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10 + 1 Tipps zum NaNoWriMo

Der NaNoWriMo 2019 startet heute und wie in jedem Jahr setzen sich tausende Autor_innen das Ziel, einen Roman in 30 Tagen zu schreiben. Hier findest du 10 + 1 Tipps dazu, wie du das schaffen kannst.

Was ist der NaNoWriMo?

Das ist die Abkürzung für „National Novel Writing Month“, also zu deutsch etwa „Nationaler Romanschreibemonat“ (wobei es mitterweile international ist).

Ziel ist, 50.000 Wörter innerhalb von 30 Tagen zu schreiben. Das sind rund 200 Taschenbuchseiten.

Pro Tag sollen somit durchschnittlich 1667 Wörter geschrieben werden, was pi mal Daumen 15-20 Normseiten sind.

„Da kann doch nichts Gutes bei herauskommen“

Wenn man zum ersten Mal davon hört, denkt man häufig, dass bei einer so harsch erzwungenen Wortzahl die Qualität auf der Strecke bleibt.

Oft ist das auch so. Aber das macht nichts.

Die Idee ist nicht, einen verkaufsfertigen Roman in einem Monat zu schreiben, sondern einen ersten Entwurf. Die Idee in deinem Kopf soll zu Papier gebracht werden, auf die Qualität der einzelnen Sätze wird zunächst kein großer Wert gelegt.

Im Anschluss wird dieses erste Entwurf mehrfach überarbeitet und umgeschrieben.

Der Fokus liegt auf der Etablierung einer Schreibroutine. „Jeden Tag am Roman schreiben“ lautet die Devise, die tausenden Autor_innen hilft, den Traum vom eigenen Roman zu realisieren.

Die 10 + 1 Tipps als Video:

Zusammenfassung

Ich fasse die Tipps an diese Stelle noch einmal kurz zusammen, falls du keine Möglichkeit hast, dir das Video anzuhören.

1. Plane feste Zeiten ein

Wie lange brauchst du für 1667 Wörter am Tag – plus Puffer?

Um das herauszufinden, schreibe eine Stunde lang konzentriert an deinem Roman und notiere dir, wie viele Wörter du geschafft hast. In der Regel liegst du zwischen 500 und 1500 Wörtern, je nach dem, wie erfahren du bist, wie schwierig die Szene ist, wie deine Stimmung ist, ob du dich doch hast ablenken lassen, etc.

Von da rechnest du hoch: Wie viele Stunden brauchst du bei deiner Wortzahl am Tag, um auf 1667 Wörter zu kommen und wie kannst du deine Zeitfenster verteilen?

Beispiel: Angenommen, ich schreibe 750 Wörter in der Stunde und kann jeden Wochentag 90 Minuten schreiben. Pro Werktag schaffe ich somit 1.125 Wörter – mit Einbeziehung von Zeitpuffern würde ich mal sagen, rund 1000 Wörter.
An jedem Freitag hätte ich so rund 5000 Wörter geschrieben. Ziel ist es, in einer Woche 11.6669 Wörter zu schreiben (1667 * 7). Heißt, mir fehlen an jedem Wochenende noch 6.669 Wörter.
Heruntergerechnet auf meine Stundenzahl (6.669 / 750) bedeutet das, dass ich rund 8-9 Stunden am Wochenende mit dem Schreiben verbringen muss, also jeweils 4-5 Stunden am Samstag und am Sonntag.

Erfahrungsgemäß schreibt man mal mehr und mal weniger, aber wenn du weißt, wie viel Zeit du durchschnittlich investieren musst, kannst du viel besser planen.

2. Sprich deinen Plan ab

Wer sein Leben mit anderen Menschen verbringt, wird nicht umhin kommen, sich abzusprechen. Wie kann dich deine Familie dabei unterstützen, dein Ziel zu erreichen?

3. Schalte dein Handy und das Internet am Laptop aus

Es gibt Software, die das WLAN blockiert (kann zu Frust in der Familie führen), aber es reicht auch aus, wenn du während deiner Schreibphasen einfach das Handy in den Flugmodus schaltest und am Laptop das WLAN deaktivierst.

