden – was aus meiner Erfahrung eher selten der Fall ist).

Es stellt sich also ganz zu Beginn, ehe du Facebookseite, Webseite, YouTube-Kanal oder andere Dinge ins Leben rufst, die Frage, welche Art Marketing für dich überhaupt die Passende ist. Nur weil ich ein leidenschaftlicher “Onliner” bin, heißt das noch lange nicht, dass du das auch bist.

Online ist nicht gleich online

So wie es im Offline-Marketing verschiedene Bereiche gibt – TV-Werbung, Zeitungen, Radio-Werbung, Flyer/Plakate, etc. – so gibt es auch online verschiedene Marketingansätze. Nicht immer muss es Social Media sein!

Deshalb möchte ich dir heute zwei Marketing-Möglichkeiten vorstellen, die du für dich nutzen kannst. Weitere folgen in den nächsten Wochen. So kannst du für dich herausfinden, welcher Marketing-Typ du bist. Am Ende der Serie wird es für alle Newsletter-Empfänger einen kleinen Test geben, der dir bei der Entscheidung hilft.

Social Media Marketing

Natürlich stelle ich dir zuerst meine beiden liebsten Arten vor. Früher war das Internet noch eine Ansammlung voneinander unabhängiger Webseiten oder später auch Blogs, aber es gab keine Plattform, die als Marktplatz des Dorfes fungierte, auf der sich die Bewohner getroffen haben, um sich auszutauschen. Soziale Medien haben diese Funktion übernommen, jede Plattform mit einer etwas anderen Ausrichtung.

Mit sozialen Medien meine ich hierbei nicht nur Facebook, Twitter, Instagram, YouTube und Pinterest, sondern auch Goodreads oder Lovelybooks.

Facebook führt die Liste allerdings an. Meiner Meinung ist es das einfachste Medium mit dem man am schnellsten Ergebnisse im Bereich Werbung erzielen kann, alleine schon, weil man sehr gezielt Werbung für seine Bücher schalten kann.

Vorteile von Social Media Marketing

  • effektiv, wenn man die Strategien dahinter kennenlernt
  • eine der schnellsten Möglichkeiten, bekannt und erfolgreich zu werden
  • großer Austausch mit der Community (in diesem Fall mit den Lesern oder anderen Autoren), somit auch direkte Rückmeldung über deine Werbe-Aktionen
  • sehr gut zur Stärkung der eigenen Marke
  • viel Kontrolle darüber, wer erreicht wird
  • hoher Spaßfaktor, wenn man das System verstanden hat

Nachteile von Social Media Marketing

  • viel vergeudete Zeit, wenn man keine Strategie hat
  • Stressfaktor, wenn man neu ist und sich erst zurechtfinden muss
  • man kann unwissentlich gravierende Fehler machen, indem man die ungeschriebenen Regeln verletzt und so einen Shitstorm auslösen, der dem eigenen Ruf schadet
  • ggf. problematischer Umgang mit personenbezogenen Nutzerdaten seitens des Unternehmens

Social Media Marketing ist für dich geeignet, wenn …

  • du dich als Personenmarke aufbauen willst
  • du dich gerne mit deinen Lesern und Kolleginnen/Kollegen austauschst
  • du dich jeden Tag damit beschäftigen kannst
  • es dir nichts ausmacht, Menschen hinter deine Fassade blicken zu lassen
  • du mit Kritik umgehen kannst, denn die kann gerade auf Seiten mit anonymen Profilen schmerzhaft und ungerecht sein

Content Marketing

Eigentlich ist Content Marketing ein Unwort (und “Unwort” ist auch ein Unwort), denn jedes Marketing sollte Content Marketing, also inhaltsreiches Marketing sein! Viel zu oft treffe ich noch auf Menschen, die davon überzeugt sind, “Marketing” würde bedeuten, große Versprechungen zu machen und dann zu hoffen, dass niemand dahinterkommt, was die Wahrheit ist.

Nein, das ist kein Marketing. Für mich ist Marketing nichts anderes als die Darstellung von Authentizität und die Fokussierung auf den Empfänger/das Gegenüber.

Content Marketing soll den Fokus auf die Inhalte legen. Das heißt: Es geht hier nicht um Selbstbeweihräucherung, sondern um einen Wert für den Leser. Konkret bedeutet das: Was kannst du deinem Webseitenbesucher, deinem “Marketingempfänger” bieten, was er für wertvoll erachtet? Womit machst du ihm eine Freude, womit kannst du ihm helfen?

Für Autoren non-fiktionaler Literatur ist das häufig leichter umzusetzen als für die “unterhaltenden Autoren” aus der Belletristik, weil sie per se mit ihrem Buch schon eine Problemlösung anbieten und mit ihrem Expertenwissen zu ihrem Thema vielen Menschen helfen können, ohne eine Gegenleistung zu bekommen (oder genauer: Die Gegenleistung heißt Vertrauen! Und Vertrauen ist der Grundstein einer jeden Marketing-Arbeit).

Niemand sieht gerne Werbung. Merk dir das und nutze dieses Wissen für dich: Wie kannst du anderen helfen? Wie kannst du ein Problem lösen oder für andere unterhaltsam sein? Wenn sich jemand für dich interessiert, beispielsweise weil du jede Woche inspirierende Bilder und Zitate bei Instagram veröffentlichst, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich dieser jemand auch deine Bücher ansehen wird, vorausgesetzt, du hast sie gut sichtbar verlinkt, ohne permanent darauf hinzuweisen.

