Hier kommt Folge 2 meines nagelneuen Podcasts “vom Schreiben leben”. Die Episode heißt: 20 Ideen, die dich bekannter machen. Hör mal rein!
Ich bin sprachlos.
Wirklich, ich hätte niemals mit so einer Resonanz auf meinen Podcast berechnet. Ich dachte, dass sich so zwei, drei Leute eintragen, aber es waren mehr als zehn Mal so viele – nach einem Tag! Ich bin begeistert und gleichzeitig angespornt, euch deswegen erst recht superguten Content zu bieten.
Im heutigen Podcast habe ich 20 Ideen zuasmmengetragen, die dich bekannter machen. Falls du keine Möglichkeit hast, den Podcast zu hören, habe ich ihn dir unten zusammengefasst. Der Podcast geht aber natürlich mehr in die Tiefe als diese Stichworte.
Hier kommt der Podcast. Bitte beachte den untenstehenden Nachtrag für Tipp 14, der im Podcast nicht enthalten ist.
Du kannst dir den Podcast auch bei YouTube ansehen. Ich würde mich freuen, wenn du meinen Kanal abonnierst:
Shownotes:
Ich erwähne im Podcast Gewinnspiele bei Facebook. Hier der weiterführende Link, von dem ich sprach: www.it-recht-kanzlei.de
Das Wichtigste vorweg: Die Tipps zielen alle auf Empfehlungen Dritter (Leser/Autoren/anderer, zB Zeitungen) ab. Bevor du dich aber um Empfehlungen bemühst, solltest du dafür sorgen, ein wirklich gutes Produkt zu haben.
Der Knackpunkt im Empfehlungsmarketing heißt: VERTRAUEN schaffen. Nur, wer deinen Versprechungen und den Empfehlungen vertraut, wird auch dein Buch kaufen und dich als Autorin/Autor schätzen.
Nun aber zu den Ideen:
Idee 1: Werde selbst aktiv
Aktivität ist das erste Stichwort. Einerseits solltest du dich um Empfehlungen aktiv kümmern, andererseits aber auch selbst zum Empfehler werden. Suche nach Dingen in deinem Umfeld, die du empfehlen kannst. Das müssen nicht unbedingt Bücher sein (obwohl das natürlich naheliegt), sondern du kannst auch Dinge des täglichen Bedarfs empfehlen. Tu das online und offline. Dabei kannst du selbst erfahren, wie es sich anfühlt, etwas zu empfehlen. Und oft ist es so, dass dich auch diejenigen empfehlen, die du vorher empfohlen hast. Sprich außerdem aktiv Menschen an und erzähle von deiner Schriftstellerei, bringe dich ins Gespräch.
Idee 2: Like gegen Goodie
Biete auf deiner Facebookseite kostenlos ein Goodie an, zB ein kostenloses E-Book (das nicht viele Seiten haben muss), wenn jemand deine Seite liket oder einen bestimmten Beitrag teilt. Wenn die Leser nicht von sich aus Teilen, musst du ihnen einen Anreiz bieten (bitte beachte die Hinweise weiter unten!).
Idee 3: Frage dein Netzwerk
Bitte andere Autoren, dich weiterzuempfehlen, oder dein Buch zu teilen. Dabei kannst du ruhig offen sein und deine Gründe nennen: „Ich würde gerne bekannter werden. Würdest du mein Buch vielleicht teilen?“ Sei nicht enttäuscht, wenn jemand ablehnt. Erstens sollte man nur empfehlen, was man selbst wirklich gut findet (und das würde voraussetzen, dass der Autor dein Buch gelesen hat), und andererseits werden viele Autoren/Autorinnen sehr häufig gefragt, ob sie dieses oder jenes tun können und irgendwo muss man für sich selbst dann eine Grenze ziehen.
Idee 4: Bitte Leser, dich zu empfehlen
Klar, wenn man seine Kollegen fragt, sollte man auch seine Kunden fragen. Bitte Leserinnen und Leser, dich zu empfehlen, wenn ihnen dein Buch gefallen hat.
Idee 5: Crosslinking deiner Bücher
Wenn dich mal ein Leser anschreibt, der von deinem neuen Buch begeistert ist, empfiehl ihm auch ein anderes deiner Bücher. Mache deine Leser auf deine übrigen Bücher aufmerksam und nutze das Amazonprinzip „Kunden, die Buch A kauften, kauften auch Buch B“.