Keine Sorge: Wenn du etwas recherchieren musst, mache dir einen kurzen Kommentar an deinen Text und schreibe weiter. Nach deiner Schreib-Session (siehe unten) kannst du recherchieren.

Eine gute App, um fokussiert zu bleiben, ist „Forest“ (iOs / Android). Damit pflanzt du einen Baum, der so lange wächst, wie du das Handy in Ruhe lässt. Eine schöne Idee und sehr effektiv!

Das Internet blockieren kannst du mit ColdTurkey (Windows) oder SelfControl (Mac).

4. Nutze die Pomodoro-Technik

Schreibe in 4 x 25-minütigen Blöcken mit Pausen von 5 – 10 Minuten. Einen ausführlichen Beitrag findest du hier.

5. Erlaube dir, schlecht zu schreiben

Es ist ein erster Entwurf, nicht mehr und nicht weniger. Grübele nicht minutenlang über eine perfekte Formulierung nach, sondern verschiebe die Überarbeitung auf die Zeit nach den 30 Tagen. Bringe deinen inneren Kritiker zum Schweigen.

6. Es ist egal, ob du das Ziel erreichst

Der NaNoWriMo soll Spaß machen, auch wenn er viel Arbeit bedeutet. Setze dir ein Ziel, das schwer zu erreichen ist, aber realistisch. Wenn du jeden Tag nur für 15 Minuten schreiben kannst, schaffst du die „offiziellen“ 50.000 Wörter nicht. So what?! Dann ist dein Ziel eben, jeden Tag 15 Minuten zu schreiben. Lass dich nicht auf etwas festnageln, das du nicht machen kannst.

7. Sprich darüber und tausche dich aus

Wenn es für dich stimmig ist, dann berichte (online) über deine Schreibfortschritte! Einerseits lieben (auch potenzielle) Leser_innen den „Blick hinter die Kulissen“ (zeige uns, wie dein Schreibplatz aussieht!) und andererseits motiviert es dich*, am Ball zu bleiben.

*es gibt auch Autor_innen, die lieber komplett für sich schreiben. Finde heraus, was dich mehr motiviert.

8. Bei Blockaden: Mache einen Plan

Ich habe hier darüber geschrieben, was du gegen Schreibblockaden tun kannst. Solltest du in eine geraten, überlege dir, wie du wieder herauskommst. Apropos:

9. Der Hänger kommt in der Mitte

Wo wir gerade von Schreibblockaden sprechen: Meistens hat man ungefähr in der Mitte des NaNoWriMos einen Durchhänger. Nach 20.-25.000 Wörtern, wenn man gerade mitten im zweiten Akt steckt und für den Helden alles etwas schwierig wird, wird auch das Schreiben oft schwierig.

Wenn du das im Hinterkopf behältst, überrascht es dich nicht, sondern du kannst mit einer großen Portion Motivation weitermachen.

10. Hab Spaß!

Ja, es ist viel Arbeit, aber auch sehr belohnend! Wenn du so richtig in deinem kreativen Tunnel bist, alles um dich herum vergisst, deine Figuren zum Leben erwachen und du mitten im Abenteuer bist, merkst du, warum es sich lohnt, jeden Tag Zeit freizuschaufeln.

Extra-Tipp: Sei immer bereit!

Überlege dir, wie du immer bereit sein kannst: Trage dein Notebook, ein Notizbuch oder ein Handy mit der aktuellen Version deines Buches immer mit dir, um auch in den kleinen unverhofften Pausenzeiten schreiben zu können (im Auto auf dem Weg zum Einkaufen – als Beifahrer natürlich – oder beim Warten an der Bushaltestelle).

Viel Erfolg!

Wenn du mitmachst, wünsche ich dir viel Erfolg und Spaß! In den sozialen Netzwerken findest du unter dem Hashtag #nanowrimo2019 Gleichgesinnte.

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