Vorteile von Content Marketing:

  • Du hilfst anderen Menschen, und das fühlt sich gut an
  • Du baust Vertrauen zu deiner Zielgruppe auf
  • Deine Autoren-/Personenmarke wird gestärkt
  • Du bist nicht nervig, weil du nicht aktiv wirbst
  • Du bist im direkten Dialog mit deinen potenziellen und bestehenden Lesern
  • Die Chance, dass Beiträge viral gehen, ist höher als bei “normaler Werbung”

Nachteile von Content Marketing:

  • Es ist zeitraubender als ein einfaches “Kauf mein Buch!”
  • Es kann mehrere Monate dauern, bis man Effekte erkennt
  • Content Marketing sollte am besten mit anderem Marketing kombiniert werden, um seine volle Wirksamkeit zu entfalten

Content Marketing ist für dich geeignet, wenn …

  • du Sachbuchautor/Ratgeberautor bist
  • du dich auf einem bestimmten Gebiet gut auskennst und darüber schreibst (auch wenn es ein Blog ist und kein Buch)
  • du dich gerne tiefgründiger mit deinen Mitmenschen/Ziellesern unterhalten willst
  • dich klassische Werbemaßnahmen anöden
  • du Zeit und Ausdauer mitbringst

Wie ist das bei dir?

Magst du Social Media? Kommst du damit klar oder ist dir schnell alles zu viel? Kehrst du Facebook den Rücken oder überlegst du, dir ein Profil dort anzulegen? Bist du ein “Onliner” oder eher nicht?

Ich bin gespannt auf deine Meinung.

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GEDANKEN DAZU
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[…] langfristig Kontakte in ausgewählten Kanälen zu pflegen? Und heute stolpere ich über einen Artikel von Annika Bühnemann, in dem sie genau […]

Manchmal scheinen Themen ja förmlich in der Luft zu liegen. Gerade letzte Woche habe ich mich auf meinem eigenen Blog mit dem Thema beschäftigt.

Da ich jetzt nicht meinen ganzen Beitrag kopieren will, hier nur eine Kurzfassung.

Ja, mir wird Social Media oftmals zu viel und ich weiß bei vielen Netzwerken noch nicht, wie ich sie nun genau nutzen will. Es fehlt mir die passende Strategie, wobei ich mir schon entsprechende Materialien (bei der “Konkurrenz”, sorry) besorgt habe, die ich nur noch durcharbeiten und -denken muss. Im Vordergrund steht für mich im Moment ganz klar die Fertigstellung meines Debütromans.

Generell bin ich schon ein Onliner, allerdings stehe ich einigen der sozialen Netzwerke mit Skepsis und/oder Unverständnis gegenüber. Snapchat, zum Beispiel, werde ich nie begreifen. Muss ich auch nicht. Man muss ja nicht auf jeder Party mitmischen.

Im Moment betreibe ich Social Media Marketing in der Hauptsache über meinen Blog und ein klein wenig Twitter.

Hallo Michael,
entschuldige dich doch nicht, wenn du woanders was heruntergeladen oder “besorgt” hast 😀 Echte Konkurrenz gibt es meiner Meinung nach ohnehin nicht unter Bloggern und wir sind auch alle sehr harmonisch miteinander (jedenfalls ist das meine Erfahrung). Ich hätte, glaub ich, ohnehin gerade nichts “in petto”, was eine Alternative gewesen wäre. Aber gut, dass du das ansprichst, es wäre eigentlich mal Zeit, da was zu machen.
Zurück zum Thema.
Snapchat ist zum Beispiel so eine Sache, die macht man entweder, weil man Spaß dran hat und es auch tun würde, wenn man nichts zu verkaufen hätte, oder man findet keinen Zugang. Und über Snapchat verkaufen, ist eh schwierig. Ein Blog kann schon ausreichend sein, oder eben EIN soziales Netzwerk, dem man sich hingezogen fühlt. Von daher: Alles richtig gemacht 🙂

Viele liebe Grüße und schönes Wochenende!

Annika

Hallo Annika,

ich meinte mit dem “sorry” ja auch nur, weil du ja selber Kurse und Coachings anbietest. Ich gehe ja auch nicht zu Kaufhof und rufe: »Seht mal, was ich mir gerade Schickes bei Karstadt gekauft habe!« 🙂

Bei Snapchat wüsste ich wirklich nicht, was ich da verkaufen sollte. Das hat aber was damit zu tun, dass ich noch nie jemand war, der seinen ganzen Tagesablauf in Bildern dokumentiert. Deswegen werden auch Instagram und ich nicht wirklich Freunde.

Aber danke für deine Worte! Wenn die Fachfrau sagt, dass man alles richtig gemacht hat, dann freut das doch.

Liebe Grüße und auch dir ein schönes Wochenende

Michael

Hallo Annika, vielen Dank für den Artikel. Ich glaube, dass ich mich eher zu den online Marketingmenschen zählen kann. Mir hat mal eine liebe Kollegin gesagt, mach eine Marke aus dir, dann verkauft sich dein Buch von selber. Nun ja, das mit ‘von selber’ stimmt so nicht ganz, aber ich denke schon, dass durch meine Aktivitäten im Internet (vorwiegend FB, Twitter und Instagram) ich als Marke sichtbar bin.
Das mit der Zeit habe ich so hingekriegt, ich bin nur am Morgen aktiv und evtl. noch am späten Nachmittag, das muss genügen.
Jedenfalls werde ich werde ich mich und mein Online Marketing aufmerksam verfolgen.
Noch etwas, da ich in Frankreich wohne und in der deutschen Sprache schreibe, bleibt mir eh nichts anderes übrig. LG, Verena

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Moin, ich bin Annika. Ich helfe dir, deinen besten Roman zu schreiben und ihn dann so zu veröffentlichen, wie du es dir vorstellst, ob mit oder ohne Verlag.

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