Idee 6: Sei präsent
Die Marketingexpertin Anne Schüller sagt so schön: „Vertrautheit schafft Vertrauen“. Und nur, wer dir vertraut, wird dich weiterempfehlen. Deshalb solltest du versuchen, dich nicht hinter dem Bildschirm zu verstecken, sondern dich selbst ins Gespräch zu bringen. Warte nicht darauf, dass dich jemand zu einem Interview einlädt, sondern werde selbst aktiv! Mehr als absagen kann man dir ja nicht. Bringe dich in Facebookgruppen ein, in denen hauptsächlich Leser sind und sorge dafür, dass man immer mal wieder über dich stolpert. So bleibst du im Gedächtnis und baust Vertrauen auf.
Idee 7: Belohne Empfehler unangekündigt
Du kannst natürlich Menschen dafür bezahlen, dass sie dich empfehlen, aber das sollte, wenn überhaupt, immer nur in geringem Umfang erfolgen, beispielsweise über eine Bewerbung deiner Facebookseite (wenn du Likes als Empfehlung wertest). Besser ist es, wenn du Empfehler belohnst, die gar nicht damit gerechnet haben. Entweder mit einer Empfehlung deinerseits, mit einem Gutschein oder mit einer Tasse Kaffee (lass dir etwas einfallen!)
Idee 8: Sag DANKE
Unterschätzt wird oft das kleine Wörtchen „danke“. Sobald du mitkriegst, dass jemand dein Buch teilt, eine Rezension schreibt oder dich anderweitig weiterempfiehlt, sag Danke. Wertschätzung ist superwichtig für eine stabile Leser-Autor-Beziehung und davon abgesehen ist es auch höflich, jemandem zu danken.
Idee 9: Sei anders und bleibe in den Köpfen deiner Mitmenschen
Aus der Masse herauszustechen, ist ein schwieriges Unterfangen. Jemand, der dich zum ersten entdeckt, sollte sofort entdecken, wofür du stehst und warum du einmalig bist. „Ich schreibe Liebesromane“ ist zwar im Vergleich zu deinen Mitmenschen schon ziemlich außergewöhnlich, aber im Vergleich zu deinen Autorenkollegen nicht besonders. Was macht dich einzigartig? „Ich lasse dich den Alltag vergessen“ wäre beispielsweise ein Ansatz, auch wenn das noch nicht einmalig genug ist. Ich bezeichne mich zum Beispiel als Superhero Recruiter, wenn es um meinen Blog geht. Mit mir lernst du, vom Schreiben zu leben. Was ist dein Merkmal?
Idee 10: Verbreite deine Erfolgsgeschichte
Menschen lieben Geschichten (diesen Satz wirst du noch häufig hören in meinen Podcasts!). Überlege dir, wie sich deine Geschichte als Erfolgsstory darstellen lässt. In Unternehmen gibt es sehr beliebte Fallbeispiele, in denen zum Beispiel über eine Unternehmenskooperation geschrieben wird. Du kennst doch auch die vielen Berichte, in denen Unternehmen etwas spenden und damit in die Presse kommen. Sowas kannst du auch! Wenn du selbst noch keine großen Erfolge feiern konntest, überlege dir, was du schon geschafft hast. Erfolgreiche Menschen empfiehlt man gerne weiter.
Idee 11: Sei in den sozialen Netzwerken aktiv
Facebook ist unter Autoren beliebter als Twitter, aber deswegen sollte man nicht die Scheuklappen aufsetzen und nur noch seinen Facebook-Kanal bedienen. Ich bin selbst durch Twitter erst aufs Schreiben aufmerksam geworden, also lohnt es sich auch, hier etwas Zeit zu investieren. Was gar nicht geht, sind sich wiederholende Selbstbeweihräucherungen über sein eigenes Buch und wie toll es ist. Teile lieber Beiträge, die einen Mehrwert für deine Leser bieten, interagiere mit ihnen und gib ihnen das Gefühl, dass sie für ich wichtig sind. Oder nein, besser: Lass sie dir wichtig werden! Es muss dir Bedürfnis sein, dich mit deinen Lesern auszutauschen und ihnen ggf. Hilfestellungen bei ihren Problemen zu geben. Wer würde sich nicht freuen, wenn ein Autor, den man bewundert, auf den eigenen Facebookeintrag antwortet?
Idee 12: Rezensionen
Natürlich gehören Rezensionen zu den besten Empfehlungsmöglichkeiten überhaupt. Lege dir eine Liste mit Blogs an, die thematisch zu deinen Büchern passen und baue eine Beziehung zu den Bloggern auf. Du solltest auf keinen Fall einfach eine Massenmail an alle losschicken, das verärgert die Blogger nur. Gehe individuell auf sie ein, wenn du sie fragst, ob sie dein Buch rezensieren möchten und sei nicht traurig, wenn sie absagen. Gerade die großen Blogs werden häufig überschüttet mit Rezensionsexemplaren und haben keine Zeit, alles zu lesen. Ich habe aber selbst schon oft erfahren, dass eine liebe und persönliche Mail so manche Türen öffnet.
Idee 13: Tu etwas Überraschendes, Faszinierendes oder Spektakuläres
Sagte ich schon, dass du aus der Masse hervorstechen musst, um gesehen zu werden und somit eine Chance auf eine Empfehlung hast?
Was fällt dir zum Thema „Twilight“ ein? Vermutlich sowas wie „Vampire, die glitzern“. Mal davon abgesehen, ob du Twilight gut oder schlecht findest: Stephanie Meyer hat es geschafft, mit dieser neuen Interpretation der Frage, warum Vampire das Licht meiden, im Gedächtnis zu bleiben.
Überlege mal, wie du so etwas für dich nutzen kannst. Was kannst du tun, was anders ist und Menschen begeistert? Ich kann dir die Frage nicht beantworten, denn wenn es eine Musterantwort gäbe, würde es ja jeder machen. Schreibe dir, vielleicht auch unter Mithilfe deiner Autorenkollegen, mal auf, womit man deinen Namen in Verbindung bringen soll und wie du es schaffst, etwas Außergewöhnliches zu tun, das damit im Zusammenhang steht. Mache etwas, über das man spricht.
Idee 14: “Leser werben Leser”-Prinzip
Du kennst doch das Kunden-werben-Kunden-Konzept von Unternehmen, oder? Dabei wirst du belohnt, wenn du jemanden empfiehlst. Überlege mal, ob du das auch auf deine Bücher anwenden kannst. Füge zum Beispiel am Ende des Buches eine Seite ein, auf der steht, dass jeder, der eine Freundin oder einen Freund dazu bringt, dein Buch zu kaufen, ein weiteres Buch von dir zum halben Preis erhält oder veranstalte ein Gewinnspiel bei Facebook, bei dem du zur Bedingung machst, deinen Beitrag zu teilen (Achtung! Lies hier Bestimmungen zu Facebook-Gewinnspielen!)
Nachtrag: Wie aus den Kommentaren ersichtlich, ist dieser Punkt mit Vorsicht zu genießen. Jannes C. Cramer hat dazu einen interessanten Link gepostet: Buchpreisbindungsgesetz
Wenn du den Text auf der verlinkten Seite durchliest, wirst du feststellen, dass der Punkt “Leser werben Leser” heikler ist, als zunächst angenommen. Nach momentanem Stand (Oktober 2014) würde ich daher erstmal die anderen Tipps ausprobieren, bevor du unbewusst gegen das BPBG verstößt.
Idee 15: Werde zum Stadtgespräch
Wenn du dir wie in Idee Nummer 13 angestoßen, eine außergewöhnliche Idee überlegst, dich als Marke zu positionieren, übertrage das doch gleich auf die Realität. Plane in deiner Stadt oder in deinem Viertel eine Aktion, über die die Zeitung berichtet. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Lesenacht in einer Buchhandlung, die du organisierst? Oder zu Weihnachten ein großer Spendenaufruf? Pluspunkte bekommst du, wenn du die Aktion nicht machst, um deine Bücher zu verkaufen, sondern für einen guten Zweck.
Idee 16: Motiviere Leser zur „Plus 1“
Ich kenne den Begriff der „Plus 1“ vor allem von der Serie “How I met Your Mother”. In einer Folge wird Ted (der Protagonist) dort, wenn ich mich recht erinnere, nämlich gefragt, wer seine „Plus 1“ ist. Es geht dabei um eine Hochzeit und die Plus 1 ist seine Begleitung.
Wenn du das nächste Mal eine Lesung veranstaltest, motiviere deine Leser dazu, ebenfalls eine „Plus 1“ also eine Begleitung, mitzubringen. Möglichst jemand, der bisher noch nicht dein Leser ist, sich aber für Bücher interessiert. So bekommst du mehr Zuhörer für deine Lesung und die Begeisterung deiner Leser überträgt sich auf die Interessenten.
Idee 17: Sei persönlich, z. B. nach Messen
Gerade auf Messen, wenn es nicht ausschließlich Fachbesuchertage sind, hast du die Chance, auf Leser zu treffen. Es finden Meet&Greets statt, bei denen du dich direkt mit Lesern austauschen kannst.
Überwinde deine Scheu und frage die Leser nach ihren E-Mail-Adressen, bzw. lasse dir eine Visitenkarte geben, wenn sie eine haben. Nach der Messe solltest du dann einen Aufhänger finden, wieder Kontakt mit ihnen aufzunehmen, ohne gleich im zweiten Satz dein Buch anzupreisen. Beweise, dass du ihr Vertrauen wert bist und bedanke dich für die schöne Zeit, die ihr auf der Messe hattet.
Idee 18: Bitte konkret um Empfehlungen in Newslettern und deinen Büchern
Der Grat zwischen bitten und betteln ist ein schmaler, aber trotzdem möchte ich die Möglichkeit nicht unerwähnt lassen, direkt um Unterstützung zu bitten. Statt in deinem Newsletter einfach zu schreiben „Empfiehl mich weiter!“, werde konkret und schreibe sowas wie „Sicher kennst du jemanden, den der Newsletter interessieren könnte. Es wäre toll, wenn du ihn an drei Personen weiterleitest“ (Call-to-Action).
Idee 19: Werbung im eigenen / fremden Buch
Was passiert am Ende deines Buches? Wenn die Geschichte beendet ist, kommt vielleicht noch eine Danksagung, und dann war es das. Warum also nicht den Platz nutzen und den Leser darauf aufmerksam machen, dass du auch noch andere Bücher herausgebracht hast? Füge die Cover deiner anderen Bücher ein und den Klappentext, sowie, wenn möglich, eine knackige 5-Sterne-Rezi, die Lust auf mehr macht. (Achtung: Hole dir die Erlaubnis des Rezensenten/der Rezensentin ein, da er/sie das Urheberrecht hat!)
Zusatztipp: Besonders hilfreich ist es natürlich, in den Werken anderer (erfolgreicher) Autoren erwähnt und empfohlen zu werden.
P.S.: Wenn du über einen Distributor veröffentlichst, setze lieber keine Links (vor allem nicht zu Amazon!), da viele Händler das nicht gerne sehen und dein Buch eventuell nicht freischalten, wenn Links zu fremden Shops gesetzt wurden.
Idee 20: E-Mail-Marketing
Keine neue Erkenntnis, aber muss meiner Meinung nach auf jeden Fall genannt werden. Es ist schön und gut, wenn du ein paar hundert oder tausend Fans auf deiner Facebookseite hast, aber du bist von Facebook abhängig. Stell dir vor, aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen wird deine Seite von FB gelöscht, zB weil kein Impressumsverweis enthalten ist. Dann sind die Kontakte größtenteils futsch.
Besser ist es, sich nach und nach eine E-Mail-Liste, z. B. in Form eines Newsletterverteilers aufzubauen. Nicht nur, dass du die E-Mail-Adressen deiner Leser hast, du kannst auch ganz direkt mit ihnen kommunizieren, ohne ein System wie Facebook dazwischen. Lasse die Abonnenten zu einem exklusiven Club werden, der Vorzüge genießt
Hi Annika,
vielen Dank für den tollen Podcast! Die Sache mit dem Bedanken in sozialen Netzwerken ist so etwas, was ich mir gerade wieder angewöhne. Kann ich jedenfalls bestätigen, dass Leute, die sich fürs Teilen oder Folgen bedanken, gleich einen sehr vertrauenerweckenden Eindruck machen und positiv im Gedächtnis bleiben. Und da es recht wenige tatsächlich machen, sticht man schon allein dadurch aus der Masse heraus. Liebe Grüße und weiter so!
Daniela
Hallo Daniela, danke für deinen Kommentar! Ich merke auch selbst, dass ich mich immer wieder freue, wenn jemand “Danke” sagt und habe mir vorgenommen, das ich mich selbst viel häufiger bedanken